Claudius Ptolemäus

Biografie Ptolemäus
um 100
Geburt von Claudius Ptolemäus (griech. Ptolemaios), wahrscheinlich in der antiken Stadt Ptolemais Hermiou in der Thebais (Gegend um die Stadt Theben) in Ägypten. Er war Grieche oder hellenisierter Ägypter. Der Name Ptolemäus war aufgrund der Dynastie der Ptolemäer in Ägypten häufig. Ptolemäus dürfte aber nicht mit dem ehemaligen Herrscherhaus verwandt gewesen sein. Der Gentilname („Sippenname“) Claudius deutet auf den Status des römisches Bürgers hin. Möglicherweise wurde der Status von der Familie in der Zeit der Claudischen Kaiser (1. Hälfte des 1. Jahrhunderts) erworben. Claudius Ptolemäus dürfte den größten Teil seines Lebens in Alexandria in der Nähe der Forschungsstätten und der berühmten Bibliothek (dem Museion) zugebracht haben.
117-138Regierungszeit von Kaiser Hadrian.
129-199
Lebensspanne von Claudius Galenus, neben Hippokrates der wichtigste Mediziner der Antike.
127/141Ptolemäus katalogisiert das astronimische Wissen seiner Zeit in der Schrift „Megale Syntaxis“ (arabisiert „Almagest). Der Almagest ist das einzige erhaltene umfassende astronomische Werk der Antike. Es enthält zahlreiche astronomische Daten und die Sonnen, Mond- und Planetentheorie des Prolemaios. Die These, dass viele Daten von Hipparch übernommen seien, ist wohl falsch. Ptolemäus vertritt gegen Aristarch das geozentrische Weltbild, das bis zu den Forschungen der Astronomen Kopernikus und Kepler als allgemeine Lehrmeinung gilt. Das Werk des Ptolemäus wurde ins Arabische und Lateinische übersetzt und mehrfach kommentiert. Zur Berechnung der Planetenpositionen veröffentlicht Ptolemäus später die „Procheiroi kanones“ (Handliche Lehrtafeln, wörtlich „Lehre für die Hände“). Eine verbesserte Planetentheorie folgt in „Hypotheseis ton planomenon“ (Annahmen über die Planeten).
um 140/150
In den Jahren nach dem Almagest entsteht die Geographie des Ptolemäus. Sie besteht aus einem allgemeinen theoretischen Teil, einem länderkundlichen, der Europa, Afrika und Asien (die drei damals bekannten Kontinente) beschreibt und diversen Karten. Die Geographie des Ptolemäus blieb maßgeblich bis zur Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus.
147/48
Ptolemäus fertigt die sogenannte Kanobisinschrift an, eine im 10. Regierungsjahr von Kaiser Antoninus Pius in Kanobis aufgestellte Stele. Sie umfasst eine Verbesserung der im Almagest erfassten astronomische Daten.
Weit verbreitet ist die astrologische Schrift „Tetrabiblos“ (Vier Bücher) von Ptolemäus. Hiervon existieren zahlreiche griechische Handschriften, sowie arabische, lateinische, deutsche und englische Übersetzungen.
Außerdem verfasste Ptolemäus Schriften zur Optik, zur Musiktheorie (Harmonik), dazu eine Schrift zur stereographischen Projektion (Abbildung einer Kugelfläche) und zur Erkenntnistheorie (Kriterion).
um 175Tod des Claudius Ptolemäus, wahrscheinlich in Alexandria.
  
 Literatur: Otto Neugebauer,  A History of Ancient Mathematical Astronomy, Berlin and New York 1975; Alfred Stückelberger, Gerd Graßhoff (Hrsg.): Klaudius Ptolemaios. Handbuch der Geographie. Schwabe Basel, Basel 2006.
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