Joseph Haydn |
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1732 | Joseph Haydn wird am 31. März in Rohrau in Niederösterreich geboren. Er ist der älteste Sohn des Wagnermeisters Mathias Haydn und dessen Ehefrau Anna Maria. Die Familie Haydn hat noch zwei weitere Musiker hervorgebracht. Josephs Brüder sind der Komponist Michael Haydn und der Tenor Johann Evangelist Haydn. |
1738 |
Haydn lebt in Hainburg
bei Johann
Mathias Franckh, einem Verwandten der Familie. Dort erhält
eine eine frühe musikalische Erziehung. |
1740 | Georg von Reutter, der
musikalische Direktor des
Stephansdoms, erkennt das Talent des jungen Haydn. Er nimmt
ihn als
Chorknaben mit nach Wien. |
1749 |
Nach Eintreten des
Stimmbruchs wird verlässt Haydn den Chor. Er lebt
zunächst als freier Musiker, bevor er als
als Klavierbegleiter für den Kapellmeister Niccola
Popora tätig wird. Popora schult ihn auch in der Komposition.
Haydn komponiert seine ersten Streichquartette und
eine Oper. |
1755 | Eine Gräfin
von
Thun aus dem Adelsgeschlecht Thun und Hohenstein wird durch eine
Klaviersonate
auf Haydn aufmerksam und nimmt ihn in ihre Dienste. |
1758 | Der Graf von Morzin stellt Joseph Haydn als Kapellmeister auf Schloss Lukavec nahe Pilsen ein. Die Familie Morzin gehört zum einflussreichen Hochadel, ebenso wie die Familie Esterházy, bei der Haydn später tätig wird. Haydns Kompositionen verbreiten sich bald in Abschriften, aber noch nicht als gedruckte Ausgabe. |
1760 | Joseph Haydn heiratet Anna Maria Keller. Die Entscheidung war wohl nicht ganz glücklich, denn Haydns Ehefrau hat wenig Verständnis für die Musik. Das Paar bleibt kinderlos. Graf von Morzin gerät in finanzielle Schwierigkeiten. Er muss die Finanzierung der Musik einschränken. |
1761 | Fürst Paul
Anton Esterházy
engagiert Haydn als zweiten Kapellmeister. Er wird den
Rest seines Berufslebens dem Hause Esterházy eng verbunden
bleiben. |
1766 |
Joseph Haydn wird
erster Kapellmeister und ist verantwortlich
für die Orchesterleitung, die Regie von
Opern und die
Komposition. Es beginnt eine musikalisch fruchtbare
Periode. |
1781 |
Haydn entwickelt eine
enge Freundschaft zu Wolfgang
Amadeus Mozart. Während sich Haydn aus der
Komposition von Opern zurückzieht, stürzt
sich Mozart in dieses Genre. |
1790 | Haydns Auftraggeber
Nikolaus von Esterhazy stirbt. Sein Nachfolger löst das
Orchester auf. Haydn nimmt ein Angebot aus London wahr, Sinfonien
mit großem Orchester aufzuführen. An der
Universität Oxford wird er zum Ehrendoktor ernannt. |
1792 | Zurück in
Wien unterrichtet Haydn kurze Zeit Ludwig van Beethoven
am Klavier. Beethoven ist allerdings mit seinem
Lehrer
unzufrieden. |
1794 | Haydn beginnt seine
zweite Englandreise. Seine Konzerte werden zum Triumph. |
1795 | Haydn
gastiert in Hamburg, Berlin und Dresden. In Gumpendorf vor
den Toren Wiens bezieht der Musiker ein großes Haus. |
Haydn komponiert die deutsche Nationalhymne |
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1797 | Joseph Haydn
komponiert die Hymne "Gott
erhalte Franz den Kaiser" (Kaiserhymne) für ein
Streichquartett. Sie ist Kaiser Franz II. gewidmet, dem letzten Kaiser
des
"Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation". Als Hoffmann
von
Fallersleben 1841 seinen Text
hinzufügt, wird Haydns Komposition
zum "Lied der Deutschen" oder "Deutschlandlied". Auf dem
Weimarer Verfassungstag von 1922 bestimmt der Sozialdemokrat Friedrich
Ebert das Lied zur
deutschen Nationalhymne. Während der NS-Diktatur wird
nur die erste Strophe gesungen. Nach 1945 bricht eine Diskussion
über den Text der Nationalhymne aus. 1952 bestimmen
Bundespräsident Heuss
und Kanzler Adenauer,
dass nur noch die dritte Strophe als Nationalhymne gesungen wird. |
1802 | Haydns
Gesundheitszustand verschlechtert sich. Er bricht seine Arbeit
als
Kompositist ab und tritt nicht mehr
öffentlich in Erscheinung. |
1809 | Joseph Haydn
stirbt an Entkräftung am 31.Mai in
Gumpendorf vor den Toren Wiens, während die
französische Armee unter Napoleon
die Stadt angreift. Mit Wolfgang Amadeus Mozart und Ludwig von
Beethoven bildet er das Dreigestirn der Wiener Klassik. Ein
vollständiges Verzeichnis des Gesamtwerkes Joseph
Haydns findet sich im Hoboken-Verzeichnis, benannt nach dem
niederländischen Musikwissenschaftler Anthony van Hoboken. |
Literatur: Finscher, Ludwig: Joseph Haydn und seine Zeit. Regensburg 2000; Irmen, Hans-Josef: Joseph Haydn - Leben und Werk. Köln 2007. |