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Marcus Vipsanius Agrippa |
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Marcus Vipsanius Agrippa
wird in Dalmatien geboren. Er stammt aus einer zur Zeit der
römischen Republik völlig unbedeutenden Familie,
seinen Gentilnamen Vipsanius ließ er deshalb fort. Agrippa lernt als
junger Mann den etwa gleichaltrigen Octavian, der als Kaiser Augustus
in die Geschichte einging, auf der Rhetorenschule in Rom kennen. |
45 |
Agrippa und Octavian gehen im Herbst in den Osten, um sich den Legionen für den Partherfeldzug anzuschließen, nach der Ermordung Caesars im März des nächsten Jahres kehren sie nach Rom zurück. |
43 |
Agrippa tritt das Amt eines Tribun an. |
41 |
Agrippa ist wahrscheinlich Legat Octavians in den ersten Konflikten
mit Marc Anton. |
40 |
Agrippa ist als praetor urbanus für die
Rechtsprechung in Rom verantwortlich, er kämpft als
Militärbefehlshaber gegen Marc Antons Bruder Lucius Antonius. |
39/38 |
Agrippa ist Statthalter der von Gallia Transalpina. Er organisiert die
Verwaltung der von Caesar eroberten Provinz, unter anderem
gründet er Ara Ubiorum, das spätere Köln.
Germanenfeldzug. |
37 |
Agrippa wird Konsul. Er baut für Octavian eine
Flotte auf, für die er einen Hafen in Pozzuoli bei Neapel
anlegt. Er heiratet Caecilia Attica, die Tochter des berühmten
Briefpartners Ciceros
und Mutter der Agrippina. |
36 |
Mit dem Seesieg über Sextus Pompeius ist die letzte
senatorische Opposition unter Lepidus beseitigt. Agrippa
erhält Latifundien in Sizilien und die corona rostrata, eine
hohe militärische Auszeichnung. |
33 |
Agrippa ist Aedil. Er läßt alle
Astrologen aus Rom vertreiben und beginnt mit der Stadterneuerung, ein wichtiges Projekt Octavians.
Bau dreier Aquädukte (Aqua Iulia,
Marcia und Virgo), Abwasseranlagen, Thermen und Strassen. Agrippa gründet eine Truppe zur Erhaltung von Strassen und
Abwasserkanälen. |
31 |
Schlacht von Actium, Agrippa befehligt
die Flotte, die Antonius und Kleopatra besiegt. |
30 |
Eroberung Ägyptens, Rückkehr nach Rom
im folgenden Jahr mit den höchsten Ehrungen für
Agrippa durch Octavian. Agrippa erhält Latifundien in
Ägypten und heiratet die Nichte Octavians, Claudia Marcella. |
28/27 |
Agrippa ist mit Octavian zum zweiten und dritten Mal
Konsul, Census und Senatsreform. |
27/24 |
Während des Kantabrischen Krieges Octavians bleibt Agrippa in Rom und kontrolliert die Verwaltung der Stadt und des Imperiums. |
25 |
Vollendung des ursprünglichen Pantheons, des
Tempels aller Götter, an dessen Eingang Statuen Octavians und
Agrippas stehen. |
24/23 |
Während einer Erkrankung Augustus'
übernimmt Agrippa seine Pflichten, sogar die Verheiratung
seiner Tochter Iulia mit Marcellus. Als der Gesundheitszustand des
Imperators sich zeitweise verschlechtert, erhält er seinen
Ring als Nachfolger, was zu Konflikten mit Marcellus führt. |
23/21 |
Verwaltung und Inspektion des Ostens des R¨mischen Reiches. |
21 |
Nach der Rückkehr und dem Tod des Marcellus
läßt sich Agrippa von Marcella scheiden und heiratet
auf Anweisung Augustus dessem Tochter Iulia. Sie haben fünf
Kinder, von denen die Agrippina den Germanicus heiratet. Das Paar lebte
möglicherweise in einer nahe dem Marsfeld ausgegrabenen Villa. |
20/18 |
Agrippa ist zum zweiten Mal Statthalter in Gallien. Er schafft das gallische Straßennetz mit dem Ausgangspunkt Lyon. Die neuen Fernstraßen ermöglichen die Erschliessung der Rohstoffe Galliens. In Nîmes Bau eines Tempels, des Maison Carrée, der dem Genius des Imperators und der Roma geweiht ist, weitere Bautätigkeit (z.B. in Merida in Spanien ein Theater). Möglicherweise neuer Germanenkrieg. |
17 |
Augustus, der keine Söhne
hatte, adoptiert zwei Söhne des Agrippa als
Nachfolger, Gaius und
Lucius Caesar, seine Nachfolge sollte über die Familie des
Agrippa laufen, sein Stiefsohn Tiberius, der spätere Kaiser,
heiratet die Tochter Agrippina. |
17/13 |
Inspektionsreise in den Osten, unter anderem nach Athen und in die Provinz Judaea. |
13 |
Nach der Rückkehr Bau des Porticus Vipsania nahe der Ara Pacis mit einer riesigen Weltkarte, die verloren, aber möglicherweise im Boden erhalten ist. Die Weltkarte kann nach der Beschreibung des Plinius rekonstruiert werden. Illyrienfeldzug. |
12 |
Agrippa erkrankt, kehrt nach Italien zurück
und stirbt Anfang März auf seinen
Landgütern in Kampanien. Er wird im Mausoleum des
Augustus beigesetzt. Er war, historisch einmalig, das perfekte alter
ego eines Herrschers, des Octavian (Augustus). Wer die bestimmende
Gestalt war oder ob sie sich ideal ergänzten, ist heute nicht
mehr genau zu bestimmen. |
Literatur: Werner Eck, Marcus Agrippa – der
selbstbewußte Parteigänger des Augustus. In:
Karl-Joachim Hölkeskamp, Elke Stein-Hölkeskamp
(Hrsg.), Von Romulus zu Augustus. Große Gestalten der
römischen Republik, München 2000. S.
352–364; Jean Michel Roddaz: Marcus Agrippa, Rom
1984; Reinhold Meyer, Marcus Agrippa. A biography, Genf, New
York 1933. |
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