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Konrad I. - Deutscher König |
Um 880 |
Das Geburtsdatum ist
unbekannt.
Konrad I. war der älteste Sohn des
Konrad, Graf im Oberlahngau, Oberhaupt der Konradiner, eines
mächtigen
rheinfränkischen Adelsgeschlechtes. Seine
Mutter Glismut ist
ein uneheliche Tochter des Karolingers und ostfränkischen
Königs Arnulf
von Kärnten. |
906 |
Die Konradiner hatten über zwei
Generationen gegen die rivalisierenden fränkischen
Babenberger um die Vormacht im Herzogtum Franken gekämpft.
Pfalzgraf Adalbert von Babenberg aus dem Geschlecht der
Popponen überfiel die Konradiner bei Fritzlar. In
dem Gefecht fanden sowohl Konrad der Ältere als auch die
beiden Brüder Adalberts den Tod. Daraufhin
veranlasste König Ludwig das Kind, dass Adalbert wegen
Landfriedensbruchs verurteilt und hingerichtet wurde. Die Babenberger
verloren alle Ämter und Besitztümer im Herzogtum
Franken, Konrad der Jüngere wurde unangefochtener Herzog. Als
Herzog von Franken wirkt Konrad der Jüngere
entscheidend an der Regentschaft König Ludwig des
Kinds mit, des letzten ostfränkischen
Karolingerkönigs. |
908 |
Als Graf im Hessengau, er ist auch Graf im Wormsfeld
und Laienabt von Kaiserswerth. |
910 |
Als Graf im Keldachgau und mit dem Titel dux (Herzog). |
Konrad wird erster deutscher König |
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911 |
Nach dem frühen Tod
Ludwigs wird Konrad zwischen dem 7. und
10. November in der Königspfalz Forchheim zum König
des Ostfrankenreichs gewählt. Er wird als erster
König des ostfränkischen Reiches von den
Fürsten gewählt. Mit dieser
Wahl löst sich das Ostfrankenreich aus der
dynastischen Bindung an die Karolinger und das
Westfrankenreich. Herzog Reginhar von Lothringen bindet
allerdings sein Herzogtum an die westfränkischen
Karolinger. Seine wichtigsten Berater, der Erzbischof von
Mainz und Bischof Salomo von Konstanz, stammen aus dem kirchlichen
Bereich, |
912/913 |
König Konrad kann in
mehreren Kriegszügen nicht verhindern, dass
Lothringen zum
Westreich abfällt. |
916 |
Synode von Hohenaltheim. Konrad kann seine Herrschaft
im Süden Deutschlands mit Hilfe der Kirche stabilisieren. Die
Regentschaft König Konrads wird durch Einfälle der
Ungarn, die nur von den lokalen Herrschern abgewehrt werden konnten und
Aufstände in den Herzogtümern Schwaben, Bayern und
Sachsen fortlaufend erschüttert. Sein Herrschaftsbereich
reduziert sich schließlich auf sein fränkisches
Stammland, wohl nach einem Abkommen mit seinem sächsischen
Rivalen Heinrich. |
918 |
Auf seinem letzten Kriegszug gegen die Bayern und
Schwaben wird er im Herbst im Kampf schwer verwundet. Den
schweren Verletzungen erliegt er am 23.
Dezember 918. Konrad soll auf dem Sterbebett seinem Bruder
Eberhard empfohlen haben,
seinen Rivalen und Gegner Herzog Heinrich von Sachsen als Nachfolger im
Königsamt Gefolgschaft zu leisten. |
919 | Konrads Leichnam wird nach Fulda
überführt und in der Ratger-Basilika beerdigt, die
heute
einen Teil des Fuldaer Doms bildet. Seit 1878 erinnert eine
Gedenkplatte im
linken Seitenschiff des Domes an den König. |
Konrad I. gilt als erster deutscher König. Da er kein Karolinger war und ausschließlich von ostfränkischen Herzögen gewählt wurde, gilt seine Erhebung zum Herrscher als erste Manifestation eines sich bildenden deutschen Reiches, das in der Folgezeit von den sächsischen Königen etabliert werden sollte. | |
Literatur: Hans-Werner Goetz (Hg.), Konrad I. - Auf dem Weg zum "Deutschen Reich"?, Bochum 2006; Hans-Werner Goetz: Dux und Ducatus, Bochum 1977. |
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