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Ludwig I. der Fromme - Römisch-deutscher Kaiser |
778 | Ludwig der Fromme ist der Sohn Karls des Großen. Während des Spanienfeldzugs Karls bekommt seine in der Pfalz Chasseneuil bei Poitiers lebende Frau Zwillinge. Sie werden auf die Namen Ludwig und Lothar getauft. Lothar stirbt bereits im Jahre 779. Weitere Söhne und damit reguläre Thronfolger sind Pippin von Italien und Karl der Jüngere. Daneben hat Karl einige Halbbrüder. |
781 |
Im Alter von 3 Jahren wird Ludwig als
Unterkönig nach Aquitanien geschickt. Die Provinz befindet
sich am Atlantik, nördlich der Pyrenäen. Karl der
Große versucht, das Land militärisch und politisch
zu stabilisieren. Er baut kirchliche Strukturen aus. |
794 | Ludwig heiratet Irmingard, die Tochter des Grafen Ingram. |
812-813 |
Ludwig schlägt einen Aufstand der Basken
nieder. |
810-811 |
Durch den plötzlichen Tod seiner
Brüder Pippin von Italien und Karl dem Jüngeren wird Ludwig zum Thronfolger. |
813 |
Am 11. September wird Ludwig der Fromme in Aachen von
seinem Vater zum Mitkaiser gekrönt. Anschließend
kehrt der Mitregent wieder nach Aquitanien zurrück. |
814 |
Nach dem Tod seines Vaters am 28. Januar zieht
Ludwig nach Aachen. Er bringt seinen Hofstaat aus Aquitanien
mit. |
816 |
Ludwig I. wird von Papst Stephan IV. nochmals zum Kaiser gekrönt. Das Pontifikat von Papst Stephan IV. ist kurz, aber bedeutsam für die Annäherung zwischen Papst und Krone. Die fränkischen Herrscher und das Papsttum bilden von nun an eine Einheit. Ludwig der Fromme trägt seinen Beinamen aus politischen Gründen. |
817 |
Ludwig der Fromme verkündet auf dem Reichstag
zu Aachen die "Ordination Imperii", die Neuordnung des
fränkischen Reiches. Er will das Reich nicht nach
fränkischer Sitte in immer kleinere Gebiete aufzuteilen,
sondern die Einheit bewahren. Seinen ältesten Sohn
Lothar I. erhebt er
in Aachen
zum
Mitkaiser. Lothars Brüder Pippin von Aquitanien und Ludwig der Deutsche
sollen untergeordnete Könige werden. Der Plan scheitert, weil Ludwig 819 noch einmal heiratet. Aus seiner zweiten Ehe gehen neue Thronrivalen hervor. |
818 |
Ludwig der Fromme behält seine Halbbrüder Hugo, Drogo und Theoderich in seiner Umgebung. Nach der Rebellion seines Neffen Bernhard von Italien verschafft er ihnen Anstellungen im Dienst der Kirche. Drogo wird Bischof, die anderen treten als Äbte ein. Ludwigs erste Ehefrau stirbt. |
819 | Ludwigs heiratet in zweiter Ehe Judith, die Tochter des schwäbischen Grafen Welf I. |
822 |
Auf Drängen von
Geistlichen führt Ludwig der Fromme
nach harten Vorgehen gegen Familienangehörige auf dem
Reichstag von Attigny einen öffentlichen christlichen
Bußakt
aus. |
830 |
Als Ludwig der Fromme zu einem politisch umstrittenen
Feldzug geben die Bretonen aufruft, kommt es zum offenen Aufstand.
Unterstützt werden die Unzufriedenen durch eine
Palastrevolution. Ludwigs Sohn Lothar, der zwischenzeitig als Mitkaiser
wieder abgesetzt worden war, wird aus Italien geholt. Ludwig der Fromme
wird inhaftiert und sein Sohn Lothar mit den Regierung beauftragt.
Doch Lothars Regentschaft kann die Gewalt im Reich nicht
beenden. Auf der Reichsversammlung von Nimwegen im Oktober 830 wendet sich das Blatt. Ludwig übernimmt erneut die Regierungsgeschäfte. |
831 |
Lothar wird wieder nach Italien geschickt. Doch nun verbünden sich alle drei Söhne aus Ludwigs erster Ehe gegen ihn. Sie fürchten um die Schmälerung ihrer Reichsteile zugunsten ihres Halbbruders Karl dem Kahlen. Karl der Kahle, Sohn aus Ludwigs zweiter Ehe, war nämlich zum Herzog von Alemannien erhoben worden. |
833 |
Ende Juni stehen sich die Heere des Vater und die
Truppen der Söhne auf dem Rotfeld bei Colmar
gegenüber. Durch Bestechungen und Bedrohungen fallen Ludwigs
Truppen ab. Der Vater muss militärisch kapitulieren, nicht aber
politisch. Nach der entwürdigenden Niederlage gewinnt Ludwig der
Fromme wieder an Unterstützung. |
834 |
Am 1. März wird Ludwig der Fromme in der
Abteikirche von Saint-Denis feierlich mit Waffen und Krone
geschmückt, und erneut als Kaiser anerkannt. Lothars Macht
wird
auf Italien eingegrenzt. |
838 |
Nach dem Tod von Ludwigs Sohn Pippin von Aquitanien wird das Reich unter den drei verbleibenden Söhnen Lothar, Ludwig dem Deutschen und Karl dem Kahlen geteilt. Doch die Unruhen bleiben, denn Ludwig der Deutsche fühlt sich übergangen. Sein Teil genügt ihm nicht. |
840 |
Ludwig I. der Fromme stirbt auf einer Rheininsel bei Ingelheim. Nach seinem Tod beginnt der Bruderkrieg unter den Söhnen. Drei Jahre später regelt der Vertrag von Verdun die endgültigen Teilung des Frankenreiches. |
Literatur: |