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Che Guevara
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1928 |
Am 14. Juni 1928 wird
Ernesto
Guevara de la Serna in Rosario (Argentinien) geboren. |
1932 |
Aufgrund der Asthmaerkrankung Ernestos raten die Ärzte zu einem Klimawechsel. Die Familie Guevara zieht nach Alta Gracia, in die Nähe von Córdoba. |
1947 |
Ernesto beginnt ein Medizinstudium in Buenos Aires. |
1952 |
Eine Südamerikareise mit Alberto Granado
führt Ernesto Guevara durch Chile, Peru, Kolumbien
und Venezuela. |
1953 |
Im März promoviert Ernesto Guevara zum Dr. med. in Buenos Aires. Im Juli unternimmt er eine zweite Lateinamerikareise mit seinem lebenslangen Freund Carlos Ferrer. Nach längerem Aufenthalt in Bolivien reist er über Peru, Ecuador und Costa Rica nach Guatemala. In Costa Rica hat Ernesto Guevara ersten Kontakt mit kubanischen Revolutionären. Fidel Castro hat im selben Jahr mit dem Sturm auf die Moncada-Kaserne in Santiago de Cuba einen gescheiterten Putschversuch unternommen. |
1954 | In Guatemala lernt er die peruanische Wirtschaftswisenschaftlerin Hilda Gadea Acosta kennen, die er später heiratet. Im selben Jahr wird in Guatemala wird der gewählte Präsident Jacobo Arbenz Guzman, der die Großgrundbesitzer und die ausländischen Nahrungsmittelkonzeren enteignete, durch den vom amerikanischen Geheimdienst CIA initiierten Putsch "Operation Success" vertrieben. Die Regierung Eisenhower unterstützt nach dem Putsch den Diktator Castillo Armas. Ernestos Wahrnehmung der Ereignisse in Guatemala und seine Interesse für den Marxismus führen zur Geburt des Revolutionärs "Che" Guevara. |
1955 | Geburt der Tochter Hilda Gadea am 15. Februar. Ernesto
Guevara wird dem Kubaner Fidel Castro vorgestellt, der ihn als Arzt
für
seine Aktion zur Befreiung Kubas von der Batista-Diktatur gewinnt.
Batista regierte die Insel von 1940-1944 als gewählter
Präsident, und seit 1952 als Diktator. |
Die Kubanische Revolution |
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1956 |
Am 25. November besteigen die kubanischen Rebellen und Che Guevara die Motoryacht "Granma". Sie stechen vom mexikanischen Hafen Tuxpán aus in See und landen am 2. Dezember an der kubanischen Südwestküste. Drei Tage später erleiden die 82 Rebellen schwere Verluste durch einen Angriff der Armee. |
1957 | Am 17. Januar führt der Angriff der Rebellen
auf eine Garnison zum ersten Sieg. Das ganze Jahr über liefern
sich die Rebellen
Gefechte mit den Batista-Truppen in der Sierra Maestra. |
1958 | Der für den 9. April von den Rebellen
ausgerufene Generalstreik missglückt. Die Gegenoffensive der
Batista-Truppen erfolgt am 25. Mai. Am 31. Dezember gewinnt
"Commandante" Che Guevara in der Provinzhauptstadt Santa Clara die
Entscheidungsschlacht gegen Batistas Truppen. |
1959 |
Am 1. Januar flieht der kubanische Diktator
Batista ins
Ausland. Am 2. Januar ziehen Che Guevara und Camilo
Cienfuegos, der zu den wenigen Überlebenden der mit der
"Granma" gelandeten Gruppe gehört, unter dem Jubel der
Bevölkerung durch die Straßen von Havanna. Im selben
Jahr wird Che Guevara zum kubanischen
Staatsbürger erklärt. Che Guevara
verlässt seine erste
Frau Hilda, um die Kubanerin Aleide March de la Forre zu
heiraten. Vom 13. Juni bis 8. September unternimmt Che Guevara eine Reise in afrikanische und asiatische Staaten, sowie nach Jugoslawien. Am 7. Oktober wird Che Guevara zum Chef der Industrieabteilung des Nationalen Agrarreform-Instituts und zum Präsidenten der Kubanischen Nationalbank. Der Sieg der Revolution hat für tatsächliche oder vermeintliche Batista-Anhänger schwere Folgen. Als Kommandant der Gefangenenfestung La Cabana verhängt Che Guevara Todesurteile, und lässt Straf- und Arbeitslager errichten. |
1960 |
Als Leiter einer Wirtschaftsdelegation besucht Che
Guevara die
kommunistischen Länder Tschechoslowakei, Sowjetunion,
China, Nordkorea, DDR und
Ungarn, wo er Handels- und Kreditvereinbarungen unterzeichnet. |
1961 |
Che Guevara wird Industrieminister. Am
17. April scheitert die
von Exilkubanern durchgeführte und von der USA
unterstützte Invasion in der Schweinebucht. Die US-Regierung
hatte zunächst die Beteiligung abgestritten, doch
Präsident John F.
Kennedy übernimmt schließlich die
Verantwortung. |
1962 | Kuba wird aus dem
interamerikanischen Bündnissystem OAS (Organisation
of American States) ausgeschlossen.
US-Präsident John F. Kennedy kündigt ein
Handelsembargo
gegen Kuba an. Im Oktober droht mit der Raketenkrise eine Eskalation
zum 3. Weltkrieg. |
1964 |
Che Guevara spricht vor der Welthandelskonferenz in
Genf und der UNO-Vollversammlung in New York. Jean Ziegler, der
Schweizer Soziologe
und renommierte Kritiker des Welthandelssystems, wird in
Genf zum Fahrer von Che Guevara. |
1965 |
Che Guevara besucht afrikanische Staaten um eine
gemeinsame Strategie
gegen Kolonialismus, Imperialismus
und Neokolonialismus zu entwickeln. Dabei übt er
auch scharfe Kritik an
der Sowjetunion, was nach seiner Rückkehr nach Havanna zum
Konflikt mit Fidel Castro führt. Che Guevara tritt von allen
Ämtern zurück, und verzichtet auf die
kubanische
Staatsbürgerschaft. Er zieht sich aus der
Öffentlichkeit zurück. Castro verliest am 3. Oktober
Che
Guevaras
Abschiedsbrief vom März. Im Kongo versucht Che Guevara eine
Revolution zu initiieren, sein Guerillakrieg scheitert aber. Er
kehrt nach Kuba zurück. |
1966 |
Che Guevara wird zum Berufsrevolutionär. Er bereitet den Guerillakrieg in Bolivien vor. |
1967 |
Die Guerillatruppe unter der Führung von Che
Guevara gerät in
einen Hinterhalt der bolivianischen Armee. Che Guevara wird verwundet,
gefangen und nach La Higuera
gebracht, wo er am 9. Oktober 1967 hingerichtet wird.
Zunächst wurde verkündet,
dasss er im Kampf fiel, wahrscheinlicher ist aber eine
Hinrichtung. In Kuba wird Che Guevara heute als ein Volksheld
betrachtet. Nicht ganz klar ist aber die Rolle Fidel Castros, der
seinem ehemaligen Kampfgefährten in Bolivien wenig
Unterstützung gewährte. Bei den europäischen Studentenunruhen, die in Deutschland von Rudi Dutschke angeführt werden, gilt Che Guevara als Held. |
Quellen: Castaneda, Jorge G.: Che Guevara. Frankfurt 1998; Niess, Frank: Che Guevara. Reinbek bei Hamburg 2003. |