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Konstantin Eduardowitsch Ziolkowsky
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1857 |
Der Raumfahrtpionier
Konstantin Eduardowitsch Ziolkowsky wird am 17. September in
Ischewskoje in der russischen Provinz Ryazan geboren. |
1867 |
Im Alter von zehn Jahren erkrankt Konstantin an
Scharlach und verliert teilweise das Gehör. Da er die Schule
nicht mehr besuchen kann, erhält er Hausunterricht von seiner
Mutter. |
1873 | Ziolkowsky hat sich autodidaktisch weitergebildet und
geht nach Moskau, wo er mittels eines selbstgebauten Hörrohrs
die Vorlesungen besucht und in Bibliotheken weiterstudiert. Ein
regulärer Universitätsbesuch ist ihm auch aus
Kostengründen nicht möglich. In Moskau beginnt er,
angeregt von den Romanen Jules Vernes, sich mit den Problemen der
Raumfahrt zu beschäftigen. |
1876 | Ziolkowsky kehrt zu seiner Familie zurück, die jetzt in Viatka im Ural wohnt. Er gibt Privatunterricht in Mathematik und Physik. |
1878 | Ziolkowskys Familie zieht wieder nach Ryaka. Konstantin
wird Lehrer für Arithmetik, Geometrie und Physik an der
Kreisschule in Borowsk. |
1880 |
Ziolkowsky veröffentlicht seine erste
wissenschaftliche Arbeit: Der Versuch, menschliche Wahrnehmungen mit
Hilfe mathematischer Modelle darzustellen. |
1882 | Nach weiteren wissenschaftlichen
Veröffentlichungen wird Ziolkowsky in die
Physikalisch-Chemische Gesellschaft von St. Petersburg
gewählt.
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1883 |
Er veröffentlicht die beschreibende Studie
"Der freie Weltraum", worin er die Bewegungen eines Körpers in
einem schwere- und widerstandslosen Medium untersucht. Die Studie
enthält erste Skizzen eines raketengetriebenen Raumschiffs. |
1884 |
Ziolkowsky widmet sich verstärkt der
Aeronautik und dem Raumflug. Er entwickelt das Modell eines
steuerbaren Luftschiffs aus Metall, das sich durch
Volumenveränderung den unterschiedlichen Luftdichten anpassen
kann. |
1892 | Berufung zum Hochschullehrer in Kaluga, einer Stadt
an am Fluss Oka, 190 km südwestlich von Moskau. |
1897 | Ziolkowski litt Zeit seines Lebens unter dem Mangel an
Ausrüstung für seine Forschungen. Trotzdem gelingt es
ihm, seiner Wohnung einen Windkanal herzustellen. Er
unterschucht die
verschiedensten Gegenstände auf ihre aerodynamischen
Eigenschaften. Hierbei erkennt er, dass die
gebräuchlichen Feststoffraketen, wie sie zum Beispiel
für Feuerwerke verwendet werden, zu wenig Antrieb für
den Aufstieg in den Weltraum erreichen. Er
beschäftigt sich mit flüssigen Treibstoffen. |
1903 | Ziolkowsky fasst seine Ergebnisse in der
Schrift "Erforschung des Weltraums mittels Reaktionsapparaten"
zusammen. Unter anderem enthält sie seine
"Raketengrundgleichung",
die die grundlegenden Gesetzmäßigkeiten des
Raketenantriebs beschreibt. Aus der Gleichung ergibt sich u.a. das
Prinzip der Mehrstufenrakete. Außerdem widmet er sich den
Problemen der Steuerung, der Brennkammerkühlung und der
Kreiselsteuerung. Diese Schrift stellt Ziolkowskys Hauptbeitrag
zur Weltraumforschung dar. |
1911 |
Ziolkowskys Arbeit erscheint in der russischen
Zeitschrift "Wissenschaftliche Rundschau" in mehreren Abschnitten. In
den folgenden Jahren widmet er sich mehr und mehr der Aeronautik und
sein Werk über Raketen gerät in Vergessenheit. |
1923 | Hermann
Oberths "Die Rakete zu den
Weltenräumen" erscheint und löst eine weite
internationale Resonanz aus. Im numehr sowjetischen Russland erinnert
man sich an die Arbeiten Ziolkowskys. In späten Jahren
erhält er endlich öffentliche Anerkennung
und Unterstützung. |
1935 |
Konsantin Eduardowitsch Ziolkowsky stirbt am 19.
September in Kaluga an Krebs. Zusammen mit Hermann Oberth und Robert
Goddard gilt er heute als einer der Vordenker und Pioniere der
Raumfahrt. |
Literatur: |
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Thomas Bührke: Lift – off. Die
Geschichte der Raumfahrt. Berlin-Verlag, 2008 |
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Stache, Peter: Sowjetische Raketen im Dienst von
Wissenschaft und Verteidigung. Militärverlag der DDR, Berlin
1987 |