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Thor Heyerdahl
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1914 |
Am 6.
Oktober wird Thor Heyerdahl als Sohn eines Brauereibesitzers im
südnorwegischen Larvik unweit des Oslofjords geboren. |
1933 | Nach Beendigung der Schule schreibt sich Heyerdahl an der Universität von Oslo ein und studiert dort Zoologie und Geographie. |
1936 | Er heiratet Liv Coucheron Torp und lebt mit ihr vorübergehend auf der Insel Fatu Hiva auf den Marquesas (Polynesien), um zoologische Studien zu betreiben. |
1938 | Heyerdahl kehrt im Frühjahr mit seiner Frau nach Norwegen zurück. Im September wird sein erster Sohn Thor geboren. |
1939 | Der Forscher widmet sich dem Studium der Bella Coola Indianer im kanadischen Britisch-Kolumbien. |
1941 | Heyerdahl stellt seine Theorie der Besiedlung Polynesiens von Südamerika aus in der International Science vor. |
1942 - 1945 | Nachdem er eine Zeitlang seinen Lebensunterhalt als Hilfsarbeiter bestreiten musste, meldet er sich freiwillig zur Freien Norwegischen Luftwaffe. |
1947 | Mit fünf weiteren Abenteurern unternimmt der Forscher, auf einem aus Balsaholz gebautem Floß (Kon Tiki), eine 101 Tage dauernde Überfahrt von Callao (Peru) bis zur fast 7000 Kilometer entfernten Südseeinsel Tahiti und wird damit zum Begründer der experimentellen Archäologie. |
1952 | Heyerdahl erhält den Oscar für den Dokumentarfilm "Kon Tiki". Im gleichen Jahr leitet er eine Expetition zu den Galapagos-Inseln und findet heraus, dass die Inseln bereits in der Frühzeit von Südamerika per Schiff angelaufen wurden. |
1955 - 1956 | Um seine Völkerwanderungs-Theorie zu beweisen unternimmt der wagemutige Mann eine norwegische archäologische Expetition zu den Osterinseln. Er entdeckt bei Ausgrabungen eine Statue, die vom Stil her denen ähnelt, die es auch in Südamerika gibt. |
1969 - 1970 | Mit zwei Expeditionen,
die er auf den nachgebauten Schiffen
"Ra" und "Ra II" durchführt, erregt Heyerdahl weltweite
Aufmerksamkeit. Er will beweisen, dass bereits vor mehreren Tausend
Jahren ägyptische Seefahrer mit ihren Schiffen bis nach
Amerika gelangen konnten. Damit stellt Thor Heyerdahl in
Frage, dass Christoph
Kolumbus 1492 als erster Europäer den Atlantik
überquerte. |
1977 | Am 24. November startet Heyerdahl zusammen mit einer 18köpfigen internationalen Crew auf dem nach sumerischen Vorbildern gebauten Schilfrohrboot "Tigris" in Basra (Irak) zu einer Reise in den arabischen Golf und den indischen Ozean bis nach Pakistan. Er möchte herausfinden, wie weit mesopotamische Händler bereits vor fünf bis sechs Jahrtausenden gelangen konnten. |
1978 | Als ihm in Dschibuti an der Meerenge von Bab al-Mandab (zwischen den Golf von Aden und dem Roten Meer) wegen kriegerischer Auseinandersetzungen die Durchfahrt verwehrt wird, verbrennt Thor Heyerdahl sein Boot. |
1983 | Thor Heyerdahl entdeckt Reste einer alten Hochkultur auf den Malediven. |
1986 - 1988 | Er unternimmt weitere Expeditionen zu den Osterinseln. Anschließend leitet er eine großangelegte Grabung im peruanischen Hochland. |
1988 - 1993 | Thor Heyerdahl leitet ein archäologisches Projekt in Tucume in Peru, wobei er 26 pyramidenartige Strukturen und eine Reihe religiöser Stätten aus der Vor-Inkazeit entdeckt. |
1995 | Bei Ausgrabungen auf den Kanarischen Inseln legt er die Stufenpyramide von Güimar frei. Seine Kritiker behaupten allerdings, dass es sich nur um von Bauern zusammengetragene Steinmauern handelt. |
2002 | Im Frühjahr wird bei Heyerdahl ein unheilbarer Gehirntumor diagnostiziert. Er bricht die Behandlung auf eigenen Wunsch ab und zieht sich in sein Haus im nordwestitalienischen Dorf Colla Michari nahe Alassio zurück. Am 18. April verstirbt Thor Heyerdahl mit 87 Jahren. Wie einst Heinrich Schliemann war Thor Heyerdahl ebenso Abenteurer wie Wissenschaftler, freilich ohne des intellektuellen Hintergrund Schliemanns. |
Literatur: Heyerdahl Thor: Kon Tiki. Ein Floß treibt über den Pazifik, München 1996 Schulz Bernd: Thor Heyerdahl. Wissenschaft als Abenteuer, Steinfurt1998 |