1500 - 1599 |
Renaissance und Reformation |
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Drei Ereignisse
markieren den
Übergang vom Mittelalter in die Neuzeit: Der Niedergang von
Byzanz, die Erfindung des Buchdrucks und die Entdeckung Amerikas. Im
Zeitalter der Renaissance, der Wiedergeburt der antiken
griechischen Kultur, öffnen sich Wissenschaft und Kunst. Der Renaissance folgte die Reformation. Ausgelöst wird sie durch den Martin Luther, einem Augustinermönch. Seine Kritik am Ablasshandel verbreitet sich durch das Internet des 16. Jahrhunderts, den Buchdruck. |
1517
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Luthers Kritik am Ablasshandel |
Die Erlösung
von den
Sünden ist nach Ansicht Martin Luthers nicht durch
Wiedergutmachung zu erlangen, sondern nur durch den
Glauben an Jesus
Christus.
Mit dieser These steht
er nicht
nur theologisch gegen die Lehrmeinung der römischen Kirche, er
trifft auch die auch päpstliche
Finanzbeschaffung an einem empfindlichen Nerv. Die
römische Kirche hatte im 11. Jahrhundert
damit begonnen, die göttliche Gerechtigkeit auf
Erden zu verwalten. Seither konnten die
Sünder nach Gebet,
Pilgerfahrt, Kirchenbesuch oder Almosengabe einen
Ablassbrief
erhalten. Der Ablass erließ die Sünden und versprach
Schutz vor der Strafe im
Jenseits. Als Papst Leo X. finanzielle Mittel zum Neubau des Petersdoms in Rom benötigt, entdeckt er den Ablasshandel als Geldquelle. In Magdeburg bietet der eifrige Dominikanermönch Johannes Tetzel seine Ablassbrief in besonders geschickt an: Zur Bezahlung stehen Geldkästen bereit. Mit dem Slogan "wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt" verleiht er dem Ablasshandel neuen Schwung. Während Tetzel in Magdeburg Geld eintreibt, ist Luther Dozent an der Universität zu Wittenberg. Er diskutiert seine Kritik am Ablasshandel zunächst mit Kollegen. Doch am 31. Oktober 1517 schlägt er 95 Thesen an das Hauptportal der Wittenberger Schlosskirche. Zu diesem Zeitpunkt denkt er aber noch nicht an einen Bruch mit dem Papst, will er doch lediglich Missstände innerhalb der Kirche beseitigen. Doch die Thesen finden jedoch ein unerwartetes Echo und Luther gewinnt Freunde und Feinde.. |
1521
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Der Reichstag zu Worms |
Luther
wird unter dem Vorwurf der Ketzerei nach Rom
zitiert und seine Tätigkeit an der Universität von
Spitzeln überwacht. Der Konflikt spitzt sich zu, als Luther
1520 eine Bulle Roms verbrennt, die ihm mit dem
Kirchenbann droht. Er fühlt sich
verleumdet und bricht schließlich mit dem Papst. Auch
politisch wird das Klima rauher, denn verschiedene
Landesfürsten haben sich hinter
Luther gestellt. Auf dem Reichstag zu Worms (1521) gibt es einen
Einigungsversuch: Auf der einen Seite
stehen Kaiser
Karl V. und die Abgesandten des Papstes, auf
anderen Luther und die mit ihm verbundenen
Landesfürsten. Die
Einigung schlägt fehl. Eine Legende überliefert
Luthers Worte "Hier stehe ich, ich kann nicht anders, Gott helfe mir,
Amen“.
Wahrscheinlich hat es Luther nicht wörtlich so gesagt, aber er
hat es so gemeint. |
1524
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Bauernkriege und Augsburger Bekenntnis |
Luthers kritischer
Geist hat politische Kräfte entfesselt. 1524 beginnen die
Bauern
zu rebellieren. In
Württemberg stürmen am Karfreitag des
Jahres 1525 wütende Bauern die Burg Weinsberg. Sie verurteiten
die Adeligen zum Tode und richten sie auf grausame Weise hin. Die
"Weinsberger Bluttat" empört Martin Luther so sehr, dass er
von seiner anfänglich gezeigten Sympathie für
die Bauern wieder
abrückt. Auf dem Augsburger Reichstag von 1530 ist Luther selbst nicht anwesend. Nachdem Kaiser Karl V. über ihn die Reichsacht verhängte, und er somit ohne Strafe von jedermann getötet werden kann, verschanzt er sich in der Veste Coburg. Zu seinen Anhängern hält er brieflichen Kontakt. Sein Schüler Phillip Melanchthon vermittelt auf dem Reichstag zu Augsburg zwischen katholischer und protestantischer Seite. Melanchthon erreicht in zähen Verhandlungen eine vorläufige Anerkennung des neuen Glaubens vor der katholischen Kirche. Auch Luther akzeptiert das Augsburger Bekenntnis, die "Confessio Augustana". |
1555
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Augsburger Religionsfriede |
Die zahlreichen
religiös bedingten
Auseinandersetzungen der vorangegangenen
Jahrzehnte, werden 1555 auf dem Reichstag in Augsburg
vorläufig
beendet. Am 25. September beschließen die katholischen
und
evangelischen Reichsstände den Augsburger Reichs- und
Religionsfrieden. Man einigt sich auf den Grundsatz "Cuius regio, eius
religio" - wessen Herrschaft, dessen Religion. Das Heilige
Römische Reich wird in religiös definierte
Zonen aufgesplittet. Dabei entscheidet der jeweilige Landesherrn,
ob seine Bevölkerung katholisch oder lutherisch leben
soll. Wer als Untertan mit den religiösen Vorlieben seines
Fürsten unzufrieden ist, wechselt in einen andern
Landesteil. Doch der Friede gerät mit einer Verschiebung der Kräfte ins Wanken. Ausgehend vom Konzil in Trient, das mit einigen Unterbrechungen von 1545 bis 1563 tagt, startet der Katholizismus die Gegenreformation. Der 1540 gegründeten Jesuiten-Orden betreibt nicht nur eigene Schulen und Universitäten, er verstärkt auch seine missionarische Tätigkeit. |
1570
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Kleine Eiszeit |
Doch auch die
Protestanten vertiefen den innerkirchlichen Graben. Die
Säkularisierung (Verweltlichung) von Klöstern wird
intensiviert. Dazu kommt, dass das
protestantische
Lager in sich gespalten ist, und nicht alle
Gruppierungen den Augsburger Frieden anerkennen. Kaiser und
Fürsten gießen
zusätzlich
Öl ins Feuer, indem sie sich der Religionen bedienen, um
ihre Machtansprüche auszufechten. Selbst der Himmel scheint
nichts Gutes im Sinne zu haben: In den 70er Jahren des 16.
Jahrunderts ereignet sich das, was die Historiker heute die
„kleine Eiszeit" nennen. Ein
Klimaumschwung sorgt für eisige Winter und feuchte Sommer.
Missernten bringen Hungersnöte und eine Verarmung der
Bevölkerung, Hoffnungen von Zuwanderern werden nicht
erfüllt. Die liberale Politik der protestantischen
Herrscher hatte in den Jahren nach dem Augsburger Religionsfrieden
viele
Neubürger angezogen, die nun ihr Vermögen
für den Kauf
von Nahrungsmitteln aufwenden müssen. Dem Handwerk fehlen die
Aufträge. Dagegen verhelfen
die steigenden Preise für Getreide
den Großbauern zu neuem Reichtum. Die Gesellschaft
spaltet sich nicht nur religiös, sondern auch in Arm und
Reich. Im nächsten Jahrhundert bricht der 30-jährige Krieg aus. |
Maler der Renaissance |
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Leonardo
da Vinci Maler und Universalgenie |
Steckbrief: Leonardo
da Vinci - 1452 bis 1519 Stichworte: Mona Lisa - Abendmahl - Flugexperimente Kurze Zusammenfassung der Biographie: Der berühmte Maler der Mona Lisa betrieb auch anatomische Studien und entwarf Flugmaschinen. |
Albrecht
Dürer Maler und Graphiker |
Steckbrief: Albrecht
Dürer - 1471 bis 1528 Stichworte: Adam und Eva - Vier Apostel - Kupferstiche Kurze Zusammenfassung der Biographie: Albrecht Dürer wurde zum bedeutensten Maler der nördlichen Renaissance. |
Michelangelo Bildhauer, Maler und Dichter |
Steckbrief: Michelangelo - 1475 bis 1564 Stichworte: David - Sixtinische Kapelle - Erschaffung Adams Kurze Zusammenfassung der Biographie: Nachdem er seine monumetales Deckengemälde in der Sixtinischen Kapelle vollendet hatte, wurde Michelangelo "der Göttliche" genannt. |
Raffael Maler und Baumeister |
Steckbrief: Raffael - 1483 bis 1520 Stichworte: Stanzen des Vatikan - Schule von Athen - Baumeister der Vatikan Kurze Zusammenfassung der Biographie: In den Stanzen (Büroräumen) des Vatikan malte Raffael das Fresko "Die Schule von Athen". Es zeigt die wichtigsten griechischen Philosophen. |
Tizian Maler |
Steckbrief: Tizian -
1487/90 bis 1576 Stichworte: Assunta - venezianische Renaissance - Venus von Urbino Kurze Zusammenfassung der Biographie: Tizian wurde zum berühmtesten Maler der venezianischen Renaissance. |
Reformation |
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Erasmus
von Rotterdam Humanist |
Steckbrief: Erasmus
von Rotterdam - 1469 bis 1536 Stichworte: Kirchenkritiker - Lob der Torheit - Vom freien Willen Kurze Zusammenfassung der Biographie: Erasmus von Rotterdam versuchte, eine Verbindung zwischen Humanismus und Reformation herzustellen. |
Thomas
Morus Utopist |
Steckbrief: Thomas
Morus - 1478 bis 1535 Stichworte: Utopie - Soziale Gerechtigkeit - Enthauptung unter Heinrich VIII. Kurze Zusammenfassung der Biographie: Thomas Morus hat in seinem Buch "Utopia" eine sozial gerechte Welt entworfen. Enthauptet wurde er unter Heinrich VIII. aus einem anderen Grund: Er hatte sich geweigert, sich vom Papst loszusagen. |
Martin
Luther Reformator |
Steckbrief: Martin Luther - 1483 bis 1546 Stichworte: 95 Thesen - Wormser Reichstag - Wartburg Kurze Zusammenfassung der Biographie: Vom Kritiker am Ablasshandel wurde Luther zum Feind des Papstes. Er spaltete die römische Kirche in Katholiken und Protestanten. |