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Clemens Brentano |
1778 |
Clemens
Brentano wirde am 9. November 1778 in Ehrenbreitstein bei
Koblenz geboren. Es ist der Sohn des in Frankfurter
ansässigen
Kaufmanns Pietro Antonio Brentano und der Maximiliane von Laroche,
einer Jugendfreundin Goethes. Der Vater stammt aus einer angesehenen
italienischen Kaufmannsfamilie vom Comer See. Clemens wächst hauptsächlich bei seiner Tante in Koblenz und in Frankfurt auf. Zu seinen vielen Geschwistern gehört auch Bettina, die später Achim von Arnim heiratet. |
Zwei Hinweise: Clemens Brentano wird heute manchmal mit
dem Diplomaten Clemens von Brentano verwechselt. Der Dichter ist jedoch
nicht in den Adelsstand erhoben worden. Als Geburtsdatum hat Clemens Brentano selbst den 8. September angegeben, richtig ist der 9. September. |
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1795-1796 | Der Vater möchte ihn zu seinem Nachfolger im
Beruf des
Kaufmanns machen. Doch Clemens schließt die ungeliebten
Kaufmannslehre in Langensalza nicht ab. |
1797 | Brentano studiert in Halle Bergwissenschaften |
1798-1800 | Wechsel zum Medizinstudium an die Universität
Jena. Doch auch dieses Fach macht Brentano nicht glücklich. Er
bricht ab, und widmet sich der Literatur. In Jena trifft er die herausragenden LIteratern seiner Zeit, darunter die Klassiker Wieland, Herder und Goethe. Sein Hauptinteresse giltv der aufkeimenden Romantik. Im Jenaer Kreis lernt er Schlegel, Ficht und Tieck kennen. Brentanom schöpft Inspirationen, die er in seinen Roman "Godwi" einfließen. |
1801-1811 | In Göttingen studiert Brentano nun Philosophie. Hier lernte er Achim von Arnim kennen. Die beiden wohnen bis 1811 an unterschiedlichen Orten zusammen, und unternehmen zahlreiche Reisen. |
1803 | Am 29.11.1803 heiratet
er die Schriftstellerin Sophie Mereau. Sie stirbt 1806 nach einer
Totgeburt. Wenige Monate später heiratet er
Auguste
Bußmann. Seine zweite Ehe wird 1814 geschieden. |
1804 | Brentano führt trotz seiner Ehe ein unstetes Wanderleben. Er prägt dabei zusammen mit Achim von Arnim, und Joseph von Eichendorff die Heidelberger Romatik. |
1806-1808 | Die Volksliedersammlung "Des Knaben Wunderhorn" entsteht gemeinsam mit Achim von Arnim |
1807 | Heirat mit Auguste Bußmann, von der er sich im darauffolgenden Jahr wieder trennt. |
1810 | In Berlin ist Brentano Gründungsmitglied der antisemitischen "Deutschen Tischgesellschaft". |
1811-1813 | Brentano hält sich in Böhmen und Wien aufzuhalten. Die Dramen "Aloys und Imelde" und "Die Gründung Prags" entstehen. Brentano scheitert beim Versuch, in Wien als Dramatiker (Bühnenautor) zu arbeiten und kehrt nach Berlin zurück. |
1814 | Brentano lernt die Pfarrerstochter Luise Hänsel kennen und widmet ihr einige Gedichte. |
1812
-1815 |
Die
Gebrüder Jacob
und Wilhelm
Grimm
geben gemeinsam die Sammlung von mündlich
überlieferten Hausmärchen heraus. Sie orientieren
sich dabei an der Volksliedersammlung von Achim von Arnim und Brentano. |
Um 1816 | Brentano beginnt die ertse Fassung des Märchens von "Gockel, Hinkel und Gackeleia." |
1818 |
Umzug von Berlin nach Dülmen, wo er die religiösen Visionen der Nonne Anna Katharina Emmerick aufzeichnet. Die Nonne ist "stigmatisiert", trägt also die Wundmale Jesu am Körper. |
1824 | Nach dem Tod von Anna Katharina Emmerick (1824) lebte Brentano wechselnden Orten, u. a. in Frankfurt und München. Er verarbeitet die religiösen Visionen der Nonne u. ab 1829 in Frankfurt und ab 1833 in München. In dieser Zeit arbeitete er an Büchern, in verschiedenen Werken, darunter "Das bittere Leiden unsers Herrn Jesu Christi" (1833) und das " Leben der heiligen Jungfrau Maria" (erschienen nach seinem Tod, 1852, ) |
1833 | Brentano lernt in München die Schweizer Malerin Emilie Linder kennen. Es entsteht das heute als "Emilienlyrik" bekannte Spätwerk, darunter das Gedicht "Ich darf wohl von den Sternen singen", das an Hölderlin und Heines erinnert. Die Jahre bis zu seinem Tod verbringt er in Weltschmerz und innerer Zerissenheit. |
1842 |
Brentano stirbt am 28. 7. 1842 in Aschaffenburg im Hause seines Bruders Christian. Sein Grab befindet sich auf dem Altstadtfriedhof. Der größte Teil seiner Dichtungen ist Lebzeiten unveröffentlicht geblieben und wurde erst nach seinem Tod herausgegeben. Die Stadt Heidelberg stiftet 1993 den Clemens-Brentano-Preis. |
Literatur: Deneke, L.: Jacob Grimm und sein Bruder Wilhelm, Stuttgart 1971; |