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Konrad Lorenz

1903
Konrad Lorenz wird am 7. November 1903 in Altenberg bei Wien geboren. Er ist der zweite Sohn der Familie. Schon als kleines Kind liebt Konrad Tiere. Später werden vor allem Vögel im Mittelpunkt seiner Verhaltensforschung stehen, insbesondere die Graugänse.
1910 Konrad Lorenz kommt in eine kleine Volksschule in Wien.
1914 In diesem Jahr wechselt Konrad Lorenz auf das private Wiener Schottengymnasium.
1921 Das Abitur, in Österreich Matura genannt, besteht der junge Lorenz mit Auszeichnung.
1922 Konrad Lorenz beginnt sein Medizinstudium an der Columbia University in New York, kehrt aber bereits 1923 nach Wien zurück um es an der dortigen Universität fortzusetzen.
1927 Am 24. Juli heiratet Konrad Lorenz seine Jugendfreundin Margarethe Gebhardt. Aus der Ehe egehen drei Kinder hervor.
1928 Konrad Lorenz promoviert zum Doktor der Medizin.
1933 Nach seinem Anschlussstudium der Zoologie promoviert er zum zweiten Mal.
1937 Konrad Lorenz wird Privatdozent für vergleichende Anatomie und vergleichende Tierpsychologie an der Universität Wien. Die Schrift "Über den Begriff der Instinkthandlung" stammt aus dieser Zeit und gilt als Meilenstein der vergleichenden Verhaltensforschung.
1938 Hitler verkündet den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich. Konrad Lorenz tritt auf eigenem Winsch in die NSDAP ein. Er wird Mitarbeiter des "Rassenpolitischen Amtes" der Partei.
1940 Lorenz wird zum ordentlichen Professor an die Universität Königsberg berufen. Dort wird er Leiter des Instituts für vergleichende Psychologie. Der Lehrstuhl wurde einst von Immanuel Kant besetzt.
1941 Konrad Lorenz wird in die Wehrmacht eingezogen. Er arbeitet als Heerespsychiater und wirkt an einer "eignungspsychologischen und charakterologischen Untersuchung" zur Einbürgerung von Polen und deutsch-polnischen Mischlingen mit. Diejenigen, die als nicht einbürgerungsfähig befunden wurden, kamen zur Zwangsarbeit oder wurden in die Vernichtungslager deportiert.
1948 Konrad Lorenz wird aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft entlassen und kehrt zurück nach Altenberg.
1954 Ungeachtet der Kritik an seinem Verhalten während der Nazizeit wird er erst stellvertretender Leiter, später Direktor des Max-Planck-Instituts für Verhaltensforschung in Seewiesen / Bayern.
1957 Die Universität München ernennt Konrad Lorenz zum Honorarprofessor für Zoologie.
1963 In diesem Jahr erscheint "Das sogenannte Böse. Zur Naturgeschichte der Aggression". Das Buch entwickelt sich schnell zum Bestseller.
1970 In den 70er Jahren beginnt Konrad Lorenz, sich in der Umweltbewegung zu engagieren. Er kämpft unter anderem gegen den Bau und die Inbetriebnahme des Atomkraftwerks Zwentendorf in Niederösterreich. Durch eine knappe Mehrheit bei einer Volksabstimmung im Jahre 1978 wird die Inbetriebnahme des fertigen Reaktors verhindert. Österreich verabschiedet sich von der Atomenergie.
1973 Mit "Die acht Todsünden der zivilisierten Menschheit" und "Die Rückseite des Spiegels. Versuch einer Naturgeschichte des menschlichen Erkennens" erscheinen zwei weitere Werke von Konrad Lorenz, die ein breites Publikum finden. Zusammen mit dem Deutschen Karl von Frisch und dem Briten Nikolaas Tinbergen erhält Konrad Lorenz den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin. Das Nobelpreiskommitee würdigt damit "Ihre Entdeckungen bezüglich der Organisation und der Erregung individueller und sozialer Verhaltensmuster". Im selben Jahr wird er Leiter des Konrad-Lorenz-Instituts in Altenberg. Seine berühmt gewordenen Beobachtungen an den Graugänsen setzt er am Institut fort.
1989 Konrad Lorenz, der "Vater der Graugänse", stirbt in Altenberg bei Wien an Nierenversagen.
   
  Quellen:
  Klaus Taschwer, Benedikt Föger: Konrad Lorenz, Wien 2003. Konrad Lorenz und Franz Kreuzer: Leben ist Lernen. Von Immanuel Kant zu Konrad Lorenz. Ein Gespräch über das Lebenswerk des Nobelpreisträgers. München, 4. Auflage 1988.
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