Adelheid von Burgund |
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um 931 |
Adelheid wird im
Königreich Burgund geboren, der heutigen Westschweiz.
Sie ist die
Tochter von König Rudolf II. von Burgund und der Berta von
Schwaben (aus dem dortigen Herzogsgeschlecht). Adelheids Bruder Konrad
ist später König von
Burgund. |
947 | Hochzeit mit König Lothar II. von Italien. |
950 |
Adelheids Mann stirbt, möglicherweise an einer
Vergiftung. Markgraf Berengar von Ivrea versucht, seinen Sohn Adalbert
mit der jungen Witwe verheiraten, um über sie die italienische
Krone zu erlangen. Adelheid lehnt ab, wird gefangengenommen
und
flieht. Sie ruft den deutschen König
Otto I. zu
Hilfe. |
951 | Hochzeit mit Otto I. Das Paar hat vier Kinder. |
955 | Geburt von Otto II. |
961-65, 966-72 | Adelheid nimmt an den Italienzügen von Otto I. teil. 962 wird Otto I. in Rom zum Kaiser gekrönt. |
972 | Otto II. heiratet am 14. April Theophanu, die Tochter des byzantinischen Kaisers Johannes I. Tzimiskes. |
973 |
Otto I. stirbt. Adelheid setzt die Nachfolge Otto
II.
durch. Sie ist die wichtigste Ratgeberin ihres Sohnes, verliert aber
an direktem Einfluss auf die Regierungsgeschäfte. |
983 | Um die Herrschaft der Ottonen zu sichern, wird auf einer Reichsversammlung in Verona Ottos dreijähriger Sohn zum König gewählt. Er wird später als Kaiser Otto III. den Thron besteigen. Kaiser Otto II. stirbt im Dezember in Rom an den Folgen der Malaria. |
Die Mutter aller Königreiche |
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991 |
Die Kaiserwitwe Theophanu stirbt unerwartet. Nach
ihrem Tod übernimmt Adelheid von neuem die
Herrschaft über das Reich.
Unterstützt wird sie von der
Äbtissin Mathilde von Quedlinburg, der Tante des
Königs. |
999 |
Adelheid hält sich in ihren letzten
Lebensjahren meist
in dem von ihr gegründeten Kloster Selz im
Nordelsaß auf, wo sie am 16. Dezember 999 stirbt und begraben
wird. Adelheid wird 1097 von Papst Urban II. heilig gesprochen. Ihr Grab und ihre Reliquien verschwinden mit der Reformation. Adelheids Gedenktag ist der 16. Dezember. In Statuen und Gemälden wurde die heilige Adelheid vielfach dargestellt, unter anderem im Meissener Dom. Adelheid ist wie Hildegard von Bingen eine der bedeutende Frauengestalt des Mittelalters. Chronisten ihrer Zeit rühmten ihre Schönheit und Klugheit. Adelheid sprach mehrere Sprachen und galt als sehr belesen. Gerbert von Aurillac nannte sie die mater regnorum, die Mutter der Königreiche. Sie hatte starke Bindungen zur cluniazensischen Reform und Kontakt mit den Äbten Maiolus und Odilo von Cluny. |
Literatur: Staab,
Franz / Unger, Thorsten (Hrsg.), Kaiserin Adelheid und ihre
Klostergründung in Selz. Speyer 2005; Keiser, Bruno:
Adelheid. Königin, Kaiserin, Heilige, 4. Aufl.
München, Zürich 2002; Althoff, Gerd :Die Ottonen,
Stuttgart 2005; Beumann, Helmut: Die Ottonen, 5. Aufl.
Stuttgart 2000. |