Euripides

Biografie Euripides
Um 480 v. Christus
Der jüngste der drei großen griechischen Tragödiendichter Sophokles, Aischylos und Euripides wird um 485/84 oder 480 v. Chr. auf der Insel Salamis bei Athen geboren. Euripides gehört der Oberschicht Athens an.
458
Euripides erlebt die Aufführung der „Orestie“ des Aischylos, in der die Tragödie einen neuen Form findet. Aischylos stellt den Dialog in den Vordergrund und macht den Chor nicht mehr zum Hauptträger der Handlung.
455 Tod des Aischylos.
441 Euripides gewinnt den ersten Preis in einem Agon, einem Athener Theaterwettstreit.
438 
Euripides inszeniert sein erstes großes Stück, die Tragödie „Alkestis“. In Athen vertritt er während der Perikles-Epoche die Position einer kritische, sophistischen Aufklärung – Im Gegensatz zum Traditionalisten Sophokles.
431
Euripides vollendet die Tragödie „Medea“, in Anlehnung an das Ende der Argonautensage. Medea tötet aus verstoßener Liebe ihre eigenen Kinder. Bis heute steht Medea für den Inbegriff der Tragödie. Noch bis in die römische Zeit werden Sargreliefs mit Medea-Motiven verziert. Eine moderne Interpretation des Medea-Mythos schuf der italienische Filmemacher Pier Paolo Pasolini.
430 Euripides verfasst seine eigene Version von „Orest“. Das erhaltene Chorstück verweist auf umfangreiche Chöre und Rezitative.
428Zweite Bearbeitung der Tragödie „Hippolytos“.
415
Zu den renommierten Festspielen der Großen Dionysien wird die Tragödie „Die Troerinnen“ aufgeführt. Euripides schildert darin auch die Einnahme der Stadt mit Hilfe des Troianischen Pferdes. Das Stück bildet den Abschluss einer Trilogie, nach den Stücken „Alexandros“ und „Palamedes. Das Satyrspiel Sisyphos folgt als Nachspiel, um die Zuschauer nach der „Läuterung durch die Tragödie“, wie Aristoteles in seiner Theorie des Dramas formulierte, wieder heiter aus dem Theater zu entlassen.
412Euripides verfasst die Tragödien „Helena“ und „Andromeda“.
Deus ex Machina
410Theatermaschinen waren bereist bei Sophokles im Einsatz, doch Euripides perfektioniert sie. Er verwendet in seinen Aufführungen zur Lösung tragischer Verwicklungen das plötzliche Erscheinen eines helfenden Gottes mit einem Kran. Die Bühnenkonstruktion erhält den Beinamen „Deus ex Machina“ (Gott aus der Maschine). Die Tragödie verliert bei Euripides ihre kultische Bedeutung, dafür treten die psychologischen Motive der Figuren in den Vordergrund. Euripides handelt sich damit sich den Vorwurf der Gottlosigkeit ein.
408 
Euripides zieht auf Einladung an den Hof des Makedonenkönigs Archelaos in Pella. Die letzten Dramen, „Archelaos“, „Aulische Iphigenie“ und „Bakchen“ entstehen.
406/7 
Euripides stirbt vermutlich in Pella. Von 75 bekannten Werken sind 18 erhalten. Euripides ist der umstrittendste der klassischen Tragödiendichter. Die „Iphigenie“ wird später von Johann Wolfgang Goethe neu bearbeitet.
  
 Literatur:
Kröner, Alfred (Hrsg): Euripides. Sämtliche Tragödien in zwei Bänden. Stuttgart 1958; Matthiessen, Kjeld: Die Tragödien des Euripides. München 2002. 
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