|
Petrus Damiani
|
1007 |
Petrus Damiani (Damiani nach seinem Bruder), auch Petrus de Honestis, wird in Ravenna geboren. Nach dem Tod der Eltern erhält mit Hilfe seines Bruders seine Ausbildung in Ravenna, Faenza und Parma. |
1035/36 |
Petrus tritt ins Benedektinerkloster Fonte Avellana,
dessen Ordnung er später verfasst, ein und wird von
dem simonistischen Erzbischof Petrus von Ravenna zum Priester geweiht. |
1041/42 |
Petrus verfasst im Kloster S. Vincenco in
Petra pertusa die Vita Romualds, des bedeutendsten Eremiten seiner Zeit
und seines Lehrers. |
1043 |
Als Prior (Klostervorsteher) von Fonte Avellana
versucht Petrus, das
eremitische Leben seines Klosters und weiterer Gründungen nach
seinen Vorstellungen zu
organisieren. Er kämpft in zahlreichen Schriften gegen Simonie
(Ämterkauf), Priesterehe und Homosexualität unter
Priestern. |
1057 |
Petrus wird Kardinalbischof von Ostia. |
1059 |
Petrus ist an der Redaktion des neuen Papstwahldekretes
beteiligt. Er nimmt an der Gesandtschaft nach Mailand zum Kaiser teil,
wobei er weitgehend mit den kaiserlichen Vorstellungen zur
Kirchenreform
konform. Er betonte aber auch den Petrusprimat, also den
Anspruch des Papstes als Führer über die
Christenheit. Möglicherweise legte er auch im Auftrag
Hildebrands, des späteren Papstes Gregor
VII., eine Kanonessammlung an, die den Primat der
Römischen
Kirche belegen sollte. |
1062 |
Petrus versucht, in der Schrift "Disceptatio Synodalis"
die umstrittene Papstwahl Alexander II. zu rechtfertigen. In den
folgenden Jahren unternimmt er zahlreiche Legationsreisen. |
1063 |
Beilegung eines Streites zwischen Kloster Cluny und dem
Bischof von Mâcon. |
1066/67 |
Petrus vermittelt zwischen dem Bischof von Florenz und dem Kloster Vallombrosa. |
1069 |
Gesandtschaft zu Heinrich IV. nach Frankfurt. Petrus Damiani versucht, den König von einer Scheidung von Bertha von Turin abzubringen. |
1073 |
Auf der Rückkehr von einem Vermittlungsversuch
zwischen der Römischen Kurie und Erzbischof Heinrich von
Ravenna stirbt Petrus am 23. Februar im Kloster S. Maria foris portam
in Faenza. Petrus Damiani ist heute im Dom von Faenza begraben. Seine
Verehrung als
Heiliger setzt unmittelbar nach seinem Tod ein. Papst Leo XII. ernennt
ihn 1828 zum Kirchenlehrer. Petrus Damini ist einer der bedeutendsten
Kirchenreformer des 11. Jahrhunderts. |
Literatur: Gerd Tellenbach, Die westliche Kirche vom 10. bis zum frühen 12. Jahrhundert, Göttingen 1988; Joseph Lortz, Geschichte der Kirche in ideengeschichtlicher Betrachtung Band 1: Altertum und Mittelalter. 23. Aufl., Münster (Westfalen) 1965; Ruggero Benericetti, L'eremo e la cattedra. Vita die san Pier Damiani, Milano 2007. | |