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Wilhelm Dörpfeld

1853
Wilhelm Dörpfeld wird am 26. Dezember 1853 in Barmen geboren. Der Ort gehört heute zu Wuppertal. Er ist der Sohn des Pädagogen Friedrich Wilhelm Dörpfeld.
1871 Heinrich Schliemann entdeckt das von Homer beschriebene Troja auf dem Hügel Hissarlik in Kleinasien, der heutigen Türkei.
1872
Nach dem Abitur am später nach ihm benannten Gymnasium in Elberfeld studiert Dörpfeld Architektur in Berlin. Über eine Anstellung im Büro seines Lehrers und späteren Schwiegervaters Friedrich Adler findet er einen Zugang zur archäologischen Bauforschung.
1876 Schliemann entdeckt die Königsgräber von Mykene (Griechenland).
1877-81
Dörpfeld nimmt, zuerst als Assistent des Grabungsarchitekten Richard Bohn, an den Grabungen in Olympia teil. 1874 hatten dort der Archäologe Ernst Curtius und Friedrich Adler mit der Arbeit begonnen hatten.
1878
Dörpfeld wird die technische Grabungsleitung in Olympia übertragen.
1882-84
Nach Abschluss der Arbeiten in Olympia unterstützt Wilhelm Dörpfeld die Arbeit von Heinrich Schliemann für die Ausgrabung Trojas. Ihm gelingt eine erste Systematisierung der Siedlungsschichten.
1884-85
Dörpfeld gräbt mit Schliemann in Tiryns auf der griechischen Halbinsel Peloponnes. Ein Teil des mykenischen Palastes wird freigelegt. Berühmt ist das Löwentor.
1885-90
Dörpfeld nimmt an den Ausgrabungen auf der Akropolis in Athen teil. Ferner reist er nach Pergamon an der kleinasiatischen Ägäisküste, um die Grabungen von Carl Humann mit seinem Wissen als Archäologe und Architekt zu begleiten. 1887 entdeckt Carl Humann den Pergamonaltar, im folgenden Jahr lässt er die ersten Teile nach Berlin schaffen.
1890 Tod von Heinrich Schliemann. Dörpfeld wird seine Arbeiten in Troja weiterführen.
1886-1912
Dörpfeld ist Direktor des Deutschen Archäologischen Institutes in Athen
1892
Wilhelm Dörpfeld erhält für seine Leistungen auf dem Gebiet der Archäologie den Professorentitel.
1896
Wilhelm Dörpfeld gründet die Deutsche Schule in Athen. 
1900-1913
Dörpfeld ergräbt mit Alexander Conze, dem Direktor der Antikensammling in Berlin, die Mittel- und Unterstadt von Pergamon. 
1912
Dörpfeld geht offiziell in den Ruhestand, doch der begeisterte Archäologe gönnt sich keine Rast. Er gräbt auf Korfu, wobei er eine prominente Reisebegleitung hat. Seine Majestät Kaiser Wilhelm II. unterstützt Dörpfelds Grabungen vor Ort.
1923
Als Honorarprofessor beginnt er Vorlesungen an der Universität Jena.
1931
Dörpfeld unternimmt noch einmal Grabungen auf der Agora, dem Marktplatz von Athen.
1940
Wilhelm Dörpfeld stirbt am 25. April in Nidri auf der Insel Leukas nordwestlich der Peloponnes.
Der Bauforscher Dörpfeld gilt wie Robert Koldewey, als Erneuerer der Archäologie in Deutschland bzw. als wissenschaftlicher Begründer. Als Heinrich Schliemann seine Forschungen zu Troja begann, zerstörte er wichtige Teile der Anlage. Dörpfeld entwickelte Kriterien für die Grabung, die Dokumentation von Befunden und die zeichnerische Festhaltung von Grabungstellen und Artefakten (Fundstücken). Zur Kennzeichnung unterschiedlicher Grabungsschichten entwickelte er das System der Stratigraphie (griechisch "Schichtenaufzeichnung").  
   
  Literatur:
Peter Goessler, Wilhelm Doerpfeld, ein Leben im Dienst der Antike, Stuttgart 1951; Klaus Herrmann: Wilhelm Dörpfeld. In: Reinhard Lullies - Wolfgang Schiering (Hrsg.): Archäologenbildnisse. Mainz 1988, S. 112-113.

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