Konrad Adenauer |
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Steckbrief: Konrad Adenauer lebte von 1876 bis 1967. Stichworte zum Lebenslauf von Konrad Adenauer: Oberbürgermeister von Köln, Bundeskanzler und Nachkriegszeit. Kurze Zusammenfassung der Biographie: Konrad Adenauer, der erste Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, verfolgte eine Politik der Aussöhnung mit Frankreich und der Westintegration. | |
1876 | Am 5. Januar 1876 wird Konrad Hermann Josef Adenauer in Köln geboren. Er ist das dritte von fünf Kindern des Kanzleirats Konrad Adenauer und seiner Frau Helene. Adenauer wächst in einem katholischen Elternhaus auf. |
1894-1901 | Adenauer legt das Abitur ab und studiert Rechtswissenschaften und Volkswirtschaft in Freiburg, München und Bonn. Nach dem 1. Staatsexamen tritt er sein Referendariat in Köln an. |
1901-1906 | Adenauer übt verschiedene juristische Tätigkeiten aus, bei der Staatsanwaltschaft, in einer Kanzlei und als Hilfsrichter beim Landgericht Köln. |
1904 | Hochzeit mit Emma Weyer. Aus dieser Ehe stammen drei Kinder. Emma stirbt 1916. |
1905 | Mit dem Eintritt in
die katholisch
geprägte Zentrumspartei beginnt Adenauer seine politische
Karriere. Im nächsten Jahr wird er Beigeordneter seiner
Heimatstadt Köln. |
1914 | Der Erste Weltkrieg bricht aus, in Europa herrscht Kriegsbegeisterung. Kaiser Wilhelm II. ruft in Deutschland zur Mobilmachung. |
1917-1933 | Konrad Adenauer ist
Oberbürgermeister der Stadt Köln. |
1918 | Der Erste Weltkrieg
ist für
Deutschland verloren, Kaiser Wilhelm geht ins Exil. Adenauer
wird in Köln Vorsitzender eines Wohlfahrtsauschusses,
gebildet von bürgerlichen und gemäßigt
linken Parteien. |
1919 | In Adenauers Amtszeit ab 1919 fallen die Gründung der Kölner Universität, der Sport- und Musikhochschule und der Bau des Müngersdorfer Stadions. Am 25. September 1919 Hochzeit mit Auguste Zinsser. Aus dieser Ehe stammen fünf Kinder. Auguste stirbt 1948. |
1923 | Die Weimarer Republik,
erschüttert durch die politischen Morde an Erzberger
(1921) und Rathenau
(1922),
gerät in eine weitere Krise. Die Inflation befindet sich auf
dem Höhepunkt. Deutschland ist mit Reparationszahlungen im
Rückstand, das Ruhrgebiet von französischen Truppen
besetzt. In München wird der Hitler-Ludendorff-Putsch
niedergeschlagen. |
1933 |
Am 30. Januar
vereidigt Reichspräsident Hindenburg Adolf Hitler als
Reichskanzler. |
Am 19. Februar besicht Hitler Köln. Adenauer empfängt ihn nicht, und lässt Hakenkreuzfahnen von der Deutzer Brücke wieder entfernen. Am 13. März taucht er im Kloster Maria Laach unter. Die Nationalsozialisten geben seine Abdankung als Oberbürgermeister bekannt. | |
1933-1945 | In der NS-Zeit wird Adenauer mehrmals von der Gestapo verhaftet, so nach dem von Stauffenberg - Attentat auf Hitler vom 20. Juli 1944. Er hat er sich aber keiner Widerstandsgruppe angeschlossen. Adenauer lebte in der "inneren Emigration". Er zog sich in die Ortschaft Rhöndorf am Fuße des Siebengebirges zurück. |
1945 | Die amerikanische Militäradministration setzt Adenauer wieder als Bürgermeister von Köln ein. |
1946 | Adenauer wird Vorsitzender der neu gegründeten CDU (Christlich Demokratische Union) in der britischen Besatzungszone. |
Adenauer wird erster Bundeskanzler |
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1949 | Im August wird Adenauer per Direktmandat Mitglied des ersten Deutschen Bundestages. Am 15. September 1949 wird er zum ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland mit nur einer Stimme Mehrheit gegen seinen Kontrahenden Kurt Schumacher gewählt. Er bleibt nach Wiederwahlen bis zu seinem Rücktritt 1963 im Amt. Erster Bundespräsident ist Theodor Heuss. |
1950 | Adenauer wird er zum Bundesvorsitzenden der CDU gewählt. |
1951 | Der britische Premierminister Winston Churchill empfängt Konrad Adenauer zu seinem ersten offiziellen Besuch in Großbritannien. |
1952 | Mit der "Stalin-Note" bietet die Sowjetunion Verhandlungen über ein vereinigtes Deutschland an. Adenauer entscheidet sich aber für die Westintegration, die Orientierung Deutschlands an der Politik von USA, Frankreich und England. |
1955 | Mit der Unterzeichnung der Pariser Verträge und einer Moskaureise erreicht Adenauer für die junge Bundesrepublik internationale Anerkennung. Zahlreiche Kriegsgefangene kehren aus der Sowjetunion nach Deutschland zurück. |
1957 | Unterzeichnung der Römischen Verträge. Frankreich, Italien, die Niederlande, Belgien, Luxemburg und die Bundesrepublik Deutschland bilden nun die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft EWG und die Europäische Atomgemeinschaft EURATOM. Adenauer befürwortet die Aufrüstung der 1955 gegründeten Bundeswehr mit Atomwaffen. |
1961 | Bau der Berliner Mauer am 13. August 1961. Beteiligt an der Vorbereitung zum Mauerbau war Erich Honecker. |
1962 | Der Staatsbesuch von Adenauer bei Charles de Gaulle wird als Versöhnung mit dem "Erbfeind Frankreich" gefeiert. Innenpolitisch gerät Adenauer durch die Spiegel-Affäre in die Krise. Verteidigungsminister Strauß hatte mit der Anordnung zur Inhaftierung von Rudolf Augstein, Herausgeber der Zeitschrift "Der Spiegel", die Pressefreiheit untergraben. Strauß und weitere Minister treten zurück, Adenauer gibt seinen Rücktritt für 1963 bekannt. |
1963 | Am 23. Juni empfängt Adenauer John F. Kennedy am Flughafen Köln-Bonn. Kennedy besucht mit Adenauer eine Messe im Kölner Dom, bevor zu verschiedenen Orte in Deutschland reist, u. a. nach Berlin. Im Oktober übergibt Konrad Adenauer das Amt des Bundeskanzlers an Ludwig Erhard. |
1967 | Am 19. April stirbt: Konrad Adenauer in Rhöndorf bei Bonn. Nach dem Requiem im Kölner Dom findet er seine letzte Ruhe auf dem Waldfriedhof in Rhöndorf. |
Literatur: Koch, Peter / Körner, Klaus: Konrad Adenauer. Düsseldorf 2004; Sontheimer, Kurt: Die Adenauer-Ära. Grundlegung der Bundesrepublik. 3. Auflage. München 2003. |