Albert Schweitzer |
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Steckbrief: Albert Schweitzer lebte von 1875 bis 1965. Stichworte zum Lebenslauf von Albert Schweitzer: Lambarene, Urwaldarzt und Friedensnobelpreis. Kurze Zusammenfassung der Biographie: Albert Schweitzer gründete ein Urwaldhospital in Lambaréné und setzte sich gegen Atombombentests ein. | |
1875 |
Albert Schweitzer wird am 14. Januar 1875 in Kaysersberg bei Colmar im Elsass geboren. Das Elsass ist dieser Zeit ein Teil des deutschen Kaiserreichs. Albert Schweitzer ist der Sohn eines evangelischen Pfarrers. Anfang Juli zieht die Familie in das nicht weit von Colmar gelegene Örtchen Günsbach. |
1893 | Studium der Theologie, Philosophie und Musiktheorie an
der Universität Straßburg. |
1898 |
Schweitzer legt sein erstes theologisches Examen ab,
daneben studiert er in Paris bei Charles-Marie Widor Orgelspiel.
Besonders gerne spielt er die Werke von Johann Sebastian Bach. |
1899 |
Nach dem Studium in Straßburg und Paris
promoviert Schweitzer in Berlin im Fach Philosophie. |
1900 |
An der Universität Straßburg folgt
Schweitzers Habilitation in Evangelischer Theologie. |
1902 |
Schweitzer wird Professor der Theologie in Straßburg. |
1903 |
Schweitzer wird Direktor der Straßburger Thomaskirche. Auf der Silbermann-Orgel aus dem 18. Jahrhundert spielt er Stücke von Bach. |
1905 |
Obwohl er als Professor lehrt, beginnt Albert
Schweitzer mit einem Medizinstudium. Er verfolgt das Ziel, als
Missionsarzt tätig zu werden. |
1912 |
Vermählung mit Helene Bresslau. Im gleichen
Jahr wird er zum Arzt approbiert. |
Albert Schweitzers Krankenstation in Afrika |
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1913 |
Albert Schweitzer wird Doktor der Medizin. Er setzt sein Vorhaben zum Bau einer Krankenstation in Afrika in die Tat um. In Französisch-Äquatorialafrika, dem heutigen Gabun, gründet er das Urwaldspital Lambaréné. Es befindet sich am Fluss Ogoueé. |
1914 |
Kaiser Wilhelm II. führt
Deutschland in den Ersten
Weltkrieg. Als
Deutsche werden Albert Schweitzer seine Frau Helene
zeitweise von den Franzosen interniert. Während der Haft
entwickelt Albert seine Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben:
„Ich bin
Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will.“ |
1918 | Das Ehepaar Schweitzer kehrt ins Elsass
zurück, das inzwischen von Frankreich annektiert wurde. Sie
erhalten die französische Staatsbürgerschaft. In
Straßburg wird Albert Schweitzer Vikar an und Assistenzarzt in im Straßburger Spital. |
1924 |
Schweitzer kehrt nach Lambaréné
zurück und baut das Urwaldhospital aus. |
1927 | Eine Hungersnot und eine Ruhrepidemie zwingen
Schweitzer zur Schließung der Krankenstation. Er
errichtet flussaufwärts von der alten Station ein
neues Spital mit Platz für über 200 Patienten. |
1933-1945 | Die Nationalsozialisten regieren Deutschland. Schweitzer weist Propagandaminister Goebbels zurück, der ihn als "Attraktion" von Afrika nach Deutschland holen will. |
1953 |
Albert Schweitzer erhält den Friedensnobelpreis
für sein Lebenswerk, das Krankenhaus in
Lambaréné. Wie Albert Einstein
hatte er sich auch gegen das atomare Wettrüsten
ausgesprochen. |
1959 |
Am 9. Dezember verlässt Albert Schweitzer ein
letztes Mal Europa in Richtung Gabun. Er verbringt die
restlichen Jahre seines Lebens als Arzt in
Lambaréné. |
1965 |
Albert Schweitzer stirbt am 24. September, einige
Monate nach seinem 90. Geburtstag. |
Quellen: Munz, Walter: Albert Schweitzer. Im Gedächtnis der Afrikaner und in meiner Erinnerung. Bern/Stuttgart 1991; Steffahn, Harald: Albert Schweitzer. Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Reinbek 2004. |