Theodor Adorno
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1903 |
Theodor Ludwig
Wiesengrund-Adorno wird am 11. September als Sohn des
Weinhändlers Wiesengrund und seiner Frau, geborene Adorno, in
Frankfurt am Main geboren. |
1919 |
Kompositionsunterricht bei Bernhard Sekles. |
1921
-1923 |
Studium der Philosophie (bei Hans Cornelius),
Musikwissenschaft, Soziologie und Psychologie in Frankfurt. Beginn der
Tätigkeit als Musikkritiker. Freundschaft mit Max Horkheimer
und Walter Benjamin. |
1924 |
Promotion mit einer Arbeit über Husserl. |
1925 |
Er studiert in Wien bei Alban Berg und
Schönberg Musiktheorie und Komposition und besucht
Vorträge von Karl Kraus. Bekanntschaft mit Hans Eisler. |
1927 |
Adorno stellt seine Habilitationsschrift fertig: "Der
Begriff des Unbewußten in der transzendentalen Seelenlehre",
zieht die Arbeit aber vor Eröffnung des
Habilitationsverfahrens zurück. Im nächsten Jahr
Bekanntschaft mit Ernst Bloch. |
1929 -
1930 |
Adorno ist Redakteur der Wiener Kulturzeitschrift
"Anbruch". |
1931 |
Habilitation bei Tillich mit einer Arbeit über
Kierkegaard. |
1933 |
Die Habilitationsschrift erscheint am 30. Januar, dem
Tag von Hitlers Machtergreifung. Im Rahmen der Amtsenthebung
jüdischer Professoren Entzug der venia legendi
(Lehrberechtigung) am 11. September. |
1934 | Emigration nach Oxford, wo Adorno als "advanced
student" am Merton College arbeitet. Bekanntschaft mit Karl Mannheim.
Hegelstudium. |
1937 | Heirat mit Gretel Karplus. |
1938 | Übersiedlung nach New York. Adorno wird
Mitglied des Instituts für Sozialforschung. Mitarbeit am
Princeton Radio Research Project. |
1941 - 1949 | Adorno übersiedelt zusammen mit Horkheimer
nach Kalifornien (Los Angeles). In Zusammenarbeit mit diesem entsteht
die "Dialektik der Aufklärung". Er nimmt teil am Berkeley
Project on the Nature and Extent of Antisemitism, aus dem die Studie
"The Authoritarian Personality" hervorgeht, an der er wesentlichen
Anteil hat. Die Werke "Minima Moralia" und "Philosophie der neuen
Musik" entstehen. |
1949 |
Rückkehr nach Frankfurt am Main. Adorno wird
zum Ordinarius für Philosophie und Soziologie in Frankfurt am
Main ernannt. |
1952 - 1953 | Aufenthalt in den USA. Adorno leitet die Hacker
Foundation in Berverly Hills. |
1958 |
Adorno übernimmt die Leitung des Institus
für Sozialforschung, dem Zentrum der "Kritischen Theorie" der
sogenannten Frankfurter Schule. |
1961 |
"Positivismusstreit", ausgehend von Referaten Poppers
und Adornos "Zur Logik der Sozialwissenschaften". |
1963 |
Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für
Soziologie. Goethe-Plakette. |
1966 |
Gegen die Große Koalition von CDU/CSU und SPD
kommt es zur Bildung einer "Außerparlamentarischen
Opposition" (APO), die vor allem gegen die von der Regierung geplanten
"Notstandsgesetze" demonstriert. Auch Adorno gehört zu den
entschiedenen Kritikern dieser Gesetze. |
1967 -
1968 |
Als am 2. Juni 1967 bei einer Berliner Demonstration gegen den Schah-Besuch der Student Benno Ohnesorg von einem Polizisten erschossen wird, beginnt sich die APO zu radikalisieren. Es sind nicht zuletzt Schüler Adornos, die den Geist der Revolte repräsentieren und praktische Konsequenzen aus der Kritischen Theorie zu ziehen versuchen. |
1969 |
Studenten dringen in das Institut für
Sozialforschung ein und fordern kategorisch eine sofortige Diskussion
über die politische Situation. Die Institutsdirektoren
– Adorno und Ludwig von Friedeburg – rufen am 31.
Januar die Polizei und zeigen die Besetzer an. Für Adorno, der
immer ein Gegner des Polizei- und Überwachungsstaats war,
bedeutet dies einen Bruch seines Selbstbildes. Theodor W. Adorno stirbt am 6. August in der Schweiz an einem Herzinfarkt. |
Quellen: Van Reijen, Willem: Adorno. Hamburg 1987 Scheible, Hartmut: Theodor W. Adorno. rororo monographien. Reinbek bei Hamburg 1989 |