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Winston Churchill |
Steckbrief: Winston Churchill lebte von 1874 bis 1965. Stichworte zum Lebenslauf von Winston Churchill: Premierminister, Anti-Hitler-Koalition, "Blut, Schweiß und Tränen". Kurze Zusammenfassung der Biographie: Die Bündnispolitik von Winston Churchill hat Hitler in die Knie gezwungen. | |
1874 | Winston Churchill wird am 30. November 1874 im Schloss Blenheim-Palace nahe der Ortschaft Woodstock in der englischen Grafschaft Oxfordshire geboren. Er ist der Sohn des konservativen Politikers Lord Randolph Spencer Churchill und der Amerikanerin Jennie Jerome. |
1893-1895 | Churchill erhält eine militärische Ausbildung an der Royal Military Academy Sandhurst. |
1895-1900 | Churchill dient als Leutnant der Kavallerie in Indien, Kuba und dem Sudan. Im Zweiten Burenkrieg, der auf südafrikanischem Boden zwischen Großbritannien und niederländischen Kolonisten ausgetragen wird, gerät er in Gefangenschaft. Seine Flucht verschafft ihm eine hohe Popularität in England. |
1900 | Als Mitglied der Konservativen Partei wird Churchill in das britische Parlament gewählt, das "House of Commons" (Unterhaus). |
1904 | Churchill wechselt von den Konservativen zu den Liberalen. Seine politische Karriere beginnt mit 1906 mit der Tätigkeit als Unterstaatssekretär für die Kolonien. 1908 wird er Handelsminister, 1910 Innenminister. Als Innenminister führt er die Rentenversicherung und die Krankenversicherung ein. |
1911 | Zwischen Großbritannien und dem Deutschen Reich unter Kaiser Wilhelm II. findet ein Wettrüsten auf See statt. In der 2. Marokkokrise sendet Deutschland ein Kanonenboot nach Marokko, um militärische Stärke und den Anspruch auf Kolonien zu demonstrieren. Churchill organisiert als Erster Lord der Admiralität den Ausbau der britischen Flotte. |
1914 |
Beginn der Ersten Weltkriegs. Churchill leitet die 1915 gestartete Dardanellenexpedition (Schlacht von Gallipoli). Die Mächte der Entente (Großbritannien und Frankreich) werden beim Versuch der Eroberung Konstantinopels vom Osmanischen Reich unter Atatürk zurückgeschlagen. Beide Kriegsgegner zusammen beklagen über 100.000 Tote und über 250.000 Verwundete. Als Folge der Niederlage tritt Churchill aus dem Kabinett zurück. |
1917 | Unter dem Premierminister David Lloyd George kehrt Churchill in das Kabinett zurück. Er wird zunächst Munitionsminister, später Kriegsminister und Kolonialminister. |
1924 | Churchill ist wieder zur Konservativen Partei zurückgekehrt. Von 1924-1929 ist er Schatzkanzler. |
1938 | Auf der "Münchner Konferenz" versucht der britische Permierminister Arthur Neville Chamberlain, Hitler durch Beschwichtigung (Appeasement) zu bremsen. Churchill erkennt dagegen, dass die Nationalsozialisten nach der Weltmacht streben. Im nächsten Jahr wird Churchill wieder Erster Lord der Admiralität. |
1939 | Stalin und Hitler grenzen in einem Nichtangriffspakt ihre Machtansprüche in Osteuropa ab. Nach dem geheimen Zusatzprotokoll des Hitler-Stalin-Paktes soll Polen geteilt werden. Am 1. September beginnt mit dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen der Zweite Weltkrieg. Am 17. September marschiert die Rote Armee in Polen ein. |
1940 | Churchill wird gleichzeitig Premier- und Verteidigungsminister. Im Zweiten Weltkrieg organisiert er die Anti-Hitler-Koalition, bestehend aus Großbritannien, der Sowjetunion und den USA. Deutsche Truppen marschieren am 10. Mai Frankreich in Frankreich ein. Am 13. Mai hält Churchill im britischen Unterhaus die berühmte „Blut, Schweiß und Tränen-Rede" (Blood, sweat and tears). Er fordert die Engländer zum Kampf gegen das nationalsozialistische Deutschland auf. |
Die Konferenz von Teheran |
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1943 | Auf der Konferenz von Teheran treffen die "großen Drei" zusammen, Churchill, Stalin und Roosevelt. Trotz ideologischer Differenzen mit Stalin hält das Bündnis gegen Hitler. Für das Nachkriegsdeutschland plant Churchill die Aufteilung in eine nördliche und eine südliche Hälfte. |
1945 | Mit der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands am 8. Mai 1945 endet der Zweite Weltkrieg im Westen. Die Anti-Hitler-Koalition zerbricht in den westlichen und den östlichen Machtblock. Nach der Wahlniederlage seiner Konservativen Partei muss Churchill als Premierminister zurücktreten. |
1946 | Auf einem Vortrag in Fulton im US-Bundesstaat Missouri hält Churchill eine Rede, die das politische Vokabular der Nachkriegszeit bestimmt: Die Welt befindet sich in einem "Kalten Krieg" (Cold War), die UdSSR schirmt sich hinter einem "Eisernen Vorhang" (Iron Curtain) ab. |
1951-1955 | Churchill ist erneut Premierminister, widmet sich aber auch der Schriftstellerie und Malerei. |
1953 | Von Königin Elisabeth II. wird Churchill in den Adelsstand erhoben. Für sein literarisches Schaffen erhält er den Nobelpreis für Literatur. |
1956 | Churchill besucht den deutschen Bundeskanzler Konrad Adenauer. In Aachen wird er mit dem Karlspreis geehrt. |
1964 | Churchill wird als Abgeordneter des Unterhauses verabschiedet. |
1965 | Am 24. Januar 1965 stirbt Sir Winston Churchill in London. Er wird auf dem Familiengrab in Bladon in der Grafschaft Oxfordshire beigesetzt. Einen Namen hat sich Churchill nicht nur als Gegenspieler Hitlers erworben, sondern auch als Schriftsteller und Maler. |
Literatur: Fest, Joachim: Unzeitgemäßer Held seiner Zeit. Winston Churchill, in: Aufgehobene Vergangenheit. Portraits und Betrachtungen, München 1983, S. 215-238; Haffner, Sebastian: Winston Churchill. Berlin 2001. Moorehead, Alan: Churchill. Eine Bildbiographie. München 1961. |