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Sophokles
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497-496
v.Chr. |
Sophokles wird nach Aischylos
und vor Euripides
geboren. Er ist der Sohn des wohlhabenden
Waffenschmiedes Sophillos. Bereits in jungen Jahren nimmt er an
musischen Wettkämpfen teil, die im Stadtstaat Athen wie im
übrigen Griechenland sehr beliebt sind. |
481 |
Bei der Feier zum griechischen Sieg
über die von Xerxes angeführten Perser bei Salamis
(480) wirkt Sophokles als Vorsänger. |
468 |
Sophokles führt seine erste
Tetralogie (vierteiliges Werk) auf. Im Wettkampf der Dichter
bei den Dionysien besiegt er den von einer Sizilienreise
zurückgekehrten
Aischylos. Von diesem hatte er die Kunst des Schreibens gelernt, und
sich für das Theater inspirieren lassen. Sophokles
verkehrt nun in der Athener Oberschicht. |
442 |
Aufführung der Tragödien
„Aias“,
„Trachiniai“ und „Antigone“.
Für sein Stück "Antigone" erhält Sophokles
den ersten Preis. Antigone ist der erste Teil
der Thebanischen Trilogie, zu der auch die
später entstandenen Stücke "König
Ödipus"
und "Ödipus auf Kolonos"
gehören. Der archäologisch interessierte
Psychoanalytiker Sigmund
Freud verwendet die Gestalt des
Ödipus zur Beschreibung des Wunsches, sexuell mit der Mutter
zu verkehren und den Vater zu töten. |
443-442 |
Sophokles bekleidet das Amt eines
Hellenotamias (Kassenverwalter). Er gehört damit zu den zehn
führenden
Männer
des attisch-delischen Seebundes, der die griechischen Staststaaten vor
der persischen Bedrohung schützt. |
441-439 |
Im Samischen Krieg, einem innergriechischen
Konflikt am Ende der fast 50-jährigen Friedenszeit, erhebt
sich die Insel Samos gegen die hohen
Tributforderungen Athens. Perikles
schickt 60
Schiffe nach Samos, um den Aufstand niederzuwerfen. Als Befehlshaber
der Flotte steht ihm Sophokles zur Seite. |
428 |
Mit dem Peloponnesischen Krieg zwischen Athen und
Sparta geht die Friedenszeit zuende, und der Abstieg Athens beginnt.
Sophokles bekleidet wiederum das Amt des Strategen. Die
Kriegsberichte verdankt die Nachwelt den griechischen Historikern Thukydides
und Xenophon.
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420 |
Sophokles beteiligt sich an der
Einführung des Asklepioskultes in Athen. Die Verehrung des
Heilgottes hatte seinen Unrsprung im "antiken Kurort"
Epidauros. |
413-412 |
Sophokles gehört dem Gremium der Probulen
an. Diese zehn Berater wurden nach der verheerenden
Niederlage Athens auf
Sizilien ins Amt berufen. 413 wird in Athen das auf Homer
zurückgehende Stück "Elektra"
uraufgeführt. Anmerkung: Elektra wird bei Homer noch Laodike
genannt. Die Tragödie um Liebe, Mord und Rache findet beim
Publikum großen Erfolg. |
411 |
Sophokles ist Mitglied der oligarchischen Regierung
seiner Heimatstadt Athen. |
406-405 |
Sophokles stirbt kurz
nach Euripides im Jahre 406 oder 405. Er
wird im Familiengrab an der Straße nach Dekeleia bestattet,
15 Kilometer
vor Athen. Zu seinen Ehren wird eine Statue im
Dionysostheater aufgestellt. Das
Stück Ödipus auf
Kolonos
wird posthum aufgeführt. Sophokles ist der Mittlere der drei
großen griechischen Tragödiendichter, vor ihm wirkte
Aischylos, nach ihm Euripides. Im Theater führte er den
dritten Schauspieler ein und erhöhte die Zahl der
Chorsänger von 12 auf 15. Zur Unterstützung des
dramaturgischen Effekts setzte Sophokles auf Bühnenbilder und
Theatermaschinen. Von seinen Tragödien sind diese sieben
erhalten: Antigone, König Ödipus, Ödipus auf
Kolonos, Aias, Die Trachinierinnen, Elektra und Philoktetes. |
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Literatur: |
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Pearson A.C.: Sophoklis Fabulae, Oxford 1924. Deutsche
Ausgabe München 1990; Nicolai, Walter: Zu
Sophokles' Wirkungsabsichten. Heidelberg 1992. |
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