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Jeanne d´Arc - Jungfrau von Orléans |
Steckbrief: Jeanne d'Arc lebte von 1412 bis 1431. Stichworte zum Lebenslauf von Jeanne d'Arc: Hundertjähriger Krieg, Belagerung von Orléans, Scheiterhaufen. Kurze Zusammenfassung der Biographie: Jeanne d'Arc verteidigte die Stadt Orléans gegen die Engländer. Sie wurde als Jungfrau von Orléans zur französischen Nationalheldin - und endete auf dem Scheiterhaufen. | |
1412 |
Jeanne
d'Arc, die "Jungfrau von Orléans", wird in
Domrémy-la-Pucelle in Lothringen geboren. Ihre Eltern sind
reiche Bauern. Seit 1337 währt
der 100-jährige Krieg zwischen England und Frankreich. |
1415 | In der Schlacht
von Azincourt besiegt Heinrich V. von England das
französische Ritterheer. Burgund tritt daraufhin auf
die Seite Englands über und bestätigt die
Ansprüche Heinrichs V. auf den französischen Thron.
Die englische Armee dringt nach Frankreich vor. Die Truppen erreichen
die Loire.
Der sechzehnjährige rechtmäßige
Thronfolger (Dauphin) Karl
flüchtet aus Paris. |
1425 | Jeanne hört
im
Garten ihres Vaters eine Stimme. Sie fühlt sich dazu berufen,
im Namen
Gottes Frankreich von den Engländern zu
befreien. |
1428 | Am 7. Oktober beginnt die Belagerung von Orléans. Die strategisch wichtige Stadt bietet einen Möglichkeit, die Loire zu überqueren, und die Gebiete im Süden zu kontrollieren. Jeanne hat noch einmal eine Stimme gehört. Im Dezember verlässt sie das Elternhaus und eilt der belagerten Stadt zu Hilfe. |
Die Belagerung von Orleans |
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1429 | Jeanne d'Arc reist von einer Eskorte des begleitet, zu Karl, der sich in der Festungsstadt Chinon aufhält. Sie berichtet von ihren Visionen und bestärkt ihn in seinem Willen, Orléans zu verteidigen. Sie prophezeit ihm, dass er in Reims zum König von Frankreich gekrönt werden wird. |
Karl lässt in der Stadt Blois Truppen zusammenstellen. Mit diesen zieht Jeanne d'Arc unbemerkt in das belagerte Orléans. In den Kämpfen wird die junge Frau für die Soldaten zum Ansporn. Selbst nach der Verwundung durch einen englischen Pfeil kämpft sie unermüdlich weiter. Die Engländer erleiden schwere Verluste. Am 8. Mai ziehen sich die Feinde zurück. Orléans ist frei. | |
Karl VII. wird am 17.
Juli in der Kathedrale Notre-Dame in Reims zum König von
Frankreich gekrönt. Nach seiner
Krönung schließt er
einen Waffenstillstand mit
dem Herzog von Burgund. |
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1430 | Burgund nutzt den Waffenstillstand mit Karl VII. zur heimlichen Aufrüstung. Im April wird die Belagerung von Compiègne vorbereitet. Jeanne d'Arc eilt der Stadt mit ihrer Armee zu Hilfe, doch diesmal kann sie die Schlacht nicht zu ihren Gunsten entscheiden. Burgund besiegt die französische Armee. Jeanne d'Arc wird von burgundischen Soldaten festgenommen. |
1431 | Zwei
Fluchtversuchen scheitern. Schließlich wird Jeanne
d'Arc gegen ein Lösegeld
an die Engländer ausgeliefert. Sie wird zunächst von
einem kirchlichen Gericht in Rouen als Ketzerin
(Glaubensabweichlerin) und Zauberin zu lebenslanger Haft verurteilt. In
einem folgenden weltlichen Prozess widerruft sie Aussagen der Reue aus
dem Kirchenprozess. Es folgt ein Todesurteil. |
Am 30. Mai wird Jeanne
d'Arc auf dem Marktplatz von Rouen bei lebendigem Leib verbrannt. 1456
wird sie rehabilitiert, 1920 heilig gesprochen. Ihre Lebensgeschichte
wird zahlreich inszeniert, u.a. von Friedrich
Schiller. In seinem Theaterstück "Die heilige
Johanna
der Schlachthöfe" führt Bertolt Brecht das
Thema des heiligen Johanna in die Moderne. Im Jahre 1453 geben die Engländer mit Ausnahme von Calais, das bis 1558 noch besetzt bleibt, alle französischen Gebiete auf. Die Zeitspanne des 100-jährigen Kriegs wird deshalb von den Historikern mit 1337 bis 1453 angegeben. |
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Literatur: Duby, Georges und Andrée: Die Prozesse der Jeanne d’Arc. Berlin 1999; Marcantel, Pamela: Johanna von Orleans. Bergisch Gladbach 2002. |