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Justinian I. |
um
482 |
Geburt in
Tauresium in Illyrien auf der Balkanhalbinsel. |
519 | Justinian erhält das Amt eines Comes, eine Vertreters des römischen Hofes mit militärischen Befugnissen. |
521 | Heirat mit der Schauspielerin Theodora. Justinian lässt sie später mit dem Beinamen "Augusta" (Die Erhabene) ausstatten. Ihr Einfluss auf Justinian und seine Politik ist erheblich. |
527 | Im April wird Justinian wird von seinem Onkel, dem byzantinischen Kaiser Justin I. zum Mitherrscher und Nachfolger ernannt. Nach dem Tod von Justin übernimmt Justinian am 1. August den Thron. |
528 |
Justinian lässt den "Codex iurus civilis" erstellen und leitet damit eine Rechtsreform des uneinheitlich gewordenen römischen Rechts ein. |
529 |
Im Kampf gegen das
Heidentum lässt Justinian die einst von Platon
gegründete Akademie in Athen schließen. Einige
Philosophen finden daraufhin eine neue Wirkungsstätte in
Persien. Justinian nimmt selbst an Glaubensdiskussionen teil und
vertritt eine christlich-orthodoxe Haltung. |
530 | Der Vandalenkönig Childerich versucht eine Einigung mit Byzanz, wird daraufhin aber von seinen eigenen Landleuten gestürzt. Justinian nimmt die Schwächung innerhalb der Vandalen zum Anlass für eine Invasion und beginnt mit der Zerstörung des Vandalenreiches in Nordafrika. |
Im Nika-Aufstand in
Konstantinopel erheben sich oppositionelle Kräfte gegen
Justinian. Die Aufständischen legen Feuer an wichtigen
Gebäuden, u. a. der von Justinian in Auftrag gegebene Kirche
Hagia Sophia. Justinian lässt den Aufstand blutig
niederschlagen. |
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533 |
Der Corpus iuris civilis (CIC), die erste Systematik römischen Rechts, tritt in Kraft. Der CIC beruft sich auf Rechtsgrundsätze, vereinheitlicht Rechtsprozesse dar und definiert die rechtliche Stellung von Frauen und Sklaven. Über Jahrhunderte stellt der Corpus iuris civilis eine Rechtsquelle dar. Von ähnlicher Bedeutung ist Napoleons Code Civil. |
535 |
Einfall in das Ostgotische Reich. |
536 | Unter General Belisar
erobern Justinians Truppen zunächst Neapel und
schließlich Rom. |
537 | Die Hagia Sophia wird fertig gestellt und im Beisein Justinians eingeweiht. |
538 |
Die Belagerung Roms
durch die Ostgoten kann abgewehrt werden. |
540-562 |
Neue Gefahren bedrohen
Byzanz aus dem Osten des Reiches. Die Sasssaniden verüben
immer wieder Einfälle, u.a. gegen die Metropole Antiochia in
der römischen Provinz Syria (heute in der Türkei
gelegen). |
548 | Justinians Gemahlin Theodora stirbt. Nordafrikanische Berberaufstände gegen Justinian werden niedergeschlagen. |
549 |
Eine
Verschwörung gegen Justinian kann aufgedeckt werden. |
552 |
Das Römische
Reich erweitert
sich durch Gebiete im ehemals westgotischen Spanien. |
557 |
Die durch zahlreiche
Erdbeben der letzten Jahre instabil gewordene Kuppel der Hagia Sophia
stürzt ein, Justinian ordnet den Wiederaufbau an. |
565 |
Am 14. November stirbt
Justinian. Zu seinem Lebenswerk zählt die Bekämpfung
des Heidentums, die Vollendendung der von Theodosius
und Konstantin
vorangetriebenen Etablierung des Christentums, die Reform des
spätantiken römischen Rechtswesens und der Bau der
Hagia Sophia. |
Literatur: Leppin, Hartmut: Justinian und die Wiederherstellung des Römischen Reiches. Das Trugbild der Erneuerung. In: Maier, Mischa (Hg): Sie schufen Europa, München 2007. Maier, Mischa: Justinian. Herrschaft, Reich und Religion. München 2004. |