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Otto IV. von Braunschweig - Römisch-Deutscher Kaiser |
1175-1176 |
Otto IV. wird vermutlich zwischen 1175 und 1176 geboren, möglicherweise in Braunschweig. Otto ist der dritte Sohn aus der Ehe Heinrichs des Löwen mit Mathilde, Tochter König Heinrichs II. von England. Er stammt aus dem Geschlecht der Welfen. |
1182 |
Otto wächst am englischen
Königshof und in der Normandie auf. Während der
Verbannung seines Vaters Heinrich kümmert sich sein Onkel Richard
Löwenherz um ihn. |
1190 |
Richard Löwenherz verleiht Otto IV. die
Grafschaft York. Doch Otto kann sich dort nicht
durchsetzen. |
1196 |
Otto wird mit der Grafschaft Poitou belehnt. Er
trägt nun den Titel eines Herzogs von Aquitanien. Als
Heerführer im Krieg gegen
Frankreich erzielt er Erfolge. |
1198 |
Unerwartet stirbt Kaiser Heinrich VI. im März.
Der deutsche Thronstreit zwischen Staufen und Welfen bricht aus. Die
meisten Fürsten
möchten am staufischen Königshaus
festhalten. In Thüringen bestimmen sie Heinrichs
Bruder Philipp
von
Schwaben zum König. Auf
Initiative
von
Richard Löwenherz beschließen die Gegner der
Staufer, einen Welfen auf den Thron zu bringen. |
1198 |
Am 12. Juli wird der Welfe Otto IV. von den
Staufergegnern zum
König gewählt, obwohl er kein Reichsfürst
ist. Gekrönt wird er in Aachen. Die Zeremonie leitet
Adolf von
Köln. |
1200-1201 |
Papst
Innozenz III. entscheidet sich
öffentlich für
Otto IV. Im Gegenzug geht Otto auf Forderungen des Papstes ein. In den
"Neußer Eiden" erkennt er die Gebietsansprüche des
Papstes in Italien an. |
1206 |
Otto und Philipp führen verschiedene
Feldzüge gegeneinander. Am 27. Juli 1206 trefen sie in der
Kaiserschlacht von
Wassenberg am Niederrhein aufeinander. Otto wird von Philipp
geschlagen, woraufhin ihn auch Papst Innozenz III. fallen
lässt. |
1208 |
Philipp wird am 21. Juni in Bamberg ermordet. Otto wird
nun von allen Fürsten als König anerkannt. Nicht
unüblich für die Ehe- und Machtpolitik des
Mittelalters, verlobt sich Otto IV. mit Philipps Tochter. |
Kaiserkrönung durch Papst Innozenz III. |
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1209 |
Nach einer Erneuerung der Neußer Eide bricht
Otto IV. mit einem Heer nach Italien auf. Am 4. Oktober 1209 wird er
von Papst Innozenz III. zum Kaiser
gekrönt. |
1211-1212 |
Otto IV. bricht die Neußer Eide und beginnt
mit der
Eroberung des Königreichs Sizilien. Er gerät damit
erneut in Konflikt mit dem
Papst. Innozenz III. schlägt sich wieder auf die Seite der
Staufer. Die staufischen Familien
wählen 1212 Friedrich
II., den Enkel Friedrich
Barbarossas, zum
Gegenkönig. Nachdem Ottos Gemahlin im September 1212 gestorben
ist, können sich die Staufer gegen die Welfen
durchsetzen. |
1214 | In der Schlacht von Bouvines am 27. Juli 1214 erleiden die Welfen eine Niederlage gegen den mit den Staufern verbündeten französischen König. Otto IV. muss endgültig auf den Kaiserthron verzichten. |
1218 |
Otto IV. stirbt am 19. Mai 1218 auf der
Harzburg. Er bleibt der
einzige Kaiser der Welfen auf dem deutschen Thron. |
Literatur: |