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Demosthenes

384 v. Chr. Demosthenes wird im attischen Paiania geboren. Die Provinz Attika bildet das Umland von Athen.
377  Demosthenes verliert im Alter von sieben Jahren seinen Vater, einen wohlhabenden Fabrikanten von Waffen und Möbeln. Er hinterlässt Demosthenes Werkstätten und Sklaven. Unter dem Vormund dreier Verwandten wird zwar das Vermögen schlecht verwaltet, doch Demosthenes erhält eine gute Erziehung. Laut Cicero zählt sogar Platon zu seinen Lehrern, Lukian nennt Aristoteles, Theophrast und Xenokrates.
359 Phillip II. von Makedonien gelangt an die Macht. Makedonien steigt zum Rivalen Athens auf.
356 Alexander der Große wird als Sohn von König Phillip II. und seiner Gemahlin Olympia geboren.
361  Demosthenes hat sich als Anwalt ausbilden lassen. Daraufhin prozessiert er erfolgreich gegen seine Vormünder, die das väterliche Vermögen verschleuderten.
355-354  Demosthenes betätigt sich als Rhetor (Redner) in Prozessen des Stadtstaates Athen. Die Machtfülle Phillips II. von Makedonien kritisiert er heftig. Demosthenes fordert, Gelder aus dem Schauspieleretat in den Rüstungsetat zuzuführen, um Phillip in die Knie zu zwingen.
351 Im Konflikt gegen König Philipp II. von Makedonien hält Demosthenes herausragende Reden.
346  Demosthenes ist Mitglied der von Philokrates geführte Gesandschaft, die Frieden mit den Makedonien schließt. Demosthenes trat zwar in seiner Friedensrede für den Vertrag ein, traut den Beschlüssen des "Philokratesfriedens" aber nicht über den Weg.
340 Krieg mit Makedonien. Demosthenes wird Flottenkommissar und organisiert eine gemeinsames panhellenisches Bündnis griechischer Städte gegen Phillip.
338 Demosthenes ist führender Stratege Athens. Bei der Schlacht von Chaironeia, in der sich auf beiden Seiten jeweils 30.000 Soldaten gegenüberstehen, erleidet er zwar gemeinsam mit dem verbündeten Theben eine Niederlage gegen die Makedonen, kann aber sich aber innenpolitisch behaupten. Philipp II. von Makedonien festigt nach dem Sieg mit der Gründung des Korinthischen Bundes seine Führungsrolle in Griechenland. 
330  In einem Prozess hält Demosthenes eine Rede für seinen Mandanten Ktesiphon, die sogenannte "Kranzrede". Sie gilt als herausragendes Zeugnis griechischer Rhetorik. 
324  Der Schatzmeister Alexanders des Großen flieht mit erheblichen Finanzmitteln nach Athen, worauf ein Teil der Gelder abhanden kommt. Demosthenes beauftragt den höchsten Athener Gerichtshof, den Areopag, mit einer Untersuchung. Nach einer Intrige wird er selbst verdächtigt, angeklagt, und zu einer hohen Geldstrafe verurteilt. Da er nicht zahlen kann, landet er im Gefängnis. Er kann fliehen, doch das Exil bleibt eine kurze Phase in Demosthenes' Lebenslauf.
323 Tod Alexanders des Großen, der schon lange die Auslieferung von Demosthenes gefordert hatte. Demosthenes kehrt aus dem Exil zurück, um erneut gegen Phillip zu agieren. 
322  Antipatros, Feldherr unter Phillip und Alexander dem Großen, besiegt die Griechen im Lamischen Krieg und forderte die Auslieferung von Demosthenes. Außerdem muss Athen seine demokratische Verfassung abschaffen, die es noch nach der Niederlage 338 behalten durfte. Demosthenes gelingt zwar die Flucht aus Athen, jedoch er wird im Poseidontempel auf Kalauria aufgegriffen. Daraufhin begeht Demosthenes im Alter von 62 Jahren Selbstmord. 


Der ebenfalls rhetorisch sehr begabte Cicero nahm sich Demosthenes zum Vorbild. Seine eigenen Reden gegen Marcus Antonius, bezeichnete er in Anlehnung an Demosthenes' Polemiken gegen Phillip als "Phillipika". Seither werden alle polemische Reden mit rhetorischer Qualität als "Phillipische Reden" bezeichnet.


Literatur:
Gustav Adolf Lehmann: Demosthenes von Athen. Ein Leben für die Freiheit, München 2004.
  Fuhrmann Manfred (Hrsg): Plutarch. Von großen Griechen und Römern, München 1991.

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