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Zenon von Kition
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342-270 v. Chr. | Lebensspanne des Epikur von Samos, Gründer der mit der Stoa verwandten Schule "Garten des Epikur". |
338 |
In der Schlacht von Chaironeia siegt Philipp von Makedonien über die Griechen. |
336-323 | Nach der Ermordung Philipps wird sein Sohn Alexander König der Makedonen. |
333/32 | Zenon, Sohn des Mnaseas, wird in Kition geboren, dem heutigen Larnaka auf Zypern. Er ist wahrscheinlich phönikischer Abstammung. |
323-280 | In den Diadochenkriege kämpfen die führenden Generäle um die Herrschaft des zerbrechenden Alexanderreichs. Makedonien fällt unter die Antigoniden, Vorderasien unter die Seleukiden, Ägypten unter die Ptolemäer. Beginn der Epoche des Hellenismus mit seinen gewaltigen Kulturleistungen. |
313/11 | Zenon kommt nach Athen, wo er sich dem Kyniker (Anhänger der Lehre von Diogenes) Krates anschließt. Angeblich war Zenon ein Kaufmann, der vor Attika Schiffbruch erlitt und auf der Agora umherging, dem Marktplatz von Athen. Von den dort verkauften philosophischen Schriften war er so begeistert, dass er blieb und Philosophie studierte. Neben Krates hört er auch den Akademiker (Anhänger von Platons Akademie) Polemon und die Megariker, eine Gruppe von Philosophen in der Nachfolge des Sokrates-Schülers Euklid von Megara. Dieser ist nicht zu verwechseln mit dem Mathematiker Euklid. |
310-240 | Kallimachos von Kyrene. |
Um 300 | Zenon beginnt mit eigener Lehrtätigkeit in der Stoa Poikile, einer öffentlichen Halle an der Agora, die seiner Philosophenschule ihren Namen gab. Zenon genoss bald hohe Anerkennung. Zu seinen Anhängern zählt auch Antigonos II. Gonatas, König von Makedonien. |
280-200 | Ungefähre Lebensspanne des Erathostenes von Kyrene. Der Mathmatiker und Astronom bestimmte den Erdumfang und leitete rund 50 Jahre die berühmte Bibliothek von Alexandria. |
280-212 | Archimedes von Syrakus. |
262 | Zenon stirbt nach einem alltäglichen Unfall durch Selbstmord. |
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Zenon ist der
Begründer der philosophischen Schule der Stoiker, die,
sicher nicht zufällig, wie die Begründung der Schule
Epikurs in die
Krisenzeit der griechischen Polis fällt. Von Zenons Schriften
sind nur
geringe Reste erhalten, da er nach der Wiederbegründung der
Stoa durch
Chrysippos schnell in Vergessenheit geriet. Zenon teilte seine Lehre in
Logik, Physik und Ethik. Merkmal der stoischen Philosophie ist die
auf Ganzheitlichkeit der Welterfassung gerichtete
Betrachtungsweise, aus
der sich ein in allen Naturerscheinungen waltendes
göttliches Prinzip
ergibt. Der Stoiker muss seinen Platz in dieser
Ordnung erkennen und
ausfüllen, indem er durch emotionale Selbstbeherrschung sein
Schicksal akzeptiert und mit Hilfe von Gelassenheit und
Seelenruhe zur
Weisheit gelangt. Die stoischen Philosophie überlebt bis in die Römerzeit. Mit Marc Aurel bestieg ein Stoiker den Kaiserthron. |
Literatur: Max
Pohlenz, Die Stoa. Geschichte einer geistigen Bewegung.
2 Bde. 4. Aufl., Göttingen 1970; Max Pohlenz: "Stoa
und Stoiker". Bd.
1: "Die Gründer. Panaitios. Poseidonios", Zürich
1950; Erhard Hobert,
Stoische Philosophie. Tradition und Aktualität. Ein Lehr- und
Arbeitsbuch, Frankfurt a. M. 1992; Wolfgang Weinkauf: Die Philosophie
der Stoa. Ausgewählte Texte, Stuttgart 2001. |