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Heinrich II. (Der Zänker)

951
Heinrich der Zänker wird in Gandersheim geboren, der Ort liegt etwa 10 Kilometer westlich des Mittelgebirges Harz. Heinrich stammt aus dem sächsischen Adelsgeschlecht der Liudolfinger (das Geschlecht wird nach den drei Kaisern Otto I., Otto II. und Otto III. auch Ottonen genannt). Seine Eltern sind Herzog Heinrich I., der Bruder von Kaiser Otto I. und seiner Frau Judith. 
955-976
Nach dem Tod seines Vaters ist Heinrich unter dem Vormund seiner Mutter im Alter von vier Jahren Herzog von Bayern mit der Markgrafschaft Verona. Bis zur Gründung des Lombardenbundes 1167 existiert die nordostitalienische Region mit Verona als Hauptstadt eigenständiges Gebiet.  
988-995
Heinrich ist Herzog von Kärnten.
972 Heinrich der Zänker heiratet Gisela von Burgund. Gisela ist eine Nichte von Kaiserin Adelheid, einer der herausragenden Frauen des Mittelalters. Im selben Jahr heiratet Otto II., Sohn des Kaisers Otto I. (dem Großen) Theophanu, die Tochter des byzantinischen Kaisers. Theophanu ist wie Adelheid schön, klug und machbewusst. Die Ottonen stärken durch Heiratspolitik ihre Machtposition in Europa.
974
Heinrich initiiert eine Verschwörung gegen seinen Vetter, Kaiser Otto II. Am Aufstand beteiligt sind Bischof Abraham von Freising und die Herzöge Boleslav II. von Böhmen und Mieszko I. von Polen. Der Plan wird jedoch entdeckt und Heinrich kommt in Ingelheim in Haft. Den Beinamen "Zänker", der erst seit Aventin im 15. Jahrhundert belegt ist, erhielt er aufgrund dieser Intrige. Der Historiker, Philologe und Musiktheoretiker Johannes Aventinus (Averntin) führte in die Geschichtsschreibung Beinamen von Herrschern ein, um Verwechslungen auszuschließen.
976
Nach seiner Flucht nimmt er den Kampf um Bayern erneut auf. Er wird von Otto II. besiegt und als Herzog abgesetzt. Heinrich der Zänker flieht nach Böhmen. Bayern, nun um Kärnten und die italienischen Gebiete verkleinert, fällt an Otto I. von Schwaben.
977
Nachdem Heinrich der Zänker erneut Teile Bayerns zurückgewonnen hat, wird er bei Kämpfen um Passau besiegt und nach Utrecht verbannt.
983
Im Alter von drei Jahren lässt Kaiser Otto II. seinen Sohn Otto III. im Mai 983 auf dem Hoftag in Verona zum König wählen. Danach reist der Knabe im Geleit des Hofstaates nach Aachen, der Krönungsstadt deutscher Könige seit 936 (Otto I. ) bis 1631 (Ferdinand I.). Zu Weihnachten wird Heinrich der Zänker von den Erzbischöfen Willigis von Mainz und Johannes von Ravenna zum König gekrönt. Kurz nach der Krönungsfeier stirbt Kaiser Otto II. Die Gelegenheit schient Heinrich dem Zänker günstig. Er versucht, mit einer Vormundschaft über Otto III. wieder Herrschaft im Reich zu erlangen, bleibt dabei aber erfolglos.
985
Heinrich der Zänker wird wieder mit Bayern belehnt und als Herzog eingesetzt. Vorausgegangen war ein  Kampf gegen Heinrich III. von Bayern: wieder als Herzog in Bayern eingesetzt, nachdem er gegen den an seiner Stelle eingesetzten Herzog Heinrich III. von Bayern gekämpft hat.
989
Nach dem Tod Heinrich III. erhält Heinrich der Zänker nun auch dessen Herzogtum Kärnten zurück. Von nun an konzentriert sich auf den inneren Festigung seiner Herrschaftsgebiete und fördert die Anfänge der Kirchenreform.
991
Heinrich der Zänker siegt über die Ungarn.
995
Heinrich II. stirbt am 28. 8. bei einem Besuch seiner Schwester Gerberga in Gandersheim. Er wurde in St. Emmeram bei Regensburg begraben. Der Streit zwischen Bayern und Ungarn wird durch Heiratspolitik beigelegt: Eine Vermählung findet statt zwischen Stephan I., dem Sohn von Geisa von Ungarn, und Gisela, der Tochter von Heinrich dem Zänker (und der Schwester des späteren deutsch-römischen Kaisers Heinrich II.)
1002 Der namensgleiche Sohn von Heinrich II. "dem Zänker", Heinrich II. "der Heilige", wird zum deutschen König und 1014 zum römischen Kaiser gewählt.

Literatur:
Boshof, Egon. Geschichte der Stadt Passau. Regensburg 2003: Bosl, Karl. Bosl´s Bayerische Biographie. Regensburg 1988


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