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Friedrich I. Barbarossa

1122
Friedrich I. genannt Barbarossa (Rotbart), wird als Sohn des staufischen Herzogs Friedrich II. von Schwaben und der Welfin Judith geboren. Geburtsort ist möglicherweise das schwäbische Waiblingen, gesichert ist dies jedoch nicht. Sein Onkel, König Konrad III., macht ihn zum Thronfolger. Damit erhält Friedrich den Vorzug vor Konrads eigenen, aber noch minderjährigen Sohn.
1152
Nach dem Tode Konrads wählen die Fürsten einstimmig Barbarossa zum König.

Friedrich steht vor der Aufgabe, die Rivalitäten zwischen Staufern und Welfen einzudämmen, der seit der Königswahl von Lothar II. im Jahre 1125 andauerte. Auf dem Würzburger Reichtag verkündet er einen Landfrieden. Zudem kommt es zu einem Ausgleich zwischen dem Welfen Heinrich dem Löwen, dem Herzog von Sachsen, und und seinem langjährigen Widersacher Albrecht dem Bären, dem Markgrafen von Brandenburg, der immer wieder von Staufern unterstützt worden war.
1153
In der Außenpolitik einigt sich Barbarossa im Konstanzer Vertrag mit Papst Eugen III. auf eine gemeinsame Politik gegen Byzantiner und Normannen in Italien.
1154
Wieder kommt es zum staufisch-welfischen Konflikt. Friedrich vermittelt, indem er Heinrich dem Löwen zusätzlich zum Herzogtum Sachsen auch noch das Herzogtum Bayern zuspricht. Daraufhin steht er mit Bayern im Konflikt. Barbarossa unternimmt seinen ersten Feldzug nach Italien.
1155
Papst Hadrian IV. krönt Barbarossa zum Kaiser, doch vertritt der Papst die Überzeugung, dass das Reich ein Lehen der römischen Kirche sei.
1157
Auf dem Reichstag zu Besançon besteht Barbarossa auf einer Machtbalance zwischen Kaiser und Papst. Als Bekräftigung der Gleichrangigkeit taucht hier zum ersten Male der Begriff Sacrum Imperium (Heiliges Reich) auf. Das Konstrukt "Heiliges Römisches Reich" hat wenig mit der Frömmigkeit seiner Untertanen zu tun, es ist politischen Ursprungs.
1158
Barbarossa gerät in Konflikt mit italienischen Städten, die nach Unabhängigkeit streben. Wohlhabende Städte wie Mailand, Piacenza, Brescia und Cremona wehren sich gegen die Anerkennung der Reichshoheit und die damit verbundenen königlichen Sonderrechte, die Regalien. Zudem möchte Barbarossa das seit 1054 bestehende Schisma beenden, das durch die gegenseitige Exkommunizierung hoher Vertreter der orthodoxen und der römisch-katholischen Kirche manifestiert wurde. Barbarossa setzt gegen seinen Widersacher Papst Alexander III. einen Gegenpapst ein. Im Jahre 1159 empfängt Viktor IV. (Oktavian) unter dem Schutz von Barbarossa päpstliche Weihen. Barbarossa erobert und unterwirft Mailand. Auch verbündete Städte unterwerfen sich.
1162
Mailand erhebt sich gegen Barbarossa, worauf dieser die Stadt zerstört und seinen Herrschaftsanspruch neu durchsetzt.
1166-1167
Barbarossa erobert ganz Norditalien und auch Rom. Als die Malaria in seinem Heer ausbricht, verlässt er Italien fluchtartig.
1167
Nach der Flucht Barbarossas gründet sich der Lombardenbund der Städte Mailand, Parma, Padua, Verona, Piacenza, Bologna, Cremona, Mantua, Bergamo und Brescia. Das Bündnis bekennt sich zu Papst Alexander III. und gegen Barbarossa. 
1174-1176
Barbarossa führt einen neuen Feldzug gegen Italien. Nach anfänglichen Erfolgen scheitert das kaiserliche Heer bei Legnano gegen den Kampfgeist der Fußtruppen und Reiter des Lombardenbundes.
1177
Barbarossa wählt die Verhandlungslösung. Er schließt in Venedig mit Papst Alexander III. einen Sonderfrieden, der den endgültigen Frieden von Konstanz 1183 vorbereitet.

Barbarossa erweitert das Reich, indem er Polen unter die Lehenshoheit bringt und  Böhmen zu einem Königreich erhebt.
1178
Nachdem Barbarossa im Jahre 1156 in Würzburg Beatrix von Burgund geheiratet hatte, lässt er sich nun zum König von Burgund krönen.
1184
Barbarossa lässt seinen Sohn als Heinrich VI. zum König wählen. Er verheiratet ihn mit Konstanze, der Erbin von Sizilien, und macht ihn zum Mitregenten.
1187 Clemens III. wird Papst. Sein Vorgänger Gregor VIII. hatte zum 3.Kreuzzug aufgerufen, und Clemens führt die Kreuzzugspläne weiter.
1189
Barbarossa einigt sich mit Papst Clemens III. in Straßburg auf die vollständige Rückgabe des Kirchenstaates. Von Regensburg aus bricht Barbarossa im 3. Kreuzzug nach Jerusalem auf. Er besiegt die Muslime bei Philomelion (heute Aksehir) und Ikonion (heute Konya). Zum Kreuzfahrerheer stößt aus England Richard Löwenherz hinzu.
1190
Am 10. Juni findet Barbarossa den Tod beim Baden im Fluss Saleph (heute Göksu in der Türkei). Alexander der Große hatte einst in diesem Fluss gebadet, vielleicht hatte es Barbarossa ihm gleichtun wollen. Der Legende hatte ein Sterndeuter Barbarossa prophezeit, dass er ertrinke, wenn er zum Kreuzzug ins Morgenland marschiert. Barbarossa hatte 1189 den Seeweg gemieden und war zu Lande nach Jerusalem gezogen. Der Prohezeiung konnte er dennoch nicht entrinnen. Barbarossas Sohn Heinrich VI. tritt mit fünfundzwanzig Jahren die Nachfolge des Vaters an.

 

Quellen:

  Görich, Knut: Die Ehre Friedrich Barbarossas. Kommunikation, Konflikt und politisches Handeln im 12. Jahrhundert. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2001; Löwe: Die Staufer als Könige und Kaiser. In: Die Zeit der Staufer. Geschichte - Kunst - Kultur. Stuttgart 1977; Opll, Ferdinand, Friedrich Barbarossa. Darmstadt 1998.
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