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Dschingis Khan |
947-1125 | Nach dem Ende der Tang-Dynastie herrscht in Nordchina
ein Machtvakuum. Die mongolischen Kitan nützen die Gunst der
Stunde und errichten die von ihnen
dominierte Liao-Dynastie in Peking. |
Einigungversuch der Mongolen-Stämme unter Kabul Khan, dem Urgroßvater von Dschinghis Kahn. | |
1123 |
Die Dschürschäten, ein
altmandschurisches Volk, haben die Macht der Kitan gebrochen. Ein Teil
von ihnen geht nach Westen und gründet im östlichen
Turkestan das Reich Kara-Kitai. |
1125-1234 |
Die Dynastie der Kin (Dschürschäten)
in Nordchina. |
1162 |
Dschingis Khan wird unter dem altmongolischen Namen Temudschin geboren. Er stammt aus einer hochangesehenen Familie. Dschingis Khan ist der älteste Sohn des Klanoberhaupts Yesügai Bahadur und seiner Frau Hoe'lun-Ujin (auch Üdschin). |
1190 |
Mehrere Mongolenstämme erheben Temudschin zum
Khan mit dem Titel Dschingis Khan. Übersetzbar mit
"ungestümer Herrscher". |
1201 |
Im Kampf um die Alleinherrschaft über die
Mongolen wird Dschingis Khans Rivale Dschamucha (Jamukha) zum Gegenkhan
ausgerufen. |
1202 |
Vernichtung der Tartaren. |
1203-1204
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Dschingis Khan besiegt den Stamm der Kereit und die
Naiman.
Hinrichtung des Rivalen Dschamucha durch Erdrosselung mit einer
Seidenschnur. |
1206 |
Einigung der Mongolen zu einem Nationalstaat und einer organisierten Versammlung, dem "Quriltai". Beginn des Aufbaus eines straff organisierten Militärstaates unter dem Anführer Dschingis Khan. Gesetze (Jessah) tragen zur Stabilität des neu entstehenden Reichs bei. Dschingis Khan ist zwar selbst Analphabet, erkennt aber die Bedeutung des Schriftwesens und lässt für die Verwaltung seines Reichs eine eigene Schrift entwickeln. |
1209-1210 |
Das letzte uigurische Reich im Turfan-Gebiet
unterstellt sich den Mongolen. Dschingis Khan rekrutiert uigurische
Soldaten für seine Eroberungszüge. Gebildete Uiguren
werden als Sekretäre und Schreiber angestellt. Unterwerfung
des Staates Tangut. |
1211 |
Beginn des Kriegs gegen das Reich Kin, den erst Dschingis Khans Nachfolger Ogodai beenden kann. |
1215 |
Die chinesische Hauptstadt Peking fällt in die
Hände der Mongolen. |
1218 |
Die Mongolen dringen in Ostturkestan ein und werden von
der muslimischen Bevölkerung als Befreier
begrüßt. Dschingis Khan führt ein
religiöses Toleranzgebot
ein. Beim "Zwischenfall von Otrar" wird
eine
mongolische Handelsdelegation von den Choresmiern
getötet. |
1219 | Aus Rache für Otrar zieht Dschingis Khan mit
150.000 Soldaten gegen den
Sultan von Choresme (Persien). Er erobert Buchara, Samarkand und
Urgentsch. Das Handelszentrum Samarkand, heute in Usbekistan gelegen,
war schon zur Zeit von Alexander dem Großen hoch
entwickelt. Nach den durch Dschinghis Khan erfolgten
Zerstörungen dauert es lange, bis die Stadt wieder
aufblühte. |
1221 |
Einfall in Afghanistan und Chorasan. |
1222 |
In seinem Heerlager am
Hindukusch empfängt Dschingis Khan den taoistischen
Philosophen Changun, und knüpft mit ihm einen
freundschaftlichen Kontakt. Dschingis
Khans Truppen unter den Feldherren Dschebe
und Subotai dringen bis in den Kaukasus vor und schlagen die Georgier. |
1223 |
Schlacht an der Kalka in der Steppe am Asowschen Meer.
Die Mongolen besiegen die Russen und Polowzer. Nach einem Ritt
zur Krim kehren sie über die Wolga nach
Mittelasien zurück. |
1225 | Dschingis Khan trifft wieder im mongolischen Kernland ein. |
1226 |
Dschingis Khan unternimmt eine Strafexpedition gegen
die aufsässigen Tangut. |
1227 |
Dschingis Khan stirbt im Land der Tangut,vor der Stadt Ningxia am Huanghe. Sein Grab ist unbekannt. Das riesige Reich ist fast 4x so groß wie das von Alexander dem Großen. Es wird unter den Söhnen Dschingis Khans aufgeteilt. In den Dienst für den mongolischen Herrscher Kublai Khan, den Enkel von Dschinghis Khan, tritt der Venezianische Entdecker Marco Polo im Jahr 1275. |
Literatur: Reinhold Neumann-Hoditz: Dschingis Khan, Reinbek 1985; Gudrun Ziegler, Alexander Hogh; Die Mongolen. Im Reich des Dschingis Khan, Stuttgart 2005. |