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Epikur |
340 |
Gründung
des Hellenenbundes gegen Philipp von Makedonien. |
um
341 |
Epikur wird auf der
Insel Samos nahe der heute türkischen
Ägäisküste
geboren, wo sein Vater Neokles als Kleruch (athenischer Staatskolonist)
lebt. Angeblich findet Epikur als Junge zur Philosophie, weil ihm sein
Lehrer das Chaos bei Hesiod nicht erklären kann. Seine Lehrer
sollen der Platoniker
Pamphiles und der Atomist und
Demokritanhänger Nausiphanes gewesen sein. Über
Nausiphanes gelangt Epikur zu den Lehren des Demokrit,
des "lachenden Philosophen". Als
Achtzehnjähriger macht Epikur die Ephebenausbildung in Athen
mit. |
338 | Schlacht von Chaironeia, Sieg Philipps von Makedonien über die Griechen. |
336-323 |
Nach der Ermordung
Philipps wird sein Sohn Alexander König der Makedonen. |
333-262 |
Lebensspanne von Zenon
von
Kition, dem Begründer der Philosophieschule der Stoa. |
323 |
Alexander der Große stirbt. In Athen folgt ein Aufstand gegen die makedonische Vorherrschaft, er wird niedergeschlagen und als Folge verlierte der Vater des Epikur seinen Besitz auf Samos. Er geht nach Kolophon bei Ephesos ins Exil, wohin ihm Epikur folgt. |
323-280 |
Zeit der Diadochenkriege. Die führenden Generäle Alexanders kämpfen nun um die Herrschaft des zerfallenden Alexanderreichs. Es bilden sich schließlich die Reiche der Diadochen, Makedonien unter den Antigoniden, Vorderasien unter den Seleukiden, Ägypten unter den Ptolemäern. Beginn des Zeitalters des Hellenismus mit seinen gewaltigen Kulturleistungen. |
320-250 | Aristarch von Samos. |
319 | Nach der
Rückgabe von Samos an Athen wird die Familie
finanziell entschädigt. |
311-306 |
Epikur hält
sich möglicherweise als Lehrer der Philosophie in Mytilene auf
Lesbos und im Lampsakos am Hellespont auf. |
310-240 | Kallimachos von Kyrene. |
306 | Epikur kehrt nach Athen zurück und kauft den Garten (griech. Kepos), nach dem seine Schule benannt wird. Er dient seinen Schülern als Versammlungsort, zu denen entgegen den Gepflogenheiten der Zeit nicht nur freie Männer, sondern auch Ehepaare, Frauen und Sklaven gehörten. |
280-200 | Eratosthenes von Kyrene. |
280-212 |
Archimedes von Syrakus. |
270 |
Tod des Epikur. Die
Schule wird von Hermachos weitergeführt und besteht, zuletzt
noch von Mark Aurel gefördert, bis über das 2. Jh. n.
Chr. hinaus. Im Gegensatz etwa zur der Stoa wurde sie nie eine
Philosophie
der Oberschicht. Wobei hier nicht alle Stoiker in einen Topf geworfen
werden können, denn der römische Stoiker Epiktet
war ebenso frei von
philosophischem Standesdünkel. Die Entstehung der Schule des Epikur parallel zu der der Stoa zur Niedergangszeit der griechischen Polis ist sicher kein Zufall. Ebenso wie die anderen philosophischen Schulen der Spätzeit, Skeptikern und Stoikern, fragt auch der Epikureismus nach der Erlangung des persönlichen Lebensglücks, der Eudaimonie. Epikurs Lehre ist radikal weltzugewandt mit Leugnung des Lebens nach dem Tode, da die Seele mit dem Menschen stirbt und der Propagierung des Hedonismus, der nicht ein ausschweifendes Leben propagiert, sondern die Regulierung der Bedürfnisse. Beide Tendenzen haben ihm vor allem bei den Christen Argwohn eingebracht. Epikur setzt die Ethik (Richtlinie zur rechten Lebensführung) als Mittel zur Erlangung dieser Ziele in den Mittelpunkt seiner Lehre. Seine Physik, die Naturlehre, ist rein atomistisch. Von den Schriften des Epikur, vor allem seinem Hauptwerk peri physeos (Über die Natur) sind nur Fragmente erhalten, einige Lehrbriefe und Sammlungen von Lehrsätzen. Mehr ist in den Werken seiner Anhänger und Kritiker erhalten, Cicero, Seneca, Plinius und vor allem dem Lehrgedicht des Lukrez, De rerum natura. Seit dem Beginn der Neuzeit erfreut sich die Lehre Epikurs, ähnlich wie die der Stoiker, neuer Beliebtheit. |
Literatur: Epikur: Briefe, Sprüche, Werkfragmente. Übersetzt und herausgegeben von Hans-Wolfgang Krautz. Stuttgart 1980; Carl-Friedrich Geyer, Epikur zur Einführung, Hamburg 2000; Malte Hossenfelder: Epikur, München 2006. |