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Ajatollah Khomeini (Ruholla Khomeini) |
Steckbrief: Ruhollah Khomeini lebte von 1900 bis 1989. Stichworte zum Lebenslauf von Ruhollah Khomeini: Iranische Revolution, Islamische Revolution und Erster Golfkrieg. Kurze Zusammenfassung der Biographie: Ruhollah Khomeini stürzte den Schah, errichtete eine islamischen Staat und führte Kreig gegen den Irak. | |
1900 |
Ruhollah Mussawi Hendi wird am 17. Mai 1900 in der Wüstenstadt Chomein in der Nähe von Isfahan geboren. |
1927 | Khomeini studiert Theologie und Jura in Isfahan, Arak und Ghom. Abschluss 1927 als islamischer Religionsgelehrter. Durch eine überlegte Heirat steigt er in der Hierarchie der Mullahs schnell nach oben. |
1951 | Schah Mohammad Reza Pahlavi ernennt den marxistisch orientierten Politiker Mohammad Mossadegh zum Premierminister. Dieser verfolgt das Ziel einer Verstaatlichung der Ölindustrie. Beginn eines Handelskriegs zwischen Persien und Großbritannien. |
1953 | Die USA setzen Schah Mohammed Reza Pahlavi unter Druck. Dieser soll Mohammad Mossadegh wieder entmachten. Unterstützt vom amerikanischen Geheimdienst CIA finden in Teheran Kundgebungen für den Schah und gegen Mossadegh statt. Der Putsch mit dem Namen "Operation Ajax" gelingt. Nach dem Sturz Mossadegh wird das Land wieder von Reza Pahlavi beherrscht. Zu den Gegner der Pahlavi-Dynastie zählen aber nicht nur die Kommunisten, sondern auch die religiösen Fundamentalisten. An ihrer Spitze steht Ruhollah Khomeini. |
1963-1964 | Iranische Wirtschaftspolitiker entwicklen einen Plan zur Modernisierung des Landes. Angestrebt wird eine Landreform und die Einführung des Frauenwahlrechts. Khomeine führt daraufhin Demonstrationen gegen den Schah an. Er kritisuert den "unislamischen Modernismus." Schließlich wird Khomeini ausgewiesen. Er geht in die Türkei, später in den Irak. |
1967 | Aus dem Protest gegen den Vietnamkrieg entwickelt sich die Studentenbewegung. Am 2. Juni 1967 wird bei der Demonstration gegen den Besuch des Schah von Persien der Student Benno Ohnesorg erschossen. Der Studentenführer Rudi Dutschke macht den Zeitungskonzern Springer, Herausgeber der Bildzeitung, für das Attentat verantwortlich. Die US-amerikanische Außenpolitik gerät ebenso in die Kritik wie das autoritär regierende Schah-Regime. |
1978 | Khomeini wird aus dem Irak ausgewiesen. In einem Vorort von Paris führt er eine wenig legitimierte iranische Exilregierung. Mit allen Mitteln versucht er, die Schah-Regierung aus bdem Ausland zu destabilisieren. |
Von der Iranischen Revolution zur Islamische Revolution |
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1979 |
Von unterschiedlichen Gruppen wird der
zunächst als "Iranische Revolution" bezeichnete Umsturz
getragen. In einer ersten Phase wird die Schah-Familie vertrieben. Resa
Pahlevi flüchtet im Februar 1979 ins amerikanische
Exil. Die zweite Phase beginnt mit der Rückkehr von Khomeini
aus dem französischen Exil. Lange hatte er seine
Regierungsübernahme vorbereitet. Zeitgleich mit seiner Ankunft
in Teheran werden Tonbänder mit Propagandareden ins Land
gebracht. Khomeini ruft die Islamische Republik aus. Eine neue islamische Verfassung stattet ihn mit umfangreichen Vollmachten aus. Khomeini wird gleichzeitig höchster religiöser Führer und Staatschef auf Lebenszeit. |
1980 |
Schah Resa Pahlevi stirbt im Juli 1980 in Kairo (Ägpten). Khomeini beginnt den acht Jahre andauernden Krieg mit dem Irak. An dessen Spitze steht Saddam Hussein. Iran und Irak liefern sich, mit Waffen unterstützt von vielen Staaten der Erde, zermürbende Schlachten mit einer hohen Anzahl von Opfern auf beiden Seiten. Khomeini gelingt es nicht, Saddam Husseins zu stürzen. |
1983 | Mit dem Verbot der kommunistischen Tudeh Partei beendet das Regime die "Säuberungen". Zuvor waren schon alle andern Oppositionsgruppen aufgelöst worden, darunter die Nationale Front, die Demokratische Partei Kurdistans, die Organisation der Volksfedajin-Guerilla Iran und die Volksmodschahedin. |
1989 |
Ruhollah Mussawi Khomeini stirbt am 3. Juni 1989 in Teheran. Bei seiner Beisetzung reagiert das Volk mit Bestürzung. . |
Literatur: Gronke, Monika: Geschichte Irans. München 2003; Nirumand, Bahman / Daddjou, Keywan: Mit Gott für die Macht. Eine politische Biographie des Ayatollah Chomeini. Reinbek 1987; Rahmanzadeh, Ahad: Revolution und Re-Islamisierung im Iran. In: Mitteilungen des deutschen Orient-Instituts. Nr. 21, Hamburg 1984. Sattari, Afsar Soheila: Zivilgesellschaften im Iran. Dr. Mossadeghs Thesen und Errungenschaften. Hamburg 2010. |