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Hermann Oberth
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1894 |
Als Sohn des Chirurgen Dr. Julius Oberth wird Hermann Oberth am 25. Juni in Hermannstadt geboren. Sein Geburtsort liegt im rumänischen Siebenbürgen. |
1896 | Die Familie zieht nach
Schäßburg in Siebenbürgen. Hier besucht er
die
Grundschule und das Gymnasium. Er liest die
Bücher von Jules Verne,
darunter "Von der Erde zum Mond" und
"Die Reise
um den Mond". |
1907 |
Jule Verne hatte die Idee, Menschen in einer ausgehöhlten Granate mit einer Riesenkanone in den Weltraum zu befördern. Oberth widerlegt die Phantasie Vernes mathematisch: Die Startbeschleunigung wäre zu groß. Als Lösung findet er die Rakete. 1911 schlägt er als Antriebsstoffe Alkohol oder Flüssigwasserstoff und Flüssigsauerstoff vor. |
1912 |
Nach dem Abitur
beginnt Oberth auf Wunsch seines Vaters
ein Medizinstudium in München. Er belegt nebenbei Vorlesungen
an der Technischen Hochschule. |
1918 |
Hermann Oberth
heiratet am 6. Juni Mathilde Hummel. Das
Paar hat vier Kinder. Er beendet das Medizinstudium. |
1919 | Er studiert Physik an der Technischen Universität Klausenburg in Rumänien. Während des Studiums befaßt sich Oberth mit Raketentechnik. |
1920 | Die Familie Oberth
siedelt nach Göttingen über. |
1922 |
Er reicht an der
Universität
Göttingen eine Doktorarbeit ein, die jedoch abgelehnt wird. |
1923 | Die
Universität Klausenburg akzeptiert Oberths Arbeit als
Diplomarbeit. Er gibt die Arbeit unter dem Titel "Die Rakete zu den
Planetenräumen" auf eigene Kosten in Druck. Sie wird zu
einem Standardwerk der Raumfahrttechnik. |
1924 | Oberth erfährt erstmals von den Raketenforschungen des russischen Astronomen Konstantin Ziolkowski. Er schickt ihm sein Buck "Die Rakete zu den Planetenräumen". Zwischen den beiden Raumfahrtpionieren beginnt ein Briefwechsel. |
1928 |
Oberth ist Berater bei
den Dreharbeiten zu Fritz Langs
Science Fiction - Film "Die Frau im Mond". |
1929 | Hermann Oberth legt
die
Zusammenfassung seiner Studien unter dem Titel "Wege zur
Raumschifffahrt" vor. |
1932 | König Carol
II.von Rumänien genehmigt Hermann Oberth Raketenversuche in
den
Werkstätten der militärischen Flugschule von
Mediasch. |
1935 | Er startet in Mediasch
seine erste
flüssigkeitsgetriebene Kleinrakete. Die Nationalsozialisten
interessieren sich für die Raketentechnik zu Kriegszwecken. |
1938 | Oberth wird an die
Technische Hochschule Wien berufen.
Er errichtet einen Raketenflugplatz in Felixdorf bei Wien,
später wechselt er nach Dresden. |
1941 | Hermann Oberth wird an die Heeresversuchsanstalt Peenemünde befohlen. Hier arbeitet er an der Flüssigkeitsrakete A-4 (Aggregat 4) mit, die als "V-2" traurige Berühmtheit erlangt. |
1942 | Aggregat A-4 erreicht
am 3. Oktober eine
Flughöhe von 90 km, und stößt damit als
erstes Fluggerät in den Weltraum vor. |
1945 | Nach einer kurzen
Gefangenschaft arbeitet Oberth
zunächst als Gärtner in Feucht bei Nürnberg,
dort lebt auch seine Familie. |
1955 | Oberth erhält
nach verschiedenen
Beratungstätigkeiten in Europa eine Anstellung bei Redstone
Arsenal in Huntsville im US-Bundestaat Alabama. Er wirkt wie Wernher
von Braun
als ehemaliger Kriegsgegner am amerikanischen
Raumfahrtprogramm mit. Bis 1958 ist er ein Mitarbeiter von Braun. |
1962 | Hermann Oberth tritt
in den Ruhestand. Bis zu seinem
Lebensende veröffentlicht er Fachbücher und
nimmt an Konferenzen teil. |
1969 | Am 16. Juli 1969 beobachtet er von Cape Canaveral aus, wie die Apollo 11 - Kapsel auf einer Saturn V-Rakete in den Weltraum startet. Am 20. Juli betritt Neil Armstrong als erster Mensch den Mond. Edin Aldrin folgt ihm 20 Minuten später. Im Mondorbit verbleibt Michael Collins. |
1989 |
Hermann Oberth stirbt am 28. Dezember in Nürnberg. |
Literatur: Barth, Hans: Hermann Oberth. "Vater der Raumfahrt". Autorisierte Biographie, Esslingen 1991; Esser, Michael: Der Griff nach den Sternen, Basel 1999. |