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Arnulf von Kärnten - Römisch-deutscher Kaiser

850
Arnulf von Kärnten wird als einziger, illegitimer Sohn des ostfränkischen Königs Karlmann und Liutswind in Regensburg geboren. Liutswind war Karlmanns Geliebte vor seiner Zeit als König
876
Arnulf von Kärnten wird Markgraf von Kärnten (Karantanien) und Unterpannonien. Anmerkung: Karantanien umfasste ein großes Gebiet mit dem heutigen österreichischen Bundesland Kärnten als Zentrum. 976 wurde es von Kaiser Otto II. mit der Absetzung von Heinrich II. dem Zänker vom Herzogtum Bayern abgetrennt und zum Herzogtum Kärnten erhoben. Der Begriff Pannonien begründet sich aus der römischen Provinz Pannonia zu beiden Seiten der Donau. Der Donauzufluss Raab zwischen Österreich und Ungarn markiert die Grenze zwischen Ober- und Unterpannonien.
880-882
Sowohl beim Tod seines Vaters König Karlmann als auch dessen Nachfolger, dem König Ludwigs III., wird Arnulf in der Thronnachfolge übergangen. Seinem Onkel,   Kaiser Karl III. leistet Arnulf den Treueeid leisten, doch sein Einfluss bleibt zunächst weiterhin nur auf Kärnten beschränkt. Doch in den folgenden Jahren gewinnt Arnulf in Bayern an Einfluss. Er entwickelt sich zu einem Rivalen für Kaiser Karl III.
887
Onkel und Neffe, Kaiser Karl III. und Arnulf, messen ihre militärische Stärke. Laut Annales Fuldenses vollzieht Arnulf am 25. November mit einer starken Truppen einen Aufmarsch im Raum Frankfurt, zieht die wichtigsten Fürsten des Reiches auf seine Seite und zwingt Kaiser Karl III. zur Resignation. Daraufhin wird Arnulf zum ostfränkischen König gewählt. Zum bevorzugten Residenzort wählt Arnulf seine Geburtsstadt Regensburg, die damalige Hauptstadt Bayerns. Anmerkung: Die Fuldaer Jahrbücher (Annales Fuldenses) wurden von 714-901 geführt. Zu den Autoren zählt auch Einhard, der Historiker am Hofe von Karl dem Großen.
888–890
Zur Stützung seiner Macht in Bayern gegen den einflussreichen Adel verbündet sich König Arnulf von Kärnten mit Kirche, und versorgt sie mit reichen Zuwendungen. Um das Jahr 888 heiratet Arnulf von Kärnten Oda.
891
Die Normannen (Wikinger) unternahmen immer wieder Raubzüge in das ostfränkische Reich. Arnulf bringt ihnen bei Löwen an der Dyle in Flandern eine entscheidende Niederlage bei, und sichert damit die Westgrenze des Reichs.
892-893
Vom Erfolg gegen die Normannen bestärkt, wendet sich Arnulf von Kärnten der Ostgrenze seines Reiches zu. Er bekriegt mehr oder minder erfolglos die Truppen Sventopluks von Mähren. Später wird er mit seinen Söhnen Mojmír II. und Sventopluk II. Frieden schließen. Arnulfs Gemahlin Oda bringt den Thronerben Ludwig zur Welt, der mit sechs Jahren als "Ludwig das Kind" Nachfolger Arnulfs werden wird.
893–896
Nachdem ihn der Hilferuf des Papstes Formosus erreicht hat, der sich durch Lambert von Spoleto in seiner Macht bedrängt fühlt, bricht Arnulf von Kärnten nach Italien auf. Er bekämpft die Gegner des Papstes und zieht nach einem dreijährigen Feldzug in Rom ein.
896
Am 22. Februar wird Arnulf vom Papst als letzter Karolinger zum römisch-deutschen Kaiser gekrönt. Doch die Streitigkeiten der Mächte in Italien dauern an. Der neue Kaiser Arnulf von Kärnten muss wegen schwerer Erkrankung nach Deutschland zurückkehren.
899
Nach mehreren Schlaganfällen stirbt Kaiser Arnulf am 8. Dezember. Er wird in St. Emmeram in Regensburg begraben. Sein Nachfolger in der Position des ostfränkischen Königs wird sein sechsjähriger Sohn Ludwig das Kind. In der bayerischen Ruhmeshalle Walhalla findet sich eine Gedenktafel zu Arnulf von Kärnten.

 
  Literatur:
Fuchs, Franz; Schmid, Peter: Kaiser Arnolf. Das ostfränkische Reich am Ende des 9. Jahrhunderts. München 2002; Althoff, Gerd. Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat. Stuttgart 2000;  Krah, Adelheid: : Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 8, München 1997.



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