Michelangelo |
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1475 | Michelangelo, der als Bildhauer, Maler, Baumeister und Dichter Berühmtheit erlangt, wird am 6.März 1475 in Caprese geboren. Sein voller Namen lautet Michelangelo Buonarroti. |
1488 | Michelangelo absolviert ein kurze Lehrzeit in der
Werkstatt
des Domenico Gleirlandaio. Er erlernt die Freskomalerei. Bei der speziellen
Technik der Wandmalerei werden die Farben auf frischen
Kalkputz aufgetragen. |
1489 | Über das Studium antiker Skulpturen entwickelt Michelangelo seine Kunst der Bildhauerei. |
1490-92 | Michelangelo wird wie vor ihm der Bildhauer Donatello von der mächtigen Florentiner Fürstenfamilie der Medici gefördert. Er studiert nun an der Kunstschule und perfektioniert die Bildhauerei. Ganz im Stil der Wiedergeburt (Renaissance) der griechischen Antike widmet er sich den klassischen Vorbildern. |
1494-98 | In Florenz gelangt der radikale Bußprediger Savonarola. Um einen Gottesstaat zu errichten, werden weltliche Vernügungen verboten, Bilder und Musikinstrumente beschlagnahmt. Bis zur Hinrichtung Savonarolas im Jahre 1498 erlebt die Malerei in Florenz einen Einbruch. |
1496-1501 | Aufenthalt in Rom. Mit gerade einmal 22 Jahren fertigt Michelangelo den “Trunkenen Bacchus” an, und setzt einen genialen Trick ein: Weil der Figur das Glied und der rechte Arm fehlen, wirkt sie wie eine antike Statue, die von Archäologen ausgegraben wurde. 1499 vollendet er die Pieta (Beweinung Christi nach der Kreuzigung) für die Kirche St. Peter. Da er noch unbekannt ist, wird das Werk einem anderen Bildhauer zugeschrieben. Zornig meißelt er "MICHAEL ANGELUS BONAROTUS FLORENTINUS FACIEBAT" auf das Brustband der Maria. Es bleibt das einzige Kunstwerk, das Michelangelo jemals signierte. Einen Skandal löst die Pieta aus, weil sie Maria als junge und sehr attraktive Frau zeigt. |
1501 | 1501 kehrt Michelangelo nach Florenz zurück. Seine Marmorskulptur des David übertrifft mit 4,10 Metern Höhe die gleichnamige Skultur von Donatello um ein Vielfaches. Donatello hatte rund 50 Jahre früher die erste freistehende Aktfigur seit der Antike geschaffen. |
Die Sixtinische Kapelle |
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1508-1512 | Im März 1508 erhält Michelangelo
von Papst Julius II. den Auftrag zur Bemalung des
Deckengewölbes der Sixtinischen Kapelle. Am 31. Oktober 1512 wird die Sixtinische Kapelle eröffnet und
das
riesige Deckengemälde präsentiert. Die
Hauptszenerie zeigt die Schöpfungsgeschichte,
berühmt ist die "Erschaffung Adams". Für
die Arbeit
hatte sich Michelangelo ein eigenes Gerüst anfertigen lassen. Mit der Bemalung der Seitenwände der Sixtinischen Kapelle war bereits im vergangenen Jahrhundert begonnen worden. Ab 1480 arbeitete der Florentiner Sandro Botticelli in Rom. Auf drei Fresken an den Seitenwänden stellte er Szenen aus dem Alten und Neuen Testament dar: „Die Prüfungen des Mose", „Die Bestrafung der Rotte Korah" und die "Versuchungen Jesu". |
1520 | Michelangelo beginnt die Arbeit an der Grabkapelle der Medici an der Kirche San Lorenzo in Florenz. Die Medicikapellen gehören zwar zum Kirchenkomplex, sind aber nur über eine separaten Eingang zugänglich. Auffällig ist Michelangelos Gestaltung der Statue der Aurora (Morgendämmerung). Der Künstler hat ihr einen eher männlichen Körper gegeben, die Brüste wirken unharmonisch. Michelangelo nahm auschließlich männliche Modelle, und schuf weder als Maler noch als Bildhauer weibliche Akte. Als Folge wurde über die Homosexualität Michelangelos spekuliert. |
1535-1541 | Papst Paul III. ernennt Michelangelo 1535 zum obersten Architekten, Bildhauer und Maler des Vatikans. Er erhält den Auftrag, in der Sixtinischen Kapelle nun auch "Das Jüngste Gericht" zu malen. Als das Fresco 1541 enthüllt wird, sorgt es wegen der zahlreichen Akte selbst im liberalen Italien der Renaissance für einen Skandal. Von 1564 bis ins 19. Jahrhundert folgen Übermalungen der entblößten Körper. Bei der Restaurierung 1975 werden einige davon wieder entfernt. |
1542-1545 | In der Capella Paolina fertigt Michelangelo das Fresko “Bekehrung des Saulus” an. Es thematisiert die Verwandlung des lasterhaften Saulus in den Apostel Paulus. |
1546 | Obwohl Michelangelo erkrankt, überredet Papst Paul III. ihn dazu, den Bau von St. Peter zu übernehmen. Michelangelo beginnt mit dem Fresko "Kreuzigung Petri" in der Cappella Paolina, das er 1550 vollendet. |
1564 | Michelangelo stirbt im hohen Alter von am 18. Februar 1564 in Rom. Sein Leichnam wird heimlich nach Florenz überführt und am 10. März.1564 beigesetzt. Sein Freund Vasari errichtet in der Kirche Santa Croce 1572 ein Grabmal für Michelangelo. |
Literatur: Reinhard, Volker: Der Göttliche. Das Leben des Michelangelo. München 2010; Zöllner, Frank / Thoenes, Christian / Pöpper, Thomas: Michelangelo 1475–1564. Das vollständige Werk. Köln 2007. |