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Adolf Hitler |
1889 | Am 20. April wird Adolf Hitler in Braunau am Inn geboren. Seine Eltern sind der Zollbeamte Alois Hitler und dessen Fraun Klara. Die Familie wechselt bis zu Adolfs 9. Lebensjahr häufig den Wohnsitz. Als Adolf Hitler auf die Realschule geht, zieht die Familie nach Linz. |
1903 |
Hitlers Vaters, der Adolf oft verprügelt hatte, stirbt. Zwei Jahre später verlässt Adolf Hitler die Realschule ohne Abschluss. Er entscheidet sich gegen den Willen seines Vormunds nicht für eine Ausbildung. |
1907 |
Die Mutter stirbt. Mit einem bescheidenen Erbe bewirbt sich Adolf Hitler erfolglos an der Akademie der Künste in Wien. Hitler gibt sich trotzdem als Kunststudent aus, um eine Waisenrente zu erhalten. Er zieht in Wien mehrfach um, teilweise wohnt er im Männerwohnheim und im Obdachlosenasyl. |
1914-1918 |
Hitler nimmt als Gefreiter am Ersten Weltkrieg Teil. Er dient als Feldbote. Bei einem Gasangriff wird er verwundet. 1918 werden die Kampfhandlungen des Ersten Weltkriegs beendet. Kaiser Wilhelm II. flieht ins holländische Exil geflohen. Die Weimarer Republik, die das Deutsche Kaiserreich ablöst, steht auf unsicheren Füßen |
1919 |
Im Januar versuchen die Kommunisten unter der Führung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg, eine Räterepublik zu errichten. Vorbild ist die von Lenin geführte Oktoberrevolution. Die Sozialdemokraten Friedrich Ebert und Gustav Noske lassen den Aufstand mit Hilfe von Freikorps blutig niederschlagen. Ebert wird danach zum ersten Präsidenten der Weimarer Republik gewählt. Hitler, der wohl kurzzeitig in München mit linksgerichteten Revolutionären sympathisierte, tritt der Deutschen Arbeiterpartei DAP bei. |
1921 | Hitler wird zum Vorsitzenden der nun in NSDAP (Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei) umbenannten Partei gewählt. Die innerparteiliche Demokratie wird zugunsten des Führerprinzips abgeschafft. Im selben Jahr wird der Zentrumspolitiker Matthias Erzberger von rechten Terrorgruppe "Organisation Consul" ermordet. |
1922 | Ermordung des jüdischen Politikers Walther Rathenau durch die "Organisation Consul". |
1923 | Der Versailler Vertrag hatte Deutschland Reparationszahlungen für dem Ersten Weltkrieg auferlegt, die faktisch unerfüllbar waren. Nachdem Verpflichtungen aus dem Vertrag nicht erfüllt wurden, besetzt Frankreich das Ruhrgebiet. Der NSDAP gelingt es, aus der Unzufriedenheit in der Bevölkerung Kapital zu schlagen. Finanzielle Unterstützung erhält sie u.a. von dem Industriellen Fritz Thyssen. Am 9. November marschiert Hitler zusammen mit Erich Ludendorff auf die Münchner Feldherrnhalle. Der Putschversuch misslingt. Wegen Hochverrats wird Hitler zu fünf Jahren Festungshaft in Landsberg am Lech verurteilt. Die NSDAP wird verboten. |
1924 | Während seiner Inhaftierung schreibt Adolf Hitler seine antisemitische Hetzschrift "Mein Kampf". |
1925 | Neugründung der NSDAP. |
1930 | Bei den Reichstagswahlen erhält die NSDAP 18,2 Prozent der Stimmen. Die Partei erwirbt das Barlowsche Palais als Parteizentrale, es wird später das "Braune Haus" genannt. |
1932 | Adolf Hitler wird deutscher Staatsbürger und kandidiert bei der Wahl zum Reichspräsidenten. Im März erhält er 36,68 Prozent und unterliegt damit Hindenburg, dem Kandidaten von SPD und gemäßigten Parteien. Am 31. Juli wird die NSDAP mit 37,7 Prozent zur stärksten Fraktion im Reichstag. Hitler lehnt eine Regierungsbeteiligung ab, da er sich bei Neuwahlen einen weiteren Stimmenzuwachs erhofft. Entgegen der Erwartungen verliert die NSDAP jedoch 4 Prozent. |
1933 | Am 30. Januar wird
Hitler von Reichspräsident Paul von
Hindenburg als Reichskanzler vereidigt. Nach dem Reichstagsbrand vom
27. auf den 28.
Februar 1933 unterzeichnen Hindenburg und Hitler die "Verordnung des
Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat"
(Reichtagsbrandverordnung), mit dem die Rechte des Parlaments
eingeschränkt werden. Es folgt eine
Verhaftungswelle von Kommunisten und Intellektuellen, darunter
befindet sich auch Carl
von Ossietzky, der Herausgeber der Zeitschrift
"Weltbühne". Die Reichtagsmandate
der KPD
werden für ungültig erklärt. Am 24. März sichert Hitler seine Machtergreifung durch das "Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich", dem sogenannten Ermächtigungsgesetz. Es legt fest, dass die Regierung Gesetze abweichend von der Reichverfassung erlassen darf. Dagegen stimmt nur die SPD, die Abgeordneten der KPD sind seit der Reichtagsbrandverordnung in Haft oder im Untergrund. Nach der Abschaffung der Demokratie werden Oppositionelle bedroht und verhaftet. Juden sind besonders in Gefahr. Albert Einstein befindet sich den USA und kehrt nicht mehr nach Deutschland zurück. Hannah Arendt wird zeitwillig verhaftet, danach flieht sie nach Paris. Im Mai inszenieren die Nationalsozialisten eine Bücherbrennung. Betroffen sind jüdische, marxistische, pazifistische Autoren und Satiriker. Verbrannt werden u. a. auch die Werke von Bertolt Brecht, Erich Kästner, Heinrich Mann und Franz Kafka. |
1935 | Gründung der Luftwaffe im März. Den Oberbefehl erhält Hermann Göring. Verabschiedung der Nürnberger Rassegesetze am 15. September auf dem Reichsparteitag. |
1936 | Deutschland richtet die Olympischen Spiele in Berlin aus. Den Nationalsozialisten gelingt es, die Weltöffentlichkeit von Deutschlands Kriegsplänen abzulenken. |
1937 | Hitler erprobt den Luftkampf in Spanien, wo 1936 der Bürgerkrieg zwischen den Republikanern und den Nationalisten unter Franco ausgebrochen war. Die Stadt Guernica wird von der deutschen Legion Condor mit Bomben angegriffen. |
1938 | Im Münchner Abkommen bereitet Hitler die Zerschlagung der Tschechoslowakei vor. Er erreicht weitgehende Zugeständnisse des britischen Regierungschefs Chamberlain, und der Vertreter von Frankreich und Italien. Vertreter der tschechischen Regierung waren dabei nicht eingeladen. Hitler gewinnt innenpolitisch an Zustimmung. |
Der Zweite Weltkrieg |
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1939 | Am 1. September beginnt mit dem Überfall auf Polen der Zweite Weltkrieg. Der Schreinergeselle Georg Elser scheitert mit einem Attentat auf Hitler am 8. November im Münchner Bürgerbräukeller. |
1940 | Nachdem Chamberlain mit seiner "Appeasement-Politik" gescheitert ist, wird Churchill britischer Premier- und Verteidigungsminister. Churchill organisiert die Anti-Hitler-Koalition aus Großbritannien, der Sowjetunion und später auch den USA unter Roosevelt. Deutsche Truppen marschieren am 10. Mai Frankreich in Frankreich ein. Am 13. Mai hält Churchill die berühmte „Blut, Schweiß und Tränen-Rede" (Blood, sweat and tears), in der er die Engländer zum Kampf gegen das nationalsozialistische Deutschland aufruft. Im September beginnt Hitler mit der Bombardierung englischer Städte. |
1941 | Hitler bricht den 1939 unterzeichneten Nichtangriffspakt mit Stalin, den sogenannten Hitler-Stalin-Pakt (auch Ribbentrop-Molotow-Pakt). Mit dem "Unternehmen Barbarossa" beginnt der Krieg gegen die Sowjetunion. Nach dem Überfall auf Pearl Harbour im Dezember 1941 tritt die USA in den Zweiten Weltkrieg ein. |
1942 | Bei der Wannseekonferenz beschließen die Nationalsozialisten die völlige Vernichtung der Juden in Europa, den "Holocaust". Für das System von Deportationen und Vernichtungslager ist Heinrich Himmler hauptverantwortlich. |
1943 | Die Widerstandgruppe Weiße Rose um Hans und Sophie Scholl ruft in Flugblättern zum Widerstand gegen Hitler auf. Die Anführer der Weißen Rose werden verhaftet und hingerichtet. |
1944 | Am 20. Juli scheitert ein Attentat von General Graf Schenk von Stauffenberg. Stauffenberg und seine Mitverschwörer werden sofort hingerichtet. |
1945 | Am 29. April heiratet Adolf Hitler seine Lebensgefährtin, die 23 Jahre jüngere Eva Braun. Einen Tag später nehmen sie sich mit Gift das Leben. |
Literatur: Hamann, Brigitte: Hitlers Wien, Lehrjahre eines Diktators, München 1998; Hildebrand, Klaus: Das Dritte Reich. München 1991; Studt, Christoph: Das Dritte Reich in Daten, München 2002. |