Patrice Lumumba |
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Steckbrief: Patrice Lumumba lebte von 1925 bis 1961. Stichworte zum Lebenslauf von Patrice Lumumba: Kolonialismus, Kongokrise, Vereinte Nationen. Kurze Zusammenfassung der Biographie: Patrice Lumumba, der erste demokratisch gewählte Ministerpräsident des Kongo, wurde von politischen Feinden ermordet. | |
1925 | Patrice Lumumba wird am 2. Juli 1925 in Onalus der Kasai Provinz Kasai im damaligen Kolonialgebiet Belgisch-Kongo geboren. Er besucht eine katholische Missionsschule. Anschließend arbeitet er in Leopoldville und Stanleyville im Postdienst, als Sekretär und als Journalist. |
1955 | Lumumba wird Direktor eines kongolesischen Handelsunternehmens. Eintritt in die belgische Liberale Partei. |
1957 | Wegen einer Unterschlagung wird Lumumba verhaftet und für ein Jahr inhaftiert, |
1959 | Lumumba wird Mitbegründer der kongolesischen Nationalbewegung, des "Movement National Congolais". |
Unabhängigkeit des Kongo von Belgien |
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1960 | Die Kolonialmacht Belgien entlässt den Kongo
in die Unabhängigkeit. Als
sich Präsident Joseph Kasavubu und Premier Patrice Lumumba
gegenseitig
für abgesetzt erklären, beginnt die Kongokrise. Die Provinz Katanga hat sich vom Kongo abgespalten. Am 12. Juli reist Lumumba per Flugzeug in die abtrünnige Provinz. Belgische Truppen verweigern ihm die Landeerlaubnis. Lumumba und Staatschef Kasavubu erklären der ehmaligen Kolonialmacht den Krieg und wenden sich an die Vereinten Nationen um Hilfe. Belgien schickt neue Truppen nach Katanga. Die Vereinten Nationen schicken Soldaten nach Leopoldville. Am 14. September 1960 putschen Oberst Mobutu . Am 1. Dezember wird Lumumba von Mobutus Truppen inhaftiert und in Handschellen in eine Gefängnis bei Leopoldsville gebracht. Am 7. Dezember wird der UN-Sicherheitsrat einberufen. |
1961 | Am 17. Januar 1961 wird Lumumba vom
Militärgefängnis bei Leopoldsville in die Provinz Katanga
gebracht. Dort wird er von seinen Feinde ermordet. Sein Leichnam wurde
wahrscheinlich in Schwefelsäure aufgelöst. Die Vereinten Nationen versuchen, in der Kongokrise zu vermitteln. Im September fliegt UN-Generalsekretär Dag Hammarskjöld in den Kongo. Seine Vermittlungsversuche scheitern. Hammarskjölds Flugzeig stürzt ab. Sabotage an der Maschine kann nicht ausgeschlossen werden. Der 17. Januar, Todestag Lumumbas, wird heute im Kongo als Nationalfeiertag begangen. |
Literatur: Fröhlich, Manuel: Political ethics and the United Nations. Dag Hammarskjöld as Secretary-General. London 2008; Scholl-Latour, Peter: Mord am großen Fluss: Ein Vierteljahrhundert afrikanische Unabhängigkeit. München 1991. Peter Scholl-Latour, Peter: Matata am Kongo. Stuttgart 1961. |