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Johann Amos Comenius

1592
Johann Amos Comenius wird am 28. März in Nivnice (Mähren) als Sohn des Bürgers Martin Komenský und seiner Frau Anna unter dem Namen Jan Komenský geboren. Comenius stellt die latinisierte Form des tschechischen Namens dar, unter welchem er später seine Schriften veröffentlicht.
1611 - 1614  Comenius studiert in Herborn und Heidelberg Theologie. 1613 unternimmt er eine Studienreise nach Holland. 
1616  Comenius wird zum Priester der protestantischen Vereinigung "Brüderunität" ordiniert. 
1618  Er heiratet Magdalena Vizovská. Beginn des Dreißigjährigen Krieges.
1621 Nach der verlorenen Schlacht am Weißen Berge (1620) und der Verhängung der Reichsacht für den "Winterkönig" Friedrich V. von der Pfalz geraten die Protestanten, die sich in Calvinisten und Lutheraner spalten, unter Druck. Comenius leidet unter der Krise des Protestantismus.
1622  Magdalena Vizovská stirbt.
1624  In zweiter Ehe heiratet Comenius Dorothea Cyrillová. 
1626  Die Tochter Dorothea Christina wird geboren. 
1628  Geburt der Tochter Elisabeth. In den Wirren des Dreißigjährigen Krieges müssen die böhmischen Protestanten um ihr Leben fürchten. Auf der Suche nach einem Exil für sich und die Brüderunität wandert Comenius schließlich zusammen mit etwa tausend Vertriebenen nach Lissa im Herzogtum Posen (Polen) aus. 
1633  Sein Werk "Informatorium der Mutterschul" wird zum ersten Mal gedruckt. In diesem Buch, aufgeteilt in einen ersten Teil mit theoretischen Gedanken und einen zweiten Teil mit praktischen Anweisungen zur Kindeserziehung, wird Comenius' verständnisvolle, kindgerechte Pädagogik sehr deutlich. Selbst bezeichnet er es als das einzige seiner Werke, mit dem er in vollem Umfang zufrieden sei. 
1643  Comenius' Tochter Susanna wird geboren. 
1646 Sein erster Sohn Daniel erblickt das Licht der Welt. 
1648  Dorothea Cyrillová stirbt. Die Brüderunität wählt Comenius zu ihrem leitenden Bischof.
1649  In Johanna Gajusová findet Comenius seine dritte Ehefrau. 
1656  Polnische Katholiken erobern Lissa und stecken die Stadt in Brand. Comenius kann mit seiner Familie nach Amsterdam entkommen, ein Großteil seiner Handschriften allerdings wird zerstört. Darunter sein "Tschechischer Sprachschatz", ein Werk an dem er 44 Jahre gearbeitet und welches er gerade für den Druck vorbereitet hat.
1657  Comenius' "Große Didaktik" (Didactica Magna) wird gedruckt. 
1658  Das "Orbis Sensualium Pictus" (Die sichtbare Welt in Bildern) erscheint. Dieses Schulbuch bleibt Jahrhunderte in Gebrauch. Goethe äußert sich später anerkennend über das Buch, aus welchem er während seiner eigenen Schulzeit gelernt hat. 
1666 Laurentius de Geer, Comenius' Gönner, stirbt. Zwar hat de Geer seine Familie testamentarisch verpflichtet den Gelehrten weiterhin zu unterstützen, doch diese ist Comenius nicht wohlgesonnen und lehnt finazielle Zuwendungen ab. 
1670 Am 15. November stirbt Comenius mit 78 Jahren in Amsterdam. Das Motto dieses toleranten, friedensliebenden Menschen lautete zeitlebens: "Alles fließe von selbst. Gewalt sei ferne den Dingen."
   
  Literatur:
Dieterich, Veit-Jakobus: Johann Amos Comenius. rororo Monographie, Reinbek bei Hamburg, 1991; Scherbaum, Matthias: Der Metaphysikbegriff des Johann Amos Comenius. Oberhaid 2008.

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