800 - 899 |
Die Karolinger |
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Unter den Karolingern
erlebt das fränkische Reich seine Blütezeit. Der
Aachener Königshof entwickelt sich unter Karl dem
Großen zum Zentrum der Künste und Wissenschaften. Zum Kreis
der führenden Gelehrten gehört der Brite Alkuin. |
Karolinger |
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Karl
der Große Kaiser |
Steckbrief: Karl der
Große - 747 bis 814 Stichworte: Christianisierung - Blutbad bei Verden an der Aller - Karolingische Renaissance Kurze Zusammenfassung der Biographie: Karl der Große christianisierte die Sachsen und stärkte das fränkische Reich. |
Ludwig
der Fromme Kaiser |
Steckbrief: Ludwig der
Fromme
- 778 bis 840 Stichworte: Sohn von Karl dem Großen - Einheit mit dem Papst - Von den eigenen Söhnen bekämpft Kurze Zusammenfassung der Biographie: Ludwig der Fromme geriet in Streit mit seinen Söhnen, die das Reich schließlich aufteilten. |
Lothar I. Kaiser |
Steckbrief: Lothar I. - 795 bis 855 Stichworte: Sohn von Ludwig dem Frommen - Streit mit den Brüdern - Reichsteilung Kurze Zusammenfassung der Biographie: Lothar I. versuchte vergeblich die Reichseinheit zu bewahren, nach der Reichsteilung regierte er ein schmales Gebiet von der Nordsee bis Italien. |
Karl
der Kahle Kaiser |
Steckbrief: Karl der Kahle - 823 bis 877 Stichworte: Sohn von Ludwig dem Frommen - Straßburger Eide - Vertrag von Meerssen Kurze Zusammenfassung der Biographie: Karl der Kahle kämpfte an der Seite von Ludwig dem Deutschen gegen Lothar I. und Pippin II. Im Vertrag von Meerssen wurde das fränkische Reich neu aufgeteilt. |
772
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Sachsenkriege und Aufstieg der Karolinger |
Während
Karl gegen die
Langobarden in Italien kämpfte, griffen in der Mitte des
Reiches die Sachsen an. Nachdem sie immer wieder über
fränkische
Siedlungen und Kirchen in Hessen hergefallen waren, änderte
Karl seine Vorgehensweise - von den damals
üblichen Strafaktionen zu einer systematischen
Kriegsführung. Im Jahr 772 beginnen die Sachsenkriege. Heftige
Kämpfe toben um die Festung Eresburg in der Nähe des
heutigen Paderborn. Diesen sächsischen Stützpunkt
hat Karl 772 erobert und die Irminsul, eine heidnische
Kultstätte nahe der Festung zerstören lassen. Die Sachsen gewinnen sie jedoch während eines Italienzuges von Karl wieder zurück. Im Jahr 775 erobert Karl die Festung erneut. Zusätzlich erobert er die Sigiburg an der Ruhr und versichert sich durch Treueeide und Geiseln der Loyalität der Stämme der Ost- und der Westfalen. Im Jahre 777 findet erstmals eine Reichsversammlung auf sächsischem Territorium statt. Ort ist das eigens gegründete Karlsburg, wahrscheinlich der Ursprung des heutigen Paderborn. Von dort wird die planmäßige Christianisierung der Sachsen vorangetrieben. Als Hilfskräfte dienen angelsächsische Missionare, also englische Nachkommen von Sachsen, die auf der Insel christianisiert worden waren und nun den Glauben im Gebiet ihrer Vorfahren verbreiteten. |
782
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Masaker bei Verden an der Aller |
Das Jahr 782 wirft
einen dunklen
Schatten auf Karl den Großen.
Zeitgenössische Quellen berichten, dass Karl bei Verden an der
Aller die Auslieferung
sächsischer Rädelsführer erzwang und sie im
Zorn auf der
Stelle köpfen ließ. Das Blut von 4500
Opfern soll das Wasser der Aller rot gefärbt haben. Die
Sachsenkriege
dauern trotzdem weiter an. Im Jahr 785 finden schließlich
Friedensverhandlungen zwischen Karl und seinem
sächsischen Gegner Widukind statt. Widukind
lässt sich taufen. Nach der Errichtung eines
Bischofssitzes in
Bremen im Jahre 787 brechen wiederum Unruhen aus. Karl
vertreibt die Sachsen aus den Gebieten
zwischen Weser und Elbe und weist ihnen verschiedene, aufgeteilte
Gebiete in Gallien und Germanien zu. 804 findet der
letzte Kriegszug gegen die Sachsen statt. Von da an sind die
christianisiert. |
800
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Karls Kaiserkrönung in Rom |
Am 25. Dezember 800
wird Karl von Papst Leo III. in der von Konstantin
dem Großen errichteten Peterskirche zum Kaiser
gekrönt. Seit dem Niedergang des weströmischen
Reiches wurde dieser Titel im westlichen Europa nicht mehr vergeben.
Für das
byzantinische Kaisertum bedeutete dies eine Provokation, denn
Karl bezeichnet sich als Augustus Imperator Renovatio Imperii Romani,
als Kaiser des erneuerten Römischen Reiches in direkter
Nachfolge der römischen Kaiser. Doch auch das
christlich-orthodoxe Byzantinische Reich beruft sich auf diese
Tradition. Dabei kann man Karl zugute halten, dass er in die Krönungszeremonie unschuldig hineingeraten war. Wie Karls Biograph Einhard berichtet, setzte Papst Leo III. beim Weihnachtsgottesdienst dem betenden Karl völlig überrascht eine Krone auf. Daraufhin sollen die anwesenden Geistlichen mit der Huldigungslitanei begonnen haben. Karl versicherte, er hätte "an jenem Tage trotz des Hohen Festes die Kirche nicht betreten, wenn ihm die Absicht des Papstes vorher bekannt gewesen wäre. |