Wilhelm der Eroberer - König von England |
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1027/28 |
Wilhelm
der Eroberer
(William the
Conqueror)
wird im französischen Falaise in der
Normandie geboren. Er ist der uneheliche Sohn des Herzogs Robert
I. von der Normandie (Robert der Teufel) und der Herleve aus
niederem
Stand. |
1035 |
Nach dem frühen Tod seines Vaters wird er zum Herzog der Normandie. Seine politische Macht verdankt er dabei der Unterstützung seines Lehensherrn, des französischen Königs Heinrich I. |
1046-52 |
Wilhelm bezwingt
Aufstände der normannischen Barone. Er versucht die
Grenzen der Normandie zu sichern und
auszuweiten, und führt mehrere Feldzüge
gegen den
Grafen Gottfried von Anjou (Angers), genannt Martel
(der Hammer). |
1051 |
Wilhelm
heiratet Mathilde von Flandern. Danach hält er sich
am Hof von König Eduard des Bekenners in
England auf. Die beiden sind weitläufig miteinander verwandt.
Möglicherweise hat ihn der kinderlose Eduard zu diesem
Zeitpunkt schon als Nachfolger designiert. |
1054 |
In der Schlacht von
Montmer siegt Wilhelm gegen eine
Koalition normannischer und französischer Adliger und den
französischen König Heinrich I. |
1063 |
Wilhelm erobert die
Grafschaft Maine. |
Schlacht bei Hastings und Invasion Englands |
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1066 |
Nach dem Tod
Eduard des Bekenners beginnt
Wilhelm mit der Invasion Englands. Er landet am 28. September in Sussex
und besiegt den zum
König aufgestiegenen Harald am 14. Oktober in der
legendären Schlacht bei
Hastings an der englischen
Südküste. An Weihnachten
lässt er sich in Westminster zum König
krönen. Mit der Unterstützung seines Halbbruders, dem
Bischof Odo von Bayeux, und
einer Gruppe normannischer Adliger, errichtet Wilhelm den englischen
Staat des Hochmittelalters. Unter dem König stehen
Verwaltungsstrukturen nach normannischem Vorbild. Die
päpstliche
Forderung,
England als Lehen des
Heiligen Stuhls anzusehen, lehnt der neue Herrscher ab. Er gibt der
Kirche eigene Strukturen. Die endgültige Emanzipation von Rom
wird aber erst von Heinrich
VIII. in die Wege geleitet - aus rein "ehebedingten"
Motiven. |
1067 |
Wilhelm führt
einen Feldzug gegen die Waliser, später
mehrere Feldzüge gegen die Schotten. |
1067/70 |
Aufstände der
Angelsachsen werden
blutig niedergeschlagen. Wilhelm der Eroberer lässt
Schlüsselpositionen der der Aristokratie
zunehmend durch Normannen besetzen. |
1073 | Die Amtszeit von Gregor VII. beginnt. Der berühmte Papst löst zwei Jahre später den Gang nach Canossa aus. In England versucht er, die Macht der Kirche über Lehensbeziehungen zu stärken. |
1077/87 |
Konflikten zwischen England und Frankreich brechen aus. Grund ist Wilhelms unklarer Machtstatus. In England ist Wilhelm König, in Frankreich aber nur ein Lehensherr. Der lange Streit zwischen England und Frankreich nimmt hier seinen Anfang. Im 14. Jahrhundert wird er den 100-jährigen Krieg auslösen, im 15. Jahrhundert wird Jeanne d'Arc auf dem Scheiterhaufen brennen. |
1085 |
Das berühmte Domesday Book wird angefertigt. Nachdem Wilhelm der Eroberer den angelsächsischen Adel vertrieben oder getötet hatte, setzte er normannische Ritter als Lehensherren ein. Die neuen Lehensverhältnisse werden im Domesday Book verzeichnet. Es regelt den Landbesitz in ganz England. |
1086 |
Wilhelm
lässt den "oath of salisbury" auf sich
schwören, den direkten Untertaneneid. Damit bindet er
die Grundbesitzer an den
König. |
1087 |
Am 9.
September stirbt Wilhelm nach einem Sturz vom
Pferd im Kloster Saint-Gervais nahe Rouen. Seine letzte
Ruhestätte findet er in
Saint-Étienne in Caen. Wilhelms Invasion von England ist bis
zur Schlacht von Hastings auf
dem um 1070 entstandenen Teppich von Bayeux verewigt. |
Literatur: Douglas, David C.: Wilhelm der Eroberer, Kreuzlingen 2004 (aus dem Englischen); Maurice, Philippe: Guillaume le Conquérant, Paris 2002. |