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Molotow

1890 Molotow wird am 9. März 1890 unter dem Namen Wjatscheslaw Michailowitsch Skrjabin im russischen Ort Kukarka in der Provinz Wjatka geboren. Sein Vater ist ein kleiner Kaufmann. 
1906 Er schließt sich der sozialistischen Bewegung an und gibt sich den Namen  "Molotow" (Hammer).
1909 Verhaftung wegen politischer Agitationen und Verbannung ins Gouvernement Wologda. Molotow kommt mit den Werken von Marx, Engels und Lenin in Berührung und schließt sich den Bolschewiki an.
1911 Entlassung aus der Verbannung, Beginn eines Studiums am Technologischen Institut in St. Petersburg.
1912 Lenin beruft Stalin in des Zentralkommitee der Bolschewisten. Molotow wird MItbegründer der Parteizeitung "Prawda" (Wahrheit).
1913 - 1915 Mehrmals wird Molotow wegen politischer Agitation vehaftet. 1915 folgt die Verbannung nach Irkutsk in Sibirien.
1914 Ausbruch des Ersten Weltkriegs. In Russland verschärft sich die Versorgungslage. Hungersnöte führen zu sozialen Unruhen. 
1916 Molotow gelingt die  Flucht aus der Verbannung. Er wird Mitglied des russischen Büros des "Zentralkomitees" (ZK) der Bolschewiki in Petrograd (St. Petersburg).
1917
Der russische Zar Nikolaus II. wird durch die Februarrevolution vom Thron gestürzt. . In einem verplombten Eisenbahnwaggon reist Lenin während des Ersten Weltkriegs aus dem Schweizer Exil durch Deutschland nach Russland. In der Oktoberrevolution ergreifen Lenin, Trotzki und die Bolschewisten die Macht in Petrograd. Die neue Regierung erhält den Namen "Rat der Volkskommissare". Stalin wird "Volkskommissar für Nationalitätenfragen", Molotow verwaltet die Gebiete Petrograd, Nischni-Nowgorod und den Donbass.
1918-1923 Russischer Bürgerkrieg zwischen der von Leo Trotzki gegründeten Roten Armee und der Weißen Armee, einer Allianz von Konservativen und Gemäßigten.  Der Krieg fordert nicht nur rund 770.000 Todesopfer unter den Soldaten auf dem Schlachtfeldern, sondern in Folge von Hunger und Seuchen während der Kämpfe und nach Kriegsende Millionen Opfer unter der Zivilbevölkerung. 
1921 - 1957 Molotow ist Mitglied des ZK der KPdSU.
1922 Lenin erleidet mehrere Schlaganfälle. Stalin besetzt das neue Amt des Generalsekretärs der Kommunistischen Partei. Am 30. Dezember 1922 gründet sich die UdSSR.
1924 Nach Lenins Tod baut Stalin seine Macht weiter aus. Molotow wird Leiter des Parteikomitees für Dorfarbeit. 
1930 Molotow wird zum engsten Vertrauten Stalins. Dieser setzt ihn als Vorsitzenden des Rates der Volkskommissare der Sowjetunion ein.

Molotow unterzeichnet den Hitler - Stalin - Pakt

1939 Stalin und Hitler vereinbaren einen Nichtangriffspakt, um ihre Machtansprüche in Osteuropa abzugrenzen. Unterzeichner sind Molotow als Volkskommissar für Äußeres und der deutsche außenminister Ribbentrop. Nach dem geheimen Zusatzprotokoll des Hitler-Stalin-Paktes soll Polen geteilt werden. Am 1. September beginnt der Zweite Weltkrieg mit dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen. Am 17. September marschiert die Rote Armee in Polen ein. 
1940 Molotow reist zu Hitler nach Berlin. Dieser versicht ihn vergeblich, für ein Bündnis gegen Großbritannien zu gewinnen. 
1941  Hitler überfällt die Sowjetunion. Stalin übernimmt die Führung der Roten Armee und proklamiert den "Großen vaterländischen Krieg" gegen Hitler. Chruschtschow leitet den Partisanenkampf in der Ukraine.
Stalin übernimmt den Vorsitz im Rat der Volkskommissare, Molotow führt als sein Stellvertreter die Zwangskollektivierung der Lendwirtschaft und die "politischen Säuberungen" weiter. Mit Japan unterzeichnet er einen Neutralitätspakt. Sowjetische Truppen werden daraufhin aus Fernost abgezogen und gegen die Wehrmacht eingesetzt.
1943 Teilnahme an der Konferenz von Teheran.
1945 Konferenz von Jalta. Mit Ende des Zweiten Weltkriegs zerbricht die von Churchill organisierte Anti-Hitler-Koalition. Die Supermächte USA und UdSSR entwickeln sich zu den Kontrahenden eines „Kalten Krieges“. KOnferenz von Potsdam
1952 Stalin schickt Molotows jüdische Frau Poljana in die Verbannung.
1953 Stalin stirbt am 5. März 1953 in seiner Datscha (Ferienhaus) in der Nähe Moskaus.
Nach dem Tod Stalins bildet Molotow zusammen mit dem Ministerpräsidenten Malenkow und dem Innenminister Berija ein Triumvirat. Nikita Chruschtschow setzt  sich im Machtkampf um die Nachfolge Stalins durch. Im September wird Chruschtschow zum 1. Sekretär des Zentralkomitees der KPdSU gewählt. Molotow muss sich mit dem Amt des Außenministers begnügen. 
1954 Chruschtschow verschenkt die russische Halbinsel Krim an die ukrainische Sowjetrepublik. Was 1954 als unbedeutender symbolischer Akt zur Kenntnis genommen wird, hat nach Auflösung der Sowjetunion weitreichende Folgen. 2014 beginnt mit der Krimkrise ein Streit zwischen Russland und der Ukraine um die Halbinsel im Schwarzen Meer.
1956 Während des XX. Parteitages der KPdSU benennt Chruschtschow einige Verbrechen Stalins, und löst den Prozess der Entstalinisierung ein. Vorsichtige politische Öffnungen werden nach dem Ungarnaufstand zwar wieder zurückgenommen, doch die Phase des "Tauwetters" löst weiterhin Reformbewegungen im gesamten Ostblock aus. Molotow verliert weiter an Einfluss.
1957 Molotow wird als "Parteifeind" von allen Partei- und Regierungsämter enthoben und als Botschafter in die mongolische Hauptstadt Ulan Bator versetzt.
1959 Im September besucht Chruschtschow auf Einladung des US-Prädidenten Eisenhower die USA. Dort propagiert er einen Kurs der "friedlichen Koexistenz" zwischen Ost und West.
1960 - 1961 Molotow vertritt die UdSSR bei der Internationalen Atomenergiekommission in Wien.
1962 Kubakrise. Die Sowjetunion plant die Stationierung von Raketen auf Kuba. Die USA verhängt eine Seeblockade gegen sowjetische Frachtschiffe. Der Dritte Weltkrieg, ausgetragen mit Atomwaffen, wird als politische Möglichkeit nicht mehr ausgeschlossen. Am 28. Oktober 1962 lässt Chruschtschow seine Schiffe abdrehen. Die Welt ist mit dem Schrecken davongekommen. Als Folge der Kubakrise vereinbaren Chruschtschow und Kennedy die Einrichtung eines politischen Notfalltelefons. Der "heiße Draht", der 1963 in Betrieb geht, soll einen Atomkrieg verhindern.
Molotow scheidet aus dem politischen Leben aus und lebt zurückgezogen in Moskau.
1964 Chruschtschow wird innenpolitisch entmachtet. Das Zentralkomitee der KPdSU enthebt ihn von den Ämtern und schließt ihn aus der Partei aus. Chrutschschows Nachfolger als Parteichef wird Leonid Breschnew.
1971 Am 11. September 1971 stirbt Chruschtschow. Seine Kurs der "friedlichen Koexstizenz" ermöglichte einen Annäherung zwischen Ost und West, gleichzeitig vertiefte er den Graben zwischen der Sowjetunion und China.
1984 Rehabilitation und Wiederaufnahme Molotows in die Partei
1986 Am 8. November 1986 stirbt Molotow in Moskau.

  Literatur:
Greiner, Bernd: Die Kuba-Krise. Die Welt an der Schwelle zum Atomkrieg. Beck, München 2010; Kölm, Lothar (Hrsg.): Kremelchefs. Politisch-biographische Skizzen von Lenin bis Gorbatschow. Berlin 1991; Wolkogonow, Dmitri: Die Sieben Führer. Frankfurt 2001.
 

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