Biografie Platon

Biografie Platon
428 oder 427Platon wird in Athen als Sohn einer adeligen Familie geboren.
408/07Platon wird Schüler des Philosophen Sokrates.
404Mit Athens Kapitulation vor den Spartanern endet der Peloponnesische Krieg. Im Stadtstaat Athen beginnt die Herrschaft der „Dreißig Tyrannen“. Sie werden von Kritias angeführt, einem Vetter von Platons Mutter.
403
Nach etwas acht Monaten werden die Dreißig Tyrannen vertrieben. Wiederherstellung der Demokratie.
399
Prozess gegen Sokrates und Verurteilung zum Tod durch den Schierlingsbecher.
Nach dem Tod des Sokartes geht Platon mit anderen seiner Schülern nach Megara, etwa 30 km westlich von Athen. Später lebt Platon auch in Ägypten und Kyrene.
Als Antwort auf die politische und kulturelle Krise Athens verfasst Platon in dieser Zeit zahlreiche Dialoge: Laches, Charmides, Euthyphron, Lysis, Protagoras, Kleinerer Hippias, Ion, Größerer Hippias, Kriton und Gorgias.
In der Apologie (Verteidigungsrede) beschreibt Platon den Gerichtsprozess gegen Sokrates. Die Apologie gehört zu seinen wenigen Werken, die nicht in Dialogform verfasst wurden. Eine andere Darstellung des Sokrates-Prozesses findet sich bei Xenophon in seinem „Memorabilien“.
389/88 Erste sizilische Reise Platons. Kontakt mit den Pythagoreern, den Anhängern des Mathematikers und Mystikers Pythagoras. Bekanntschaft mit dem Tyrannen von Syrakus, Dionysios I., und dessen Schwager Dion.
387
Platon gründet die Akademie. Benannt ist die Philosophenschule nach ihrem Lehrort, dem Hain des Akademos in Athen. Dort lehrt Platon bis zu seinem Tod. Die Akademie zieht Schüler aus ganz Griechenland an, und wirkt noch acht Jahrhunderte weiter. Erst 529 nach Christus wird sie durch den römischen Kaiser Justinian geschlossen. Die Akademie Platons ist bis heute das Vorbild aller Universitäten.
Um oder nach der Zeit der Akademiegründung entstehen: Menon, Kratylos, Euthydemos, Menexenos, Symposion, Phaidon, Politeia, Phaidros, Parmenides und Theaitet. Im Buch Politeia (Der Staat) entwickelt Platon seine Theorie des gerechten Staatswesens. Demnach ist ein Staat gut regiert, wenn er von Philosophen gelenkt wird.
367/65 Zweite Reise nach Syrakus, wo inzwischen Dionysios II. regiert. Platons Versuch zur Errichtung einer Philosophenherrschaft scheitert. Die Dialoge Sophistes und Politikos werden dieser Zeit zugeordnet.
Aufnahme des Aristoteles in die Akademie. Aristoteles gründet später seine eigene Schule, das „Peripatos“. Weitere Schulgründungen um und in Athen sind der von Epikur gegründete „Philosophische Garten“ und die von Zenon gegründete „Stoa“. Die Philsophie von Diogenes wird zwar manchmal auch als „Kynische Schule“ bezeichnet, aber Diogenes selbst verzichtete auf einen Lehrort oder Ausgestaltung eines Schulkonzeptes – seiner Philosophie hätte dies widersprochen.
361/60 Um seine Herrschaft abzusichern, drängt Dionysios II. auf einen weiteren Sizilienaufenthalt Platon darauf. Platon unternimmt eine weitere Reise nach Sizilien, und wieder scheitert er an der Realpolitik.
357
Dion übernimmt die Macht in Syrakus durch Gewalt. Drei Jahre später stirbt er nach einer Verschwörung.
 Nach der letzten Heimkehr von Platon nach Athen entstehen: Philebos, Timaios, Kritias und Nomoi, und – sofern er echt ist – der „Siebte Brief“. Das Buch Timaios ist neben der Politeia, an die er anknüpft, wohl der wichtigste platonische Dialog. In der „Schule von Athen“, Raffaels berühmter Darstellung der wichtigsten Philosophen, hält Platon den Timaios in der Hand. Zudem ist der Mythos von Atlantis im Timaios enthalten. Das Buch Nomoi (Gesetze) ist Platons letztes und umfangreichstes Werk, das noch einmal alle Aspekte seiner Philosophie einbezieht. Platon kann es nicht mit vollenden, sein Sekretär Philippos von Opus gibt es nach seinem Tod heraus.
348/47
Tod Platons.
Über die letzten Lebensjahre Platons gibt es wenige Informationen. Der Reiseschriftsteller Pausanias berichtet, dass Platon, der nie verheiratet war, in der Nähe seiner Akademie begraben wurde. .
Sokrates, Platon und sein Schüler Aristoteles gelten als wichtigste Philosophen der Antike. Platons Philosophie ist auf  „Ideen“‚ bezogen, die uns als ewige Urbilder nur durch den Verstand, nicht aber durch Wahrnehmung zugänglich sind. Im Höhlengleichnis beschreibt Platon den Menschen als Unwissenden, der sich aus seinem Zustand befreien kann. Das Höhlengleichnis ist grundlegend für Platons Erkenntnistheorie. Als Naturwissenschaftler beschreibt Platon die regelmäßigen „platonischen“ Körper. Als „platonische Liebe“ wird eine Liebe ohne körperliche Annäherung bezeichnet – die Liebe bleibt bei der Idee.
Platon gehört zu den Philosophen, die in Raffaels berühmtem Gemälde „Die Schule von Athen“ einen zentralen Platz einnehmen.
Platons Werke wurden von Schleiermacher ins Deutsche übersetzt.
  
 Literatur: Apelt, Otto: (Hrsg.): Platon: Sämtliche Dialoge. 7 Bände. Hamburg 2004; Neumann, Uwe: Platon. Reinbek bei Hamburg 2001. Röd, Wolfgang: Der Weg der Philosophie, Band 1. München 1994.
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