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Emil Fischer
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1852 |
Emil Fischer, der
Begründer der modernen organischen Chemie wird am 9. Oktober
in Euskirchen im Rheinland geboren. Emil ist das jüngste von
acht Kindern des Kaufmanns Laurenz Fischer. |
1869 | Emil Fischer schließt das Gymnasium
in Bonn
mit dem besten Abitur seines Jahrgangs ab. |
1871 | Als Kaufmannslehrling
scheitert er. Nach dem Abbruch beginnt Emil Fischer ein
Chemiestudium an der Universität
Bonn. Er hört die Vorlesungen von August
Kekulé, der das Chemische Institut der Uni Bonn
seit vier Jahren leitet und zu einem renommierten Zentrum der
organischen Chemie ausgebaut hat. |
1874 | Emil Fischer promoviert in Straßburg bei Adolf Baeyer über Phenolphtalein-Farbstoffe. Als Assistent von Baeyer findet er eine wichtige aromatische Base, das Phenylhydrazin. Er gewinnte es durch Reduktion von Phenyldiazoniumsalzen mit Sulfitsalzen. |
1876 | Emil Fischer ist seinem Mentor Baeyer nach
München
gefolgt. Seine Habilitaton schreibt er
über Hydrazin, eine giftige, ätzende
Stickstoffverbindung, die später auch. als Raketentreibstoff
Verwendung
findet. |
1879 | Fischer erhält den Lehrstuhl für
Analytische Chemie an der Universität München. |
1882 | Fischer erhält einen Ruf auf den Lehrstuhl
für Chemie nach Erlangen. Dort betreibt er Untersuchungen zum
menschlichen Geruchssinn. Außerdem beginnt er
mit Forschungen
über die Purine (Harnstoffverbindungen). |
1885 | Emil Fischer wird von Erlangen an die
Universität Würzburg gerufen.
Er legt den Grundstein für seine Forschungen
über die
Kohlenhydrate (Zucker). |
1890 |
Auf einer in Berlin tagenden Sitzung der Deutschen
Chemischen Gesellschaft wird Fischer für seine Forschungen zum
Zucker gewürdigt. Er zählt nun.zu den
führenden Chemikern Deutschlands.
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1892 | Emil Fischer wird zum Leiter des Chemischen Instituts
an der
Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin ernannt. Hier wirkt er
bis zu seinem Lebensende. |
1894 |
Fischer formuliert das
Schlüssel-Schloss-Prinzip: Zwei oder mehr
komplementäre Strukturen müssen zueinander passen, um
eine
bestimmte biologische Funktion erfüllen zu können
(z.B. Enzym und Substrat). |
1897 | Mit der Aufklärung der Struktur des
Koffeins und seiner vollständigen Synthetisierung
präsentiert Emil Fischer weitere Ergebnisse seiner
Forschungsarbeit. |
1902 | Emil Fischer erhält den Nobelpreis
für Chemie für seine "Arbeiten auf dem Gebiet der
Zucker- und Puringruppen." |
1906 |
Fischer hält in der Deutschen Chemischen
Gesellschaft einen Vortrag über Aminosäuren,
Polypeptide und Proteine, der eine wissenschaftliche Debatte
über künstliche Eiweiße zur Folge hat. |
1919 |
Emil Fischer leidet an Darmkrebs, was er auch auf
den Umgang mit giftigen Chemikalien
zurückführt. Das Leben des Forschers fordert seinen
Preis. Um Schmerzen und Leiden abzukürzen, nimmt er
sich am 15. Juli in Berlin das Leben.
Emil Fischer war Mitglied, bzw. Ehrenmitglied zahlreicher
naturwissenschaftlicher und anderer
akademischer Gesellschaften und Träger des Ordens
Pour le
Mérite. Die Deutsche Chemische Gesellschaft verleiht zu
seinen Ehren die Emil-Fischer-Medaille für
wissenschaftliche Verdienste. |
Literatur: |
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Tüttenberg, Peter: Emil Fischer. Witterschlick/Bonn, Wehle 2000; | |
Simmons, John: Who's who der Wissenschaften. Düsseldorf 2007. |