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Tilman Riemenschneider
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Um 1460 |
Tilman Riemenschneider kommt
in Heiligenstadt im thüringischen Landjreis Eichsfeld
zur Welt. |
Um 1465 | Die Familie Riemenschneider zieht nach Osterode im Harz. |
1483 | Riemenschneider wird als Geselle in die Zunftgemeinschaft der St. Lukasbruderschaft in Würzburg aufgenommen. |
1485 | Riemenschneider heiratet Anna Schmidt, geb. Uchenhofer, die Witwe eines Goldschmiedes. Er erhält die Meisterwürde und wird Bürger von Würzburg. Im Hof zum "Wolfmannsziechlein" gründet er seine eigene Werkstatt. |
1491 | Der Stadtrat von Würzburg beaftragt Tilman
Riemenschneider, die Figuren von Adam und Eva für das
Marktportal der Marienkapelle anzufertigen. |
1496-1499 | Im Auftrag des Würzburger
Fürstbischofs Lorenz von Bibra fertigt Riemenschneider das
Grabdenkmal des Fürstbischofs Rudolph von Scherenberg, das in
der Domkirche St. Kilian aufgestellt wird. |
1497 |
Riemenschneider heiratet Anna Rappolt. |
1501-1505
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Im Autrag der Stadt Rothenburg entstehen die Bildwerke für das Heiligblutaltar in der St. Jacobskirche. |
1506 | Der Bildhauer gestaltet einen Tisch für das Rathaus in Würzburg. |
1508 | Nach dem Tod seiner zweiten Frau geht Riemenschneider die Ehe mit Margarethe Wurzbach ein, der Witwe eines Schmiedemeisters. |
1509-1519
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Riemenschneider ist mehrmals Mitglied des Oberen Rats in Würzburg. |
1520 |
Riemenschneider schließt einen Erbteilungsvertrag mit den Kindern ab und heiratet zum vierten Mal. |
1520-1522 | Tilman Riemenschneider wird zuerst
Bürgermeister, dann Altbürgermeister und erneut
Mitglied des Oberen Rats von Würzburg. Um diese Zeit entsteht
im Würzburer Dom das Grabdenkmal des Fürstbischofs
Lorenz von Bibra. |
1524 | Beginn der Bauernaufstände. Die Aufständischen berufen sich auf den Reformator Martin Luther. |
1525 | Im Bauernkrieg stellt sich Würzburg gegen seinen Landesherrn, den mächtigen Fürstbischof Konrad von Thüngen. Am 7. Juli ergibt sich die Stadt auf Gnade und Ungnade dem Fürstenheer. Riemenschneider wird gefangengenommen und verbringt zwei Monate in der Haft auf dem Marienberg. Er kommt frei, doch ein Teil seines Vermögens wird eingezogen. Nach seiner Freilassung erhält er nie mehr einen größeren Auftrag. Dass Riemenschneider während der Haft die Hände gebrochen wurden, ist nicht belegbar. |
1531 | Riemenschneider stirbt am 7. Juli und wird auf dem Friedhof der Dompfarrei begraben. Sein Grabstein wird fast dreihundert Jahre später bei Straßenbauarbeiten wiederentdeckt. |
Literatur: |
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Hanswernfried Muth, Toni Schneiders: Tilman
Riemenschneider, Würzburg 2004: |
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Michael Baxandall: Die Kunst der Bildschnitzer, München 1996; | |
Erik Soder, Ariane Weidlich: Tilman Riemenschneider. Gesichter der Spätgotik und sein Erbe im Taubertal, Gerchsheim 2004. |