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Anne Frank |
1929 |
Anne Frank wird am
12. Juni 1929 in Frankfurt geboren. Sie
stammt aus einer liberalen jüdischen
Familie. Ihre Eltern sind der Kaufmann Otto Frank und seiner
Frau Edith. Das Ehepaar hat zwei Töchter. Annes Schwester
Margot Frank ist drei Jahre älter. |
1933 |
Am 30. Januar ergreift Adolf Hitler
die Macht. Die Lebensbedingungen für die Juden verschlechtern
sich. Die Familie Frank plant, Deutschland zu verlassen. |
Im Sommer zieht Otto Frank nach Amsterdam. Er
hat das Angebot erhalten, für die deutsche Firma Opekta dort
eine Niederlassung aufzubauen. Edith Frank zieht mit den
beiden Töchtern Anne und Margot zur
Großmutter nach Aachen. Am 5. Dezember 1933 richten die
Franks
die zweite Etage des Hauses Merwedeplein 37 in Amsterdam für
die Familie ein. Außerdem holen sie die ältere
Tochter Margot aus Aachen nach Amsterdam. |
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1934 |
Im Februar 1934 kommt auch Anne Frank nach Amsterdam. Ihre Eltern organisieren den Schulbesuch für die beiden Kinder im Exil. Margot besuchte eine öffentliche Schule, Anne die Montessorischule im benachbarten Nierstraat. |
1937 |
Hermann und Auguste van Pels emigrieren mit ihrem Sohn
Peter von Osnabrück nach Amsterdam. |
1938 |
Am 12. November wird Edith Franks Bruder Walter
Holländer verhaftet und ins Konzentrationslager Sachsenhausen
verbracht. Im November fliehen Fritz Pfaffer und Charlotte Kaletta von
Frankfurt nach Amsterdam. |
1940 |
Die Wehrmacht besetzt am 10. Mai 1940 die Niederlande. Zwei Monate später werden die ersten Maßnahmen der Judenverfolgung eingeleitet. Am 1. Dezember 1940 ziehen Otto Fanks Firmen Opecta und Pectacon in ein Haus in der Prinsengracht 263. |
1941 |
Am 25.-26. Februar findet in Amsterdam ein Streik gegen
die deutsche Besatzung statt. Im Sommer beginnen die Franks, das
Hinterhaus der Prinsengracht als Versteck einzurichten. Annes Vater hat
das Gebäude aus Sicherheitsgründen an seine
Mitarbeiter
übergeben. Die Tür, die vom Lager der Firma zum
Hinterhaus führt, ist hinter einem drehbaren
Bücherschrank verborgen. |
1942 |
Am 12. Juni bekommt Anne zum 13. Geburtstag ein
Tagebuch geschenkt. Zwei Tage später beginnt sie in ihrem
Zimmer regelmäßig darin zu schreiben. |
Am 5. Juli erhält Margot einen Aufruf zum
„Arbeitsdienst nach Deutschland“. Wenige Tage
später verlässt die Familie Frank ihre Wohnung und
taucht im Hinterhaus der Prinsengracht 263 unter. Am 4. Juli wird die
Familie van Pels im Hinterhaus aufgenommen. Im November taucht Fritz
Pfaffer bei der Franks unter. |
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Die Untergetauchten leben etwas länger als
zwei Jahre im Hinterhaus. Während dieser Zeit können
sie nicht nach draußen und dürfen keine
Aufmerksamkeit erregen. Versorgt werden sie von Helfern in der Firma.
Anne Frank und ihre Mitbewohner leben in ständiger Angst. |
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1944 | Im Frühjahr 1944 hört Anne im Radio
den Aufruf der niederländischen Exilregierung, die
Besatzungszeit zu dokumentieren. Sie beschließt, nach dem
Krieg ein Buch zu veröffentlichen. Ihr Tagebuch soll
dafür als Basis dienen. Anne Franks letzter Tagebucheintrag stammt vom 1. August 1944. Am 4. August werden die Familien Frank, van Pels und Fritz Pfaffer festgenommen. Es gilt als wahrscheinlich, dass das Versteck verraten wurde, der Täter wurde aber nicht bekannt. Im August werden sie aus dem Amsterdamer Gefängnis in das Durchgangslager Westerbork überstellt und im September nach Auschwitz deportiert. Am 6. September treffen die Familien in Auschwitz-Birkenau ein, dem größten deutschen Vernichtungslager. Im Oktober werden Anne Frank und ihre Schwester Margot und Auguste van Pels ins KZ Bergen-Belsen deportiert. |
1945 | Anne Franks Mutter Edith stirbt in Ausschwitz. Ihr
Vater Otto überlebt als einziger der Familie das
Konzentrationslagers. Auschwitz wird am 27. Januar
1945 durch sowjetische Truppen befreit. |
Anne Frank und Margot sterben im Konzentrationslager
Bergen-Belsen an den Folgen einer Typhus-Epidemie,
wenige Wochen vor der Befreiung. Bergen-Belsen wird am 15.
April 1945 durch britische Truppen befreit. Annes Tagebuch wird 1947 gefunden und unter dem Titel "Het Achterhuis (Das Hinterhaus) von Otto Frank veröffentlicht. Die deutsche Übersetzung erscheint 1950. Das Tagebuch der Anne Frank gilt als wichtiges Dokument aus der Zeit des Nationalsozialismus. |
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Literatur: Gies, Miep: Meine Zeit mit Anne Frank. Basel 1987; Heyl, Matthias. Anne Frank. Reinbek 2002; Müller, Melissa. Das Mädchen Anne Frank. Claassen 1998. |