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Carl Bosch
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1874 |
Der Chemiker Carl Bosch wird
am 27. August 1874 in Köln
geboren. Der älteste Sohn eines Installateurs und
Geschäftsinhabers sammelt in der väterlichen
Werkstatt erste Erfahrungen. |
1893 |
Carl beendet die Oberrealschule in Köln.
Anschließend absolviert er praktisches Jahr in der
Marienhütte in Kotzenau/Schlesien, wo er Kenntisse
über die Gewinnung und Verarbeitung von Metallen erwirbt. |
1894 |
Carl Bosch beginnt ein Studium der Hüttenkunde
und der
Chemie an der Technischen Hochschule Berlin. |
1896 |
Bosch studiert Chemie an der Universität Leipzig, wo er zwei Jahre später in bei Johannes Wislicenus promoviert. |
1899 |
Carl Bosch tritt auf Anraten und Empfehlung seines
Doktorvaters in die Badische Anilin- und Sodafabrik (BASF) in
Ludwigshafen ein. |
1902 |
Carl Bosch heiratet Else Schilbach. |
1909 |
Die BASF beauftragt ihn mit der industriellen
Realisierung der Ammoniaksynthese. |
1910 |
Gemeinsam mit dem Chemiker Fritz Haber entwickelt er
ein
Verfahren zur
Ammoniakgewinnung aus dem Stickstoff der Luft unter hohen
Drücken und Temperaturen, das Haber-Bosch-Verfahren.
Die erfolgversprechende Entwicklung wird als Patent angemeldet.
Ammoniak wird sowohl für die Herstellung von
Kunstdünger wie auch von Sprengstoff eingesetzt. |
1914 | Ausbruch des Ersten Weltkriegs. |
1916 |
Auf Betreiben Boschs wird in Leuna-Merseburg mit dem
Bau einer zweiten Ammoniakfabrik begonnen. Bosch wird in den Vorstand
der BASF gewählt. Im Ersten Weltkrieg produziert BASF Ammoniak
für das Militär. |
1919 |
Carl Bosch wird zum Vorstandsvorsitzenden der BASF
ernannt. In dieser Funktion ist Bosch auch an den Versailler
Friedensverhandlungen beteiligt. |
1925 |
Bosch wechselt zur Interessengemeinschaft
Farbenindustrie AG, der I.G. Farben. Der neue
Zusammenschluss deutscher Chemieunternehmen hat seinen Sitz in
Frankfurt am Main. Carl Bosch wird zum
Vorstandsvorsitzenden des größten
Chemieunternehmens der Welt. |
1926 |
Im Werk Buna beginnt die großtechnische
Kautschuk-Synthese. |
1931 |
Carl Bosch erhält für seine wissenschaftliche Forschung zur Entwicklung chemischer Hochdruckmethoden zusammen mit Friedrich Bergius den Nobelpreis für Chemie. |
1933 |
Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme steigt Bosch zum Führer der Wirtschaftsgruppe Chemie auf. Bei einer Begegnung mit Adolf Hitler im Mai hatte Carl Bosch seine ablehnende Meinung zur antisemitischen Gesetzgebung angedeutet. Trotzdem arbeitete er für das NS-Regime. |
1935 |
Bosch wird Vorsitzender des Aufsichts- und
Verwaltungsrats der I. G. Farben. Das Kartellunternehmen
kontrolliert
während des Zweiten Weltkriegs rund 900 chemische Fabriken in
Deutschland und in den besetzten Gebieten. |
1936 |
Carl Bosch wird zum Ehrenmitglied der
Preußischen Akademie der Wissenschaften ernannt. |
1937 |
Carl Bosch wird als Nachfolger von Max Planck zum
Präsident
der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft
(heute Max-Planck-Gesellschaft). |
1939 |
Bosch geling in Zusammenarbeit mit dem Konzern DuPont
die Entwicklung des Perlon. Er erhält den Goethe-Preis
der
Stadt Frankfurt/Main. |
1940 |
In den letzten Jahren ist Carl Bosch zunehmend dem
Alkohol verfallen. Er stirbt am 26. April in seiner Villa in
Heidelberg. |
Literatur: | |
Marschall, Luitgard: Im Schatten der chemischen
Synthese. Industrielle Biotechnologie in Deutschland (1900-1970).
Campus Fachbuch 2000; |
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Holdermann, Karl und Greiling, Walter.: Carl Bosch. Econ-Verlag, 1953 |