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Alhazen

um 965
Abū ʿAlī al-Ḥasan ibn al-Ḥasan ibn al-Haytham, in Europa üblicherweise in der latinisierten Fassung Alhazen bekannt, wird in Basra geboren.
973-1071
Epoche der Fatimiden-Kalifen in Kairo. 
973-1048
Lebensspanne des persischen Universalgelehrten Al Biruni.
975-1037 Lebensspanne des islamischen Arztes und Philosoph Avicenna.
996-1021
Regierungszeit des Fatimidenkalifen Al-Hakim.
vor 1021
Alhazen wird nach Kairo an den Hof des Kalifen Al-Hakim bestellt. Er steigt dort bis zum Wesir des Kalifen auf. Nach der Überlieferung war Alhazen mit der Regulierung der Wasserstände des Nils beauftragt. Da er schnell die Absurdität dieser Idee erkannte, aber den Zorn seines Auftraggebers fürchtete, täuschte er eine Geisteskrankheit vor. Nach dem Tod von Al-Hakim "gesundet" Alhazen wieder, um wahrscheinlich  an der von Al-Hakim gegründeten Schule der Weisheit in Kairo zu lehren. Die islamischen Fürstenhöfe der Zeit sind, ähnlich der Palastschule Karls des Großen, Zentren der wissenschaftlichen Betätigung.
1027
Alhazens schreibt seine Autobiographie. Sie umfasst eine nicht vollständige Liste seiner Werke in Mathematik, Physik und Astronomie. Alhazen widmete sich Problemen der Geometrie, vor allem aber dem physikalischen Teilbereich der Optik. Alhazens Hauptwerk ist der Kitab-al Manazir (Thesaurus opticus oder Wahrnehmungslehre) in dem er induktive, mathematische und physikalische Argumentationen anwendete.
Der Kitab-al Manazir gilt als Wendepunkt der Wissenschaft. Alhazen lehnt die Sehstrahlen ab, die nach der damals herrschenden Theorie (Euklikd, Ptolemäus) vom Auge ausgingen und das Sehen ermöglichten. Statt dessen postulierte er richtig die physikalische Rolle des Lichtstrahls (Aristoteles) durch eine Analyse des menschlichen Auges, dazu gehört auch eine gute Theorie von Reflexion und Brechung des Lichtes.
Alhazen konstruiert "Lesesteine" aus rundgeschliffenen Bergkristallen, die als Sehhilfe in die Hand genommen werden. Sicherlich hat diese Erfindung die Entwicklung der der Brille im 13. Jahrhundert beeinflusst.
Alhazens Kitab-al Manazir wird im 12. Jahrhundert ins Lateinische übersetzt und beeinflusst den schlesischen Mönch, Physiker und Astronomen Witelo. 
Alhazen erkennt, dass die Brechungsgesetze auch für die Lufthülle gelten, womit er sich zum Wegbereiter für die Berechnung der Größe des Mondes macht, weit vor Galilei, der als erster Mensch ein Fernglas auf den Mond richtete.
Das "Alhazensche Problem" ist ein fester Begriff der Optik: In einem sphärischen Spiegel wird der Punkt zu berechnet, von dem ein Gegenstand von gegebener Entfernung zu einem gegebenen Bild projiziert wird.
In seinen mathematischen Schriften kritisiert Alhazen die Elemente des Euklid. Alhazens astronomische Schriften enthalten einen Kommentar zum Almagest, dem Sternenkatalog des Ptolemäus. Alhazens Schrift über den Aufbau der Welt wird ins Lateinische übersetzt wird und beeinflusst Jahrhunderte später die Arbeit von Nikolaus Kopernikus
1021-1036
Regierungszeit des Fatimidenkalifen Az-Zahir, unter dessen Günstlingsherrschaft das Reich der Fatimiden in eine Krise gerät.
1036-1094
Der Fatimidenkalif Al-Mustansir kann den Zusammenbruch des Reiches noch verhindern, doch der Einfluss der Fatimiden in der islamischen Welt wird schwächer.
um 1040
Alhazen stirbt in Kairo.
seit 1040
Beginn der seldschukischen (türkischen) Machtübernahme im Bereich des Islam.
   
  Literatur: Fuat Sezgin, Geschichte des Arabischen Schrifttums, Bd. 5-7, Leiden 1974-70 passim; Heinz Halm, Die Kalifen von Kairo. Die Fatimiden in Ägypten (973–1074), München 2003.
   
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