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Thales von Milet |
750-550 |
Sogenannte
griechische Kolonisation, Ausbreitung griechischer Handels-
und Siedlungskolonien über das gesamte Mittelmeer mit Ausnahme
des Westens, Hellenisierung der Siedlungsgebiete
(Großgriechenland in Sizilien und Unteritalien). Einer der
wichtigsten Ausgangspunkte und Handelsplätze ist Milet in
Kleinasien. |
um 625-470 |
Ionische
Naturphilosophie. |
625-539 |
Neubabylonisches
Reich. Nach dem Tod des Assyrerkönigs Assurbanipal
bemächtigen sich die Chaldäer Babylons. |
um
624 |
Thales wird in Milet
geboren. Ihm werden in seiner Jugend Reisen nach
Ägypten und Lydien zugeschrieben, wo er die
Naturwissenschaften studiert haben soll. Thales zähl zu den
Vorsokratikern, den ersten Philosophen der abendländischen
Kultur, die sich hauptsächlich mit Naturwissenschaften
beschäftigt haben. Das Auftreten von Sokrates markiert
die Wende der Philosophie zur Frage nach dem Menschen. |
605-560 |
Alyattes
begründet die lydische Großmacht, er dehnt das
lydische Reich bis an den Fluss Halys (der heute in der
Türkei liegt) in Kleinasien aus. Im Vorderen Orient entsteht
ein Gleichgewicht der Mächte
zwischen Ägyptern, Medern, Lydern und Babyloniern. |
6.
Jh. |
In China
begründet Lao Tse den Taoismus, in Persien tritt der
Religionsgründers Zarathustra in Erscheinung, dessen geistiges
Erbe im 19. Jahrhundert von Friedrich
Nietzsche beansprucht wird. Der Philosoph Karl
Jaspers
beschrieb die gleichzeitige Entstehung philosophischer Schulen in der
Phase vor der klassischen Antike als "philosophische Achsenzeit". |
um
594 |
Gesetzgebung des Solon
in Athen. Solon führt umfangreiche Reformen
durch. Seine Erfolge sind die Bauernbefreiung, die
Einschränkung der Adelsherrschaft,
eine Verfassungsreform, eine Münzreform und die Aufzeichnung
des Rechts. |
585 |
Nach Berichten von Herodot
sagt Thales sagt
für den 28. Mai eine Sonnenfinsternis voraus. Die
wissenschaftlichen Grundlagen von Thales sind uns unbekannt,
wahrscheinlich griff er auf
babylonisches Wissen über Eklipsen zurück. Er soll
mit der Voraussage eine Schlacht zwischen Alyattes II. von Lydien und
dem Mederkönig Kyaxares II. am Fluss Halys entschieden
haben. Das Datum der Schlacht am Halys gehört zu den ersten historischen Ereignissen, die mit Hilfe der Astronomie gesichert werden konnten. |
569-525 |
Regierungszeit von
Amasis, dem letzten
ägyptischer Pharao. In der letzte Blütezeit
des
unabhängigen Ägyptens bestehen enge Beziehungen zu
den
griechischen Kolonien in Lybien und den Inselgriechen. Nach Amasis
fällt Ägypten in die Hände der Perser. |
560-527 |
Tyrannis des
Peisistratos in Athen, der mit einer bewaffneten Gruppe die Akropolis
gestürmt hatte. |
559-529 |
Regierungszeit von
Kyros II., Sohn des
Kambyses. Ursprünglich nur ein medischer
Vasallenkönig, begründete Kyros II. das
achämenidischen Großreiches. Um 360 v. Chr.
verfasste der griechische Geschichtsschreiber Xenophon über
Kyros II. die "Kyropädie", die Beschreibung der Erziehung des
Kyros. |
560-546 |
König
Kroisos dehnt das lydische Reich auf die kleinasiatischen
Griechen aus. Sein Abwehrkampf gegen die Perser im Verein mit
Ägypten, Babylon und Sparta scheitert. Nach der Niederlage bei
Pteria wird Lydien persische Provinz. |
um 546 | Tod des Thales. |
Thales gilt bereits Platon
und Aristoteles
als Begründer der
(Natur)Wissenschaften, vor allem der Astronomie. Er ist der
älteste der Sieben Weisen der Antike. Er galt auch als
Staatsmann, Philosoph und geschickter Kaufmann, wobei letzteres nicht
näher
zu belegen ist. Von Thales ist außer den Zitaten bei
späteren Schriftstellern nichts überliefert.
Es ist unklar, ob er selbst überhaupt Schriften
verfasst hat und welche der
ihm zugeordneten Thesen wirklich von ihm stammen.Thales werden eine
Reihe mathematischer Kenntnisse zugeschrieben, so die
Fähigkeit, die Höhe der Pyramiden aus dem
Verhältnis von Schattenlänge und
Länge eines Stabes zu errechnen und der sogenannte Satz des
Thales: Ein Dreieck, dessen eine Seite ein Durchmesser
des Umkreises, ist ist ein rechtwinkliges Dreieck (Thaleskreis). Thales
ist Hylozoist, das ist die kosmogonische Vorstellung, dass
Leben oder die Fähigkeit der Selbstbewegung eine Eigenschaft
von Materie sei. Die Philosophie des Thales fragt, wie die aller
ionischen Naturphilosophen, nach dem Urgrund der Welt, für ihn
ist es das Wasser. Im Gegensatz dazu steht später Heraklit,
der das Feuer als ersten Grund annimmt. |
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Literatur: Laura
Gemelli (Hrsg. und Übers.): Vorsokratiker. Griechisch/Deutsch.
(Sammlung Tusculum) München 2007, Band 1:
Thales, Anaximander, Anaximenes, Pythagoras und der Pythagoreer,
Xenophanes und Heraklit. Wilhelm Capelle (Übers.): Die
Vorsokratiker. Fragmente und Quellenberichte. Kröners
Taschenausgabe; Bd. 119. Stuttgart 1935 u. verschiedene
Neuauflagen. Christof Rapp, Vorsokratiker, München
1997, Beck'sche Reihe 539. |