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Einhard |
Steckbrief: Einhard wurde um 770 geboren. Er starb 840. Stichwörter zum Lebenslauf von Einhard: Karolingische Renaissance, Einhardsbasilika, Vita Karoli Magni. Kurze Zusammenfassung der Biographie: Der fränkische Gelehrte und Geschichtsschreiber Einhard verfasste die Biografie Karls des Großen. | |
Um
770 |
Einhard
wird im Maingau geboren. Sein Vater trägt den gleichen Namen,
seine Mutter heißt Engilfrit. |
Karl
der Große stellt Einhard in den Dienst des
Könighofes. Einhard
leitet zahlreiche
Bauten, darunter die Brücke zu Mainz, die Pfalz zu
Ingelheim und in Aachen die Pfalz und den Dom.
Eine Pfalz ist zu dieser Zeit ein Palast, der als
Aufenthaltsort für den reisenden Herrscher
dient. Einhard ist
Begleiter Karls des Großen auf vielen seiner Reisen. |
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806 |
Einhard geht als
Gesandter
Karls des Großen nach Rom. |
813
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Einhards Rat bewegt
Karl den
Großen, seinen Sohn Ludwig
zum Kaiser zu ernennen. Ludwig
erhält später den Beinamen "der Fromme". |
ab
817 |
Ludwig und
Einhard freunden sich an. Einhard bemüht sich um Ausgleich
zwischen Karl und seinen Söhnen Lothar
und Ludwig. |
Einhard gründet bei Michelstadt im Odenwald eine Abtei, die Einhardsbasilika in Steinbach. Obwohl er mehrere große Klöster als Abt führt, hatte er wohl keine theologische Ausbildung. | |
Einhard wird Nachfolger von Alkuin als Leiter der Hofschule Karls des Großen. | |
827 |
Einhards
Sekretär Ratleik reist nach Rom, um Reliquien für
seinen Dienstherren zu
beschaffen. Mit seinen Helfern dringt er in eine Kirchengruft nahe der
Via Appia ein. Obwohl auf Diebstahl die Todesstrafe steht,
entwendet er
die Gebeine der christlichen
Märtyrer Marcellinus und Petrus
(namesgleich mit dem Apostel, allerdings wirkte er erst im 4.
Jahrhundert). Ratleik bringt die Beute in die von Einhard neu
erbaute Basilika in
den Odenwald. |
834 |
Einhard hatte 815 von Ludwig die Siedlung Obermulinheim (Obermühlheim) erhalten. Dort gründet er ein Benediktinerkloster. Er stattet es mit den Reliquien aus der Michelstätter Basilika aus. Der Ort Obermühlheim erhält daraufhin den den Namen Seligenstadt. |
Vita Karoli Magni - die Biografie von Karl dem Großen |
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Von den vier heute
noch bekannten
Werken Einhards ist die Biografie Karls des Großen, die Vita
Karoli Magni, am bedeutendsten. Diese einzige zeitgenössische
Biografie Kaiser Karls verfasste Einhard in Anlehnung an
die Kaiserbiografien des römischen Schriftstellers
Sueton. Dieser hatte u.a. das Leben von Cäsar,
Augustus,
Nero,
Vespasian und Domitian beschrieben. |
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Einhards
Schrift "Translatio et
Miracula SS. Marcellini et Petri", berichtet von der
Überführung (eigentlich einem Diebstahl) der
Reliquien von
Marcellinus und Petrus von Rom nach Seligenstadt. Außerdem
sind
noch die kurze theologische Schrift "De adoranda cruce" und eine
für Gebetszwecke aufbereitete Auswahl aus den Psalmen zu
nennen.
Daneben ist eine größere Sammlung von Briefen
Einhards
(insgesamt 71, davon 58 mit Einhard als Verfasser) erhalten. |
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840 |
Einhard stirbt am 14. März in Seligenstadt. |
Literatur: Schefers, Hermann (Hrsg.): Einhard. Studien zu Leben und Werk, Darmstadt 1997; Tischler, Matthias M.: Einharts Vita Karoli. Studien zur Entstehung. Überlieferung und Rezeption. Hannover 2001. |