Friedrich II. - Römisch-deutscher Kaiser |
|
Steckbrief: Kaiser Friedrich II. lebte von 1194 bis 1250. Stichworte zum Lebenslauf von Friedrich sind Kaisertum, Papst und Kreuzzug. Kurze Zusammenfassung der Biographie: Kaiser Friedrich II. suchte den Ausgleich mit den Muslimen und versetzte die Welt in Staunen - "Stupor Mundi". | |
1194 |
Friedrich wird am 26. Dezember in der Stadt Jesi in der Mark Ancona geboren. Seine Eltern sind Heinrich VI. und Konstanze von Sizilien. Heinrich IV. hatte einst bei Papst Gregor VII. den berühmten "Gang nach Canossa" angetreten. |
1195 | Heinrich VI. bringt seinen Sohn Friedrich ins mittelitalienische Herzogtum Spoleto. |
1196 |
Um die
Nachfolge zu sichern, setzt Heinrich die Wahl des zweijährigen
Friedrichs zum deutschen
König durch. Im Jahr darauf verstirbt Heinrich, doch der
Anspruch seines Sohnes wird von den Fürsten im Reich
bestritten. |
1198 |
Heinrichs
jüngerer Neffe Phillip von
Schwaben lässt sich widerwillig zum deutschen
König wählen, denn
er ist nur als Platzhalter für Friedrich bestimmt.
Im selben Jahr stirbt
Friedrichs Mutter, die Papst
Innozenz III. zum Vormund für
Friedrich bestimmt hatte. Der Papst selbst kümmert sich um das
Kind. Gleichzeitig
stärkt er die kirchliche Macht gegen das
Kaisertum. In Palermo wird der vierjährige
Friedrich zum König von Sizilien gekrönt. |
1208 |
Friedrich erlangt
mit Vollendung seines 14.
Lebensjahres die Mündigkeit. Auf Betreiben des Papstes
heiratet er die elf Jahre ältere Konstanze von
Aragon. |
1212 |
Papst
Innozenz III. lässt Friedrich zum Gegenkönig
wählen, um sich gegen Kaiser
Otto IV. zu
erwehren. Der Welfe Otto, Sohn Heinrichs
des Löwen, strebt nach immer mehr Macht in
Italien. |
1214 |
Otto IV. unterliegt
bei der Schlacht von
Bouvines (in der Nähe von Lille). Friedrichs Weg zur
Herrschaft ist frei. Das Geschlecht der Staufer hat die Welfen
endgültig besiegt. |
1215 |
Am 25. Juli erfolgt
Friedrichs Krönung zum deutschen König in
Aachen. |
1220 |
Friedrich
II. erhält die Kaiserkrone in Rom. Er ist nun Kaiser des
römisch-deutschen Reiches. Bedingung von Papst Honorius III.
war hierbei ein
Kreuzzugsversprechen. Der neue Kaiser legte es ab, ohne den Kreuzzug
führen zu wollen. |
1224 |
Friedrich
II. gründet, auch um die Verwaltungsbeamten
seines Reiches auszubilden, die
Universität von
Neapel. |
1227 |
Da Friedrich noch
immer keinen
Kreuzzug ausgerufen hat, verhängt Papst Gregor IX. einen Bann
über den Kaiser und exkommuniziert ihn. |
Der 5. Kreuzzung und die Krönung Friedrichs zum König von Jerusalem |
|
1229
|
Friedrich II.
hat sich nach Jerusalem aufgemacht. Der
5.
Kreuzzug bildet in der blutigen Geschichte der Kreuzzüge eine
friedliche Ausnahme. Friedrich setzt auf Verhandlungen mit den
Muslimen. Er erzielt einen Ausgleich mit
al-Kamil, dem Sultan von Ägypten. Am 13.
März krönt sich Friedrich symbolisch zum
König von
Jerusalem. |
1237 | Friedrich II. besiegt den vom Papst unterstützten Lombardenbund. |
1239 |
Papst Gregor
IX. bannt Friedrich zum zweiten Mal. Während des Konfliktes
zwischen Kaiser und Papst brechen die
Mongolen, noch geeint seit der Ära von Dschingis
Khan
(1162-1227), über Russland und Polen nach Europa ein. |
1243 |
Mit dem neu
gewählten
Papst Innozenz IV. versucht Friedrich II. eine Einigung zu erzielen,
doch er
scheitert trotz der Mongoleninvasion. Zudem bricht
der Waffenstillstand mit den
Muslimen in Jerusalem. Die Stadt wird eingenommen und teilweise
zerstört. Innozenz IV. macht den Kaiser mit verantwortlich und
setzt ihn ab. |
1246 |
Der wütende Papst Innozenz IV. bekämpft nun den Kaiser. Er stellt Gegenkönige auf und lässt er sogar einen Mordanschlag auf Friedrich II. verüben. |
1250 |
Am 13. Dezember stirbt der hochgebildete Friedrich II. in Fiorentina bei Lucera. Er hinterlässt auch ein Buch über die Falknerei, "Ars venandi cum avibus" (Jagdkunst mit Vögeln). Seinen Nachkommen gilt er als "Supor Mundi", das Staunen der Welt. Gemeint ist, dass er selbst die Welt in Staunen versetzte. |
Literatur: Ipser, K.: Kaiser Friedrich II. Berg 1977; Schneidmüller, B. / Weinfurter S.(Hrsg.): Die deutschen Herrscher des Mittelalters. Historische Porträts von Heinrich I. bis Maximilian I. München 2003. |