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John Wyclif

Steckbrief: John Wyclif wurde um 1330 geboren. Er starb 1384. Stichworte zum Lebenslauf von John Wyclif sind Bibelkommentare, Kirchenkritik und Bibelübersetzung. Kurze Zusammenfassung der Biographie: Der Bibelübersetzer und Papstkritiker John Wyclif wurde zum Wegbereiter der Reformation.
um 1330
John Wyclif wird in Sprewel in der nordenglischen Grafschaft Yorkshire geboren.
1351
John Wyclif erhält höhere Weihen in der Erzdiözese York. In Oxford beginnt er mit dem Studium der Theologie.
1360
Mit dem Abschluss zum Magister wird John Wyclif zum Vorsteher des berühmten Balliol College der Universität Oxford. Das Amt legt er ein oder zwei Jahre später nieder.
1361 Er erhält die Priesterweihe.
1363
John Wyclif leitet die Kirche von Fillingham in der mittelenglischen Grafschaft Lincolnshire.
1365
John Wyclif ist für zwei Jahre Vorsteher des Canterbury College in Oxford, danach wird er seines Amtes enthoben. Mit Appellen an den Papst erregt er Aufsehen. Wyclif wendet sich gegen die Zahlung des Lehnzinses an Rom.
1369
John Wyclif wird Bakkalaureus, später Doktor der Theologie. Er verfasst seine philosphischen Schriften. 
1371-76
Zur gesamten Bibel verfasst John Wyclif einen Kommentar. In der starren Welt des Mittelalters löst er theologische Diskussionen aus.  
1371
John Wyclif nimmt einen Platz im englischen Parlament ein. Dieses hatte sich infolge der von Johann Ohneland erlassenen Magna Charta entwickeln können. Johann Ohneland war ein Bruder von Richard Löwenherz.
1374
Bei Verhandlungen mit dem päpstlichen Nuntius (Botschafter) in Brügge nimmt Wyclif als englischer Gesandter teil.
1376
Wyclif stellt sich auf die Seite der englischen Krone, die sich gegen finanzielle Forderungen des Papstes wendet.

John Wyclif lehnt das Zälibat ab

1377
Auf das Drängen der Benediktiner schreitet Papst Gregor XI. ein. Er verurteilt Wyclif, für seine 18 Thesen in der kirchenkritische Schrift "De civilii dominio". Doch Wyclif genießt immer noch ein hohes Ansehen an der Universität. Dies ermutigt ihn, seine Kritik am Papst weiterzutreiben. Er lehnt das Zölibat ab. Schließlich nennt er den Papst einen Antichristen. Wyclif geht in vielen Äußerungen und Forderungen Martin Luther voraus.
1379
Wyclif veröffentlicht seine Kritik an der Verehrung von Heiligen und Reliquien. Seine neue Eucharistielehre bestimmt das Abendmahl nur als christliches Gedenkmahl.
1380
Eine Expertenkommission im Auftrag des Kanzler der Universität Oxford distanziert sich von der Eucharistielehre Wyclifs.
1381
John Wyclif beharrt auf seiner Haltung und zieht sich aus Oxford zurück. Bis zu seinem Tod arbeitet er an einer englischen Bibelübersetzung. Während seiner Abwesenheit wächst seine Anhängerschaft an der Universität Oxford.
1382
Auf einer Synode in London erreicht der Erzbischof von Canterbury eine Verurteilung der Lehren von John Wyclif. Wyclif erleidet in dieser Zeit einen Schlaganfall. 
1384
John Wyclif erleidet einen weiteren Schlaganfall und stirbt am 31. Dezember in Lutterworth, wo er zunächst begraben wird.

Das Konzil von Konstanz verurteilt 1415 die Lehren Wyclifs noch einmal posthum. Auf Anordnung des Konzils werden die Gebeine ausgegraben, verbrannt und im Fluss Swift verstreut. In Konstanz wird auch der böhmische Reformator Jan Hus verurteilt und verbrannt. Hus war durch John Wyclif inspiriert worden.
John Wyclif kritisierte Papsttum und Kirchenhierarchie. Er setzte für die Trennung von geistlicher und weltlicher Herrschaft ein. Seine Anhänger, die als Lollarden (Unkrautsäer) verspottet werden, werden als Ketzer (Glaubensabweichler) verfolgt.
   
  Literatur:
Köpf,  Ulrich (Hrsg.), Theologen des Mittelalters. Eine Einführung,  Darmstadt 2002; Vasold, Manfred : Frühling im Mittelalter. John Wyclif und sein Jahrhundert, München 1984;  Levy, Ian C. (Hrsg.), A Companion to John Wyclif, Late Medieval Theologian (Brill's Companions to the Christian Tradition; 4), Leiden 2006.

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