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Theodor Heuss

Steckbrief: Theodor Heuss lebte von 1884 bis 1963. Stichworte zum Lebenslauf von Theodor Heuss: Liberale Parteien, Bundespräsident und Nachkriegszeit. Kurze Zusammenfassung der Biographie: Der FDP-Politiker Theodor Heuss war der erste Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland.
1884 Theodor Heuss wird am 31. Januar 1884 in der Ortschaft Brackenheim in Württemberg geboren. Der Vater ist Straßenbauer.
1902-1905 Heuss studiert Kunstgeschichte und Volkswirtschaft in München und Berlin. Promotion über "Weinbau und Weingärtnerstand in Heilbronn".
1905 Heuss ergreift den Beruf des Journalisten. Er arbeitet in Berlin für die von Friedrich Naumann herausgegebene Zeitschrift "Die Hilfe".
1908 Heirat mit Elly Knapp. Das Paar hat einen Sohn.
1910 - 1918 Heuss ist Mitglied "Fortschrittlichen Volkspartei".
1912 - 1918 Heuss wird Chefredakteur der "Neckarzeitung" in Heilbronn.
1914 In Europa herrscht Kriegsbegeisterung. Kaiser Wilhelm II. ruft in Deutschland zur Mobilmachung. Der Erste Weltkrieg beginnt. 
1918 Der Erste Weltkrieg ist für Deutschland verloren, Kaiser Wilhelm geht ins Exil. Heuss geht wieder nach Berlin. Beitritt zur liberalen DDP (Deutsche Demokratische Partei).
1919 - 1933 In der Zeit der Weimarer Repunlik arbeitet Theodor Heuss für die Wochenzeitung "Deutsche Politik", die "Vossische Zeitung", die "Frankfurter Zeitung" und die Zeitschrift "Die Deutsche Nation". Übernahme der Redaktion der Wochenzeitschrift "Deutsche Politik". Politische Ämter übt er für die liberalen Parteien DDP und deren Nachfolger DSP (Deutsche Staatspartei) aus. 
1923 Politische Morde an Erzberger (1921) und Rathenau (1922) destabilisieren die Weimarer Republik. Die Inflation befindet sich auf dem Höhepunkt. Deutschland ist mit Reparationszahlungen im Rückstand, das Ruhrgebiet von französischen Truppen besetzt. In München wird der Hitler-Ludendorff-Putsch niedergeschlagen.
1932 In seinem Buch "Hitlers Weg" beschreibt Heuss den Aufstieg des Nationalsozialismus aus historischer und  politischer Perspektive. 
1933
Am 30. Januar vereidigt Reichspräsident Hindenburg Adolf Hitler als Reichskanzler. Heuss stimmt am 23. März gegen seine Überzeugung dem Ermächtigungsgesetz zu. Am 10. Mai verbrennen Studenten sein Buch über Hitler. Das Reichstagsmandat wird Heuss am 12. Juli 1933 entzogen.
1933 - 1936 Noch einmal wird Heuss Herausgeber der Zeitschrift "Die Hilfe". Doch auf Druck von Goebbels und seinem Propagandaministerium beendet er seine Tätigkeit 1936.
ab 1937 Heuss widmet sich der Veröffentlichung verschiedener Biografien: Er schreibt u. a. über den Politiker Friedrich Naumann, den Zoologen Anton Dohrn und den Chemiker Justus von Liebig. Seine Biografie über den Erfinder Robert Bosch (Onkel von Carl Bosch) erscheint erst nach dem Krieg.
1942 Die Nationalsozialisten erlassen ein Publikationsverbot für Heuss. Unter dem Pseudonym Thomas Brackheim erscheinen weitere Zeitungsartikel.
1945 Ende des Zweiten Weltkriegs. Deutschland ist zusammengebrochen. Heuss wird zunächst Kultusminister in Württemberg-Baden.
1948 In Heppenheim gründet sich die liberale FDP (Freie Demokratische Partei). Heuss wird erster Vorsitzender.

Heuss erster Bundespräsident - Adenauer erster Kanzler

1949 Mit der ersten Bundestagswahl am 14. August wird Heuss Mitglied des Bundestages. Am 12. September wird er zum ersten Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland gewählt. Daraufhin legt er sein Bundestagsmandat und den FDP-Parteivorsitz nieder. Am 15. September 1949 wird Adenauer zum ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland mit nur einer Stimme Mehrheit gegen seinen Kontrahenden Kurt Schumacher gewählt. 
1952 Heuss erklärt das von Joseph Haydn komponierte Deutschlandlied zur Nationalhymne. Gesungen werden darf aber nur die dritte Strophe.
1954 Ohne Gegenkandidat wird Theodor Heuss für fünf Jahre wieder zum Bundespräsidenten gewählt. Er unternimmt zahlreiche Staatsbesuche.
1957 Das Verhältnis zwischen Deutschland und den ehemaligen Kriegsgegnern normalisiert sich. Unterzeichnung der Römischen Verträge. Frankreich, Italien, die Niederlande, Belgien, Luxemburg und die Bundesrepublik Deutschland bilden nun die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft EWG und die Europäische Atomgemeinschaft EURATOM. 
1959 Nach seiner zehnjährigen Amstzeit hat Heuss das Ansehen Deutschlands im Ausland wieder gestärkt. Nachfolger wird der glücklose Präsident Heinrich Lübke. Auszeichnung mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.
1961 Bau der Berliner Mauer am 13. August 1961. Beteiligt an der Vorbereitung zum Mauerbau war Erich Honecker.
1963 Erhard löst Adenauer als Bundeskanzler ab.
Am 12. Dezember 1963 stirbt Theodor Heuss in Stuttgart. Auf dem Stuttgarter Waldfriedhof erhält er ein Staatsbegräbnis.
   
  Literatur:
Hamm-Brücher, Hildegard: Gerechtigkeit erhöht ein Volk. Theodor Heuss und die deutsche Demokratie. München 1984; Radkau, Joachim: Theodor Heuss. Über die Vielfalt menschlicher Würde. München 2013; Sontheimer, Kurt: Die Adenauer-Ära. Grundlegung der Bundesrepublik. 3. Auflage. München 2003.


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